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Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die Belagerung: Band 6 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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riskieren.«
    Xander merkte, dass er sich auf unsicherem Grund befand, war aber zu stur, um nachzugeben.
    »Nun, vielleicht. Aber schließlich ist es ihr Handwerk, oder? Sie kämpfen für Geld, oder etwa nicht?«
    »Das ist wohl wahr«, stimmte Will zu und dachte bei sich, dass Xander einem manchmal wirklich sehr auf die Nerven gehen konnte. »Deshalb wissen sie auch ziemlich genau, was ihnen ihr Leben wert ist. Seht es einmal von der Seite: Vielleicht verlieren wir, dann müsst Ihr ihnen gar nichts bezahlen.« In seiner Stimme schwang ein fester Unterton mit, der Xander warnte, nicht länger so anmaßend zu sein.
    Der Sekretär begriff, dass es besser wäre, diese Angelegenheit nicht weiterzuverfolgen. Er ging kopfschüttelnd davon, wobei er laut genug vor sich hin murrte, dass Will und Malcolm es hören mussten: »Siebzig Kronen, also wirklich! Das muss man sich einmal vorstellen!«
    Malcolm sah Will mitfühlend an und zuckte mit den Schultern. »Ich hoffe, Ihr könnt diesen Mann bald zurück auf die Burg bringen«, sagte er. »Man wird seiner doch sehr leicht überdrüssig.«
    Will lächelte. »Dennoch ist er sehr loyal. Und er kann auch ein recht mutiger kleiner Kauz sein, wie Ihr vielleicht festgestellt habt.«
    Malcolm dachte darüber nach. »Es ist schon eigenartig, nicht wahr?«, bemerkte er schließlich. »Man
möchte doch meinen, solche Eigenschaften seien ein liebenswerter Wesenszug. Dennoch schafft er es, mich bis aufs Blut zu reizen.« Er machte eine abschließende Geste und wechselte das Thema. »Aber nun kommt doch herein und erzählt mir mehr über diese Nordländer.«
    Er ging voran ins Haus, wo schon ein frisch gekochter Topf Kaffee bereitstand. In der kurzen Zeit, die Malcolm den jungen Waldläufer kannte, war ihm dessen Vorliebe für das Getränk nicht entgangen. Er goss ihm jetzt eine Tasse ein und lächelte, als Will einen Schluck nahm, sich über die Lippen leckte und einen zufriedenen Seufzer ausstieß. Die beiden setzten sich auf die bequemen Stühle an Malcolms Küchentisch.
    »Sie werden in ein oder zwei Tagen bei uns sein«, verkündete Will. »Als ich sie verließ, machten sie sich daran, ihr Lager aufzulösen, um nachzukommen. Einer Eurer Leute wird sie hierher führen. Ich muss sagen, wir hatten Glück, auf sie zu treffen. Ich brauche Krieger und davon gibt es hier nicht sehr viele.«
    Malcolm seufzte. »Wie wahr«, sagte er. »Meine Leute sind keine Kämpfer. Sie sind weder dafür ausgebildet noch passend ausgestattet.«
    »Und die Dorfbewohner hier in der Gegend würden uns wohl kaum beistehen. Sie haben alle viel zu viel Angst vor Malkallam, dem Schwarzen Zauberer«, sagte Will. Er lächelte, um zu zeigen, dass das keine Beleidigung sein sollte.
    Malcolm nickte. »So ist es. Also, was habt Ihr vor, wenn die Nordländer hier eingetroffen sind?«
    »Dann … werden wir sehen«, antwortete Will zögernd. »Ich muss mir erst noch einen Weg überlegen, wie wir die Burg einnehmen und Alyss herausholen können.«
    »Habt Ihr so etwas schon einmal gemacht?«, fragte Malcolm.
    Will lächelte verlegen. »Nicht unbedingt«, gab er zu. »Das kam in meiner Ausbildung zum Waldläufer nie vor.« Er wollte nicht weiter darauf eingehen und hoffte, dass die Nordländer vielleicht ein paar Ideen hatten, doch darüber würde er sich Gedanken machen, wenn es so weit war.
    Malcolm strich sich nachdenklich übers Kinn. »Habt Ihr in Betracht gezogen, nach Burg Norgate um Hilfe zu schicken?«
    Will rutschte ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her. »Habe ich«, antwortete er. »Doch Keren hat ja die Straßen abgeriegelt, sodass keine Reiter durchkommen.«
    Malcolms Späher hatten berichtet, dass alle Reiter, die nach Westen unterwegs waren, angehalten wurden und umkehren mussten.
    »Außer seine eigenen«, erwiderte Malcolm. »Ein Reiter verließ Macindaw, während Ihr fort wart.«
    Will nickte düster. »Keren ist kein Dummkopf. Ich nehme an, er berichtet überall, dass Orman ein Verräter sei, der sich zudem durch seine Flucht verdächtig
gemacht hätte, und somit Keren selbst Macindaw bewachen müsse. Das würde ich an seiner Stelle auch tun. Das Problem ist, dass er von allen gemocht und geachtet wird. Man wird ihm vorerst Glauben schenken. Ich dagegen bin ein Fremder. Darüber hinaus arbeite ich mit Orman zusammen, der des Verrats beschuldigt wird und mit dem ich obendrein noch zu einem bekannten und gefürchteten Zauberer geflüchtet bin.«
    »Aber Ihr seid ein Waldläufer des Königs«, wandte
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