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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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Malcolm ein.
    »Das wissen sie ja nicht. Mein Aufenthalt hier war ein Geheimauftrag.« Will lachte bei dem Gedanken kurz auf. »Nehmen wir an, ich könnte eine Nachricht durchbekommen, und nehmen wir weiter an, sie würde nicht sofort als Unsinn abgetan. Wie, glaubt Ihr, würde man in Norgate reagieren?«
    Malcolm überlegte kurz. »Man würde Soldaten schicken, um uns zu helfen«, schlug er vor.
    Will schüttelte den Kopf. »Es ist Winter. Die Armee ist nicht kampfbereit. Die meisten Soldaten sind zu Hause. Es würde Wochen dauern, sie herbeizuholen. Das ist keine Kleinigkeit, und das werden sie nicht allein auf die Behauptung eines Fremden hin tun. Wir können allenfalls darauf hoffen, dass sie vielleicht jemanden schicken, der Nachforschungen anstellt. Und selbst das würde mindestens zwei Wochen beanspruchen  – eine Woche hierher und eine weitere Woche wieder zurück.«
    Malcolm verzog enttäuscht das Gesicht. »Das heißt, uns sind mehr oder weniger die Hände gebunden.«
    »Nicht unbedingt«, widersprach Will. »Wir haben fünfundzwanzig Nordländer und können Keren ziemliche Unannehmlichkeiten bereiten. Sobald ich irgendeinen stichhaltigen Beweis habe, setzen wir die betreffenden Leute in Norgate davon in Kenntnis.«
    Er machte eine Pause und runzelte die Stirn. Er wünschte, er wäre in solchen Dingen erfahrener. Er war der jüngste Waldläufer im Bund und unsicher, ob er den richtigen Weg einschlug. Aber Walt hatte ihn immer gelehrt, so viele Hinweise wie möglich zu sammeln, bevor er etwas unternahm.
    Zum soundsovielten Male während der letzten Tage wünschte er, er könnte sich mit Walt in Verbindung setzen. Doch Alyss’ Taubenhändler schien wie vom Erdboden verschluckt. Wahrscheinlich haben Buttle und seine Männer ihn vertrieben, dachte Will düster. Dann gab er sich einen Ruck und schüttelte die unerfreulichen Gedanken ab.
    »Also, was ist denn sonst noch während meiner Abwesenheit passiert?«, fragte er, trank seinen Kaffee aus und blickte hoffnungsvoll auf den Topf.
    Malcolm, dessen Vorrat an Kaffeebohnen langsam zur Neige ging, überging diesen Blick geflissentlich und auch den enttäuschten Seufzer, der darauf folgte. Er blätterte ein paar Zettel durch, auf denen er sich notiert hatte, was seine Späher berichtet hatten.
    »Durchaus noch einiges«, antwortete er. »Eure
Freundin Alyss hat während der vergangenen zwei Nächte ein Licht in ihr Fenster gestellt.«
    Diese Neuigkeit lenkte Will sofort von seinem Kaffeedurst ab. Er richtete sich in seinem Stuhl auf.
    »Ein Licht?«, fragte er. »Welche Art von Licht?«
    Malcolm zuckte mit den Schultern. »Sah nach einer einfachen Laterne aus. Aber sie bewegte sich hin und her.«
    »Von Ecke zu Ecke?«, fragte Will.
    Malcolm blickte überrascht von seinen Notizen auf.
    »Ja«, bestätigte er. »Woher wisst Ihr das?«
    Will grinste breit. »Sie benutzt die Lichtzeichen der Kuriere«, erklärte er, »und hofft, dass ich früher oder später darauf aufmerksam werde. Wann genau tut sie das?«
    Für die Antwort brauchte Malcolm seine Notizen nicht zu bemühen. »Normalerweise nach dem nächtlichen Wachwechsel  – gegen drei Uhr morgens. Der Mond steht um diese Zeit ziemlich tief, das ist hilfreich.«
    »Gut!«, sagte Will. »Das lässt mir genügend Zeit, eine Nachricht vorzubereiten. Ich bin ein wenig eingerostet, was die Lichtzeichen betrifft«, fügte er entschuldigend hinzu. »Hab sie schon eine Weile nicht mehr benutzen müssen. Aber Ihr sagtet, es gäbe noch mehr zu berichten?«, fragte er nach.
    Malcolm blätterte wieder. »O ja. Einer meiner Männer sah Buttle und seine Männer kürzlich an der Straße mit einem freien Ritter sprechen. Er nahm an, sie würden
ihn vielleicht anwerben. Aber der Ritter schien sie abzuweisen und ritt davon. Soweit ich weiß, hat er ein Zimmer in der Schänke Zum Ruhstein genommen.«
    Diese Nachricht fand Will weniger interessant. In Gedanken formulierte er bereits eine Nachricht an Alyss. Geistesabwesend fragt er: »Konnte Euer Mann das Wappen des Ritters erkennen?«
    »Wie gesagt, er war ein Freier, denn er hatte eine blaue Faust auf einem weißen Schild. Einem Rundschild.«
    Will hob ruckartig den Kopf.
    »War er jung oder alt?«
    »Anscheinend ziemlich jung. Überraschend jung sogar. Aber ein muskulöser großer Kerl, der ein braunes Schlachtross ritt. Mein Späher war nahe genug, um zu hören, wie er mit seinem Pferd sprach. Er nannte es Borold oder so ähnlich.«
    »Kobold?«, fragte Will und spürte,
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