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Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Der Krieger der Nacht: Band 5 (German Edition)
Autoren: John Flanagan
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nicht einmal die Zeit aufzusteigen. Er packte den Sattelknauf mit beiden Händen, während das Pony sich drehte.
    »Los!«, befahl er. »Los! Los! Los!«
    Er konnte jetzt Schreie ganz oben auf der Mauer hören und wusste, man hatte ihn entdeckt. Aber wenn nicht jemand einen Bogen griffbereit hatte und in der Lage war, ein sich schnell bewegendes Ziel im Halbdunkel zu treffen, konnte ihm nicht viel passieren. Will hatte die Knie angezogen und ließ sich auf diese Weise tragen, dann tippte er im richtigen Moment einmal mit den Füßen auf und schwang sich in den Sattel.
    »Guter Junge«, lobte Will das Pony und tätschelte seinen Hals. Ohne sein Tempo zu verlangsamen, wieherte Reißer kurz. Will meinte, einen gewissen Vorwurf darin zu vernehmen.
    Hatte ich nicht gesagt, du sollst auf dich aufpassen?
    »Keine Vorhaltungen«, sagte Will.
    Sie hatten jetzt die Anhöhe erreicht, und Will sah undeutlich
die Gestalten von Xander und Malcolm, die auf ihn gewartet hatten. Er zügelte Reißer. Das Pony wurde langsamer und ritt im Halbkreis zurück zu den beiden.
    »Was ist passiert?«, fragte Xander.
    Will schüttelte bedauernd den Kopf und seufzte schwer.
    »Ich habe Alyss gesehen, sogar mit ihr gesprochen und die Säure angebracht. Aber Keren kam, bevor die Stäbe durch waren und ich Alyss mitnehmen konnte, der verdammte Schuft.«
    »Und was habt Ihr nun vor?«, wollte Malcolm wissen.
    »Jetzt kehren wir erst einmal in den Wald zurück«, sagte Will.
    Xander sah ihn neugierig an. Der junge Waldläufer schien sich seine Niederlage einzugestehen, trotzdem lag grimmige Entschlossenheit in seinen Worten. Es war klar, dass diese Angelegenheit noch lange nicht beendet war.
    »Und was dann?«, fragte er.
    Will drehte den Kopf zu ihm. Die Kapuze ließ den oberen Teil seines Gesichts im Schatten, sodass Xander nur den Mund und das entschlossen vorgeschobene Kinn sehen konnte.
    »Dann«, sagte Will, »werde ich überlegen, wie und wann ich Alyss aus der verdammten Burg holen kann, selbst wenn ich sie dazu Stein um Stein auseinandernehmen müsste.«

H orace runzelte die Stirn, als er die beiden Waldläufer ansah, die ihm gegenübersaßen.
    »Ihr wollt also, dass ich nach Macindaw reite?«, stellte er nachdenklich fest. »Was glaubt Ihr, dass ich tun kann, was Will und Alyss nicht tun können?«
    Sie saßen in Crowleys Arbeitszimmer in einem Turm von Schloss Araluen. Es war ein kleiner Raum, aber bequem möbliert und warm von einem Feuer im Kamin. Walt und Crowley tauschten Blicke aus, und der Obermeister bat Walt, darauf zu antworten.
    »Wir würden uns besser fühlen, wenn Will und Alyss ein bisschen Unterstützung hätten«, erklärte Walt.
    Horace lächelte. »Aber ich bin ja nur ein einzelner Mann.«
    Wald sah ihm ernst in die Augen. »Ich habe dich kämpfen gesehen, Horace. Du bist mehr als nur ein einzelner Mann, und es würde uns beruhigen, wenn wir wüssten, dass du Will und Alyss den Rücken freihältst. Außerdem müssen wir jemanden schicken, den sie beide kennen und dem sie vertrauen.«
    Horace grinste. »Es wäre schön, sie wiederzusehen«,
sagte er. Das Leben auf Schloss Araluen im Winter konnte ein wenig langweilig sein. Der Gedanke, einen geheimen Auftrag zu erfüllen, hatte durchaus seinen Reiz. Alyss und er waren schon seit der Kindheit befreundet, und Will, seinen besten Freund, hatte er schon seit einigen Monaten nicht mehr gesehen.
    Walt stand auf, ging zum Fenster und sah hinaus auf die graue Winterlandschaft.
    »Es ist die Unsicherheit, die uns Sorgen macht, Horace«, erklärte er. »Inzwischen hätten wir eigentlich schon eine weitere Nachricht von Alyss erhalten müssen. Oder eine Antwort auf die Taube, die wir geschickt haben.«
    »Natürlich könnte ein Adler die Taube gefangen haben«, warf Crowley ein. »Das passiert manchmal.«
    Walt verzog gereizt das Gesicht, und Horace erriet, dass die beiden alten Freunde diese Unterhaltung wahrscheinlich nicht zum ersten Mal führten.
    »Das weiß ich, Crowley«, erwiderte Walt scharf. Dann sah er wieder zu Horace. »Es mag alles nicht so schlimm sein. Crowley kann recht haben. Aber ich will kein Risiko eingehen. Wenn ich weiß, dass du zu ihnen unterwegs bist, bin ich beruhigt. Wenn wir inzwischen eine Nachricht von Will bekommen, soll es mir auch recht sein.«
    Horace betrachtete den schmächtigen, grauhaarigen Waldläufer mit großer Zuneigung. Walt war mehr besorgt als sonst, weil es Will war, der dort oben im schneebedeckten Norden in Gefahr war. Egal wie viele
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