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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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Aber niemand, niemand sagt irgendetwas dazu. Nur ich. Ist das klar?«
    Seine Ratgeber nickten. Sobald die Zustimmung erteilt war, war sie bindend.
    Duncan stand in den Steigbügeln und rief seinem Widersacher zu: »Morgarath, obwohl wir der Meinung sind, dass Ihr jegliche Rechte, die Ihr als Ritter hattet, verspielt habt, gestatten wir Euch, zu fordern.
Wie Ihr selbst sagtet, soll das Schicksal die Sache entscheiden.«
    Nun konnte Morgarath das hämische Grinsen, das er die ganze Zeit zurückgehalten hatte, nicht mehr länger kaschieren. Er verspürte eine Welle des Triumphs in seiner Brust, Triumph und kalten Hass, als er direkt auf die schmale, unscheinbare Gestalt hinter dem König blickte.
    »Dann hört! Wie es mein Recht vor Gott ist«, sagte er deutlich und achtete darauf, auch die genauen überlieferten Worte der Herausforderung zu sprechen, »fordere ich vor all den hier Anwesenden, um meine Sache zu entscheiden …«, er zögerte, um den Moment so lange wie möglich zu genießen, »Walt, den Waldläufer.«
    Es herrschte verblüfftes Schweigen. Walt drängte sein Pferd vorwärts, um zu antworten.
    »Nein!«, rief der König wütend.
    »Ich werde annehmen, Mylord«, sagte Walt gimmig. Doch Duncan hob den Arm und hielt ihn davon ab weiterzureiten.
    »Walt ist kein Ritter. Ihr könnt ihn nicht fordern«, rief der König seinem Widersacher zu.
    Morgarath zuckte mit den Schultern. »Oh doch, Duncan, ich kann jeden fordern. Und jeder kann mich fordern. Als Ritter muss ich keine Forderung akzeptieren, die nicht von einem anderen Ritter ausgesprochen wurde. Aber ich kann es tun. Und ich kann wählen, wen ich fordere.«
    »Walt ist es verboten, anzunehmen«, entgegnete Duncan wütend.
    Morgarath lachte höhnisch. »Ach, verkriecht und versteckt er sich wohl immer noch?«, provozierte er Walt. »So sind die Waldläufer! Habe ich eigentlich erwähnt, dass wir einen Eurer widerlichen kleinen Zöglinge gefangen haben?« Er wusste, der Bund der Waldläufer war eine Gruppe mit großem Zusammenhalt, und hoffte, Walt mit der Nachricht, dass er einen der Lehrlinge gefangen hatte, zu reizen. »Er ist so klein, dass wir ihn fast weggeworfen hätten. Aber ich habe beschlossen, ihn stattdessen zu behalten, um ihn zu foltern. Danach gibt es einen feigen Spion weniger.«
    Walt spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Es gab nur eine Person, die Morgarath meinen konnte. »Ihr habt Will?«
    Morgarath jubilierte innerlich. Es lief noch besser, als er gedacht hatte. Offensichtlich kannte Walt diesen Waldläuferbengel. Ein plötzliches Hochgefühl erfüllte ihn. Konnte es sein, dass der Kleine sogar Walts eigener Lehrling war? Mit einem Mal wusste er irgendwie, dass es so sein musste.
    »Ja, der kleine Will ist bei uns«, antwortete er. »Aber natürlich nicht mehr lange.«
    Walt spürte, wie die Wut und der Hass auf diesen Mann ihn überwältigten. Die Ritter in seiner Nähe versuchten, ihn aufzuhalten, aber er drängte nach vorn. »Dann, Morgarath, ist meine Antwort …«
    »Walt! Ich befehle Euch, zu schweigen!«, unterbrach ihn der König lautstark.
    Da wurden mit einem Mal alle Blicke auf eine plötzliche Bewegung in der zweiten Reihe der Armee gelenkt. Ein Reiter drängte sich hindurch und legte die kurze Entfernung zu Morgarath in wenigen Sekunden zurück. Der Herr über Regen und Nacht griff nach seinem Schwert, doch dann merkte er, dass die Waffe des Reiters nach wie vor in der Scheide steckte. Stattdessen holte der Unbekannte mit seinem rechten Arm aus und warf Morgarath seinen Handschuh ins Gesicht.
    »Morgarath!«, rief er, und seine junge Stimme überschlug sich. »Ich fordere Euch zum Zweikampf!«
    Und indem er sein Pferd ein paar Schritte zur Seite lenkte, wartete Horace auf Morgaraths Antwort.

W ill und Evanlyn erfuhren gar nicht, was genau es eigentlich war, das die Welle von Unsicherheit unter den Wargals auslöste, die ihre kleine Gruppe bewachen sollten. Der Schrecken, der Morgarath durchfuhr, als er erkannte, wie seine Pläne durchkreuzt worden waren, übertrug sich sofort und unmittelbar auf seine Krieger.
    Die beiden Gefangenen und die vier Nordländer bemerkten die plötzliche Unruhe bei den etwa zwanzig Wargals, die zu ihrer Bewachung abgestellt waren. Erak erkannte die Gelegenheit und blickte schnell zu seinen Männern. Bis jetzt waren sie nicht entwaffnet worden. Bei vier gegen zwanzig glaubte man wohl, leichtes Spiel mit ihnen zu haben.
    »Irgendetwas ist da los«, stieß Erak leise hervor. »Haltet
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