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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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wo man ihn haben will.«
    »Und was ist mit dem Stein?«, fragte Malcolm. »Kann man ihn ebenfalls mit hineingeben?«
    Will hob den kleinen schwarzen Kiesel auf und wog ihn abschätzend in der Hand.
    »Warum nicht? Ich muss natürlich das zusätzliche Gewicht ausgleichen und darauf achten, dass der Pfeil ausbalanciert ist. Ich nehme an, Ihr habt eine Waage, die ich benutzen könnte?«
    »Aber natürlich. Eine Waage gehört zum Handwerkszeug eines Heilers.«
    »Die Frage ist allerdings«, fuhr Will fort, »warum ich überhaupt einen Stein in ihr Fenster schießen soll.«
    »Aaah, ja, genau!« Der Heiler legte einen Finger an die Nase. »Auf diese Frage habe ich schon gewartet. Der Stein soll ihr helfen, wenn Keren wieder versucht, ihre Gedanken zu beherrschen.«
    Jetzt hatte Malcolm Wills ganze Aufmerksamkeit. Will betrachtete den Stein genauer, konnte jedoch immer noch nichts Besonderes daran feststellen.
    »Und wie soll das gehen?«, wollte er wissen.
    Malcolm nahm ihm den Stein aus der Hand und hielt ihn hoch, um seinen dunklen Glanz zu bewundern.
    »Er wird dem blauen Edelstein, den Keren benutzt, die Kraft nehmen«, erklärte er. »Seht Ihr, sowohl beim Verzaubern wie auch beim Beherrschen von Gedanken geht es immer darum, die gesamte Aufmerksamkeit zu bündeln. Mithilfe des blauen Steins beherrscht Keren den Geist Eurer Freundin. Wenn sie aber diesen kleinen Stein in der Hand hält und ihre Gedanken auf etwas anderes richtet, dann kann sie ihm widerstehen. Wenn sie klug und geschickt ist, wird Keren nie erfahren, dass er sie nicht mehr beherrscht, und das könnte nützlich sein. Sie könnte ihm alle möglichen falschen Hinweise geben.«
    Er gab Will den Stein zurück, der ihn daraufhin in den Händen drehte und noch genauer betrachtete. Abgesehen von einer glänzenden schwarzen Oberfläche konnte er nichts Besonderes daran entdecken.
    »Und wie geht das vor sich?«, fragte er. Es kam ihm ein wenig wie Hokuspokus vor. Aber Alyss hatte ihm die Wirkung von Kerens blauem Stein sehr genau beschrieben, und als er Malcolm davon erzählt hatte, wusste der Heiler sofort um die Bedeutung dieses Steins.
    Malcolm zuckte auf Wills Frage hin mit den Schultern.
    »Das weiß man nicht in allen Einzelheiten. Es ist ein Stellatit, versteht Ihr«, sagte er, als ob das alles erklärte. Er sah, dass Will im Begriff war, weiter zu fragen, und fügte hinzu: »Sternengestein. Das, was von einer Sternschnuppe übrig bleibt. Ich fand ihn schon vor Jahren. Stellatit ist außerordentlich wertvoll, wohl weil es seine Bestandteile in unserer Welt sonst gar nicht gibt. Wie auch immer«, schloss er, »ich weiß selbst nicht so genau, worauf sich seine Wirkung gründet. Ich weiß nur, dass es so ist.« Er lächelte. »Es ist gar nicht so leicht für einen Mann der Wissenschaften, so etwas zuzugeben, doch was soll ich machen?«
    Will nickte und war bereits überzeugt. Er blickte auf das Blatt Papier, das Malcolm auf den Tisch gelegt hatte. Es enthielt eine Beschreibung des Steins und erklärte seine Verwendung. Doch das Blatt war zu dick für den Nachrichtenpfeil, wenn auch noch der Kiesel in die Kapsel sollte. Will griff in seine Tasche und holte ein Blatt hauchdünnes Nachrichtenpapier heraus.
    »Dann fange ich am besten an, Eure Nachricht noch einmal zu schreiben«, sagte er. »Könntet Ihr vielleicht inzwischen den Stein wiegen?«
    »Wird sofort erledigt«, sagte Malcolm und ging in seine kleine Werkstatt hinter dem Haus.



I m Turm begann Alyss ihr nächtliches Ritual mit der Lampe. Sie hielt sie hoch in eine Ecke des Fensters und bewegte sie dann nacheinander in die anderen drei Ecken.
    Dies tat sie fünf Mal, dann stellte sie die Lampe auf den Boden und blickte suchend in die Dunkelheit. Sie hatte diese Lichtzeichen schon während der letzten beiden Nächte gegeben und bislang leider kein Antwortsignal erhalten. Dennoch klammerte sie sich an die Hoffnung, dass Will antworten würde. Auch wenn diese Hoffnung mit jedem erfolglosen Versuch etwas mehr dahinschwand. Wer weiß, was geschehen war …
    Da, ein Licht! Da war es, zu ihrer Linken, es bewegte sich zwischen den Bäumen!
    Alyss’ Aufregung wich schnell, als ihr klar wurde, dass das Licht rot war und sich in einem gewissen Abstand vom Boden bewegte, wobei es immer wieder von Bäumen verdeckt wurde. Sie erinnerte sich, dass von eigenartigen Lichtern im Grimsdellwald berichtet
wurde. Wahrscheinlich war es eines dieser Lichter und sonst nichts.
    Da entdeckte sie zu ihrer Rechten ein
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