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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme
Autoren: Thomas Finn
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passiert, als Kai jenseits der stromabwärts gelegenen Hafenkette sah, wie an mehreren Stellen zugleich das Wasser aufschäumte. In der Gischt waren schemenhaft die Umrisse von Wassermännern, Nymphen und Nereiden zu erkennen, die mit Speeren und Dreizacken aufeinander einstachen. Die magischen Wächter der Hexenschaft wurden von feindlichen Wasserelementaren angegriffen. Und das war noch nicht alles. Weiter hinten brach die gewaltige Schere eines riesigen Flusskrebses aus den Fluten hervor. Das Untier war mindestens so groß wie einer der Kähne unter ihnen an den Kaianlagen. Ein klirrendes Geräusch war zu vernehmen und die zerbrochene Hafenkette versank im Strom.
    Weitere Wachmannschaften eilten herbei. Fi ließ die Männer auf der Brücke Aufstellung nehmen, als abermals ein Brausen und Heulen die Luft erfüllte. Unmöglich konnten die albionschen Katapultmannschaften schon wieder nachgeladen haben. Kai visierte bereits den kolossalen Krebs an, als aus der tief hängenden Wolkendecke ein Schwärm flirrender Gestalten auf die Brücke zustürzte. Feindliche Luftelementare! Wütend jagte Kai den Angreifern sein elementares Feuer entgegen und ließ das Geschoss explodieren. Jaulend zerplatzten einige der luftigen Wesen.
    »Zielt auf die Steine und Amphoren, die sie tragen«, gellte irgendwo hinter ihm Fis Ruf. »Schießt!«
    Ein Hagel aus Pfeilen jagte den Luftikussen, Windsbräuten und Säuselgeistern entgegen, doch die Geschosse vermochten nur wenig auszurichten. Sie durchschlugen die Luftgestalten ohne spürbare Wirkung. Nur einer der Pfeile sprengte einer der Windgestalten die gefährliche Last aus den Armen.
    Kai sah nun auch, dass ihre Gegner Felsen und Amphoren trugen. Im nächsten Augenblick erzitterte die Brücke unter dem Aufschlag der Wurfgeschosse. Kai wurde von den Erschütterungen hart gegen das Brückengeländer geworfen, doch zu seiner Befriedigung richteten die herabgeworfenen Felsen auf der Brücke kaum Schäden an. Einzig, wo die Amphoren aufschlugen, züngelten jetzt unheimliche schwarzrote Stichflammen empor.
    Viel Zeit zum Nachdenken blieb Kai nicht, denn sogleich wurde er von zwei Windsbräuten angegriffen. Kreischend jagten sie auf ihn zu, während Kai mehrere Funken sprühende Kugelblitze heraufbeschwor und damit zum Gegenangriff überging. Ein heißer Lufthauch war alles, was von den Elementaren übrig blieb.
    Mehrere Hexen griffen jetzt in den Kampf ein. Auf fliegenden Forken und Besen rasten sie über dem Dächermeer der Stadt heran und griffen die Wesen mit Luftwirbeln, gelben Lichtbällen und grün leuchtenden Blitzschlägen an.
    »Alles in Ordnung, Kai ?«, ertönte schräg über ihm eine besorgte Stimme. Kai suchte die Sprecherin und entdeckte die Däumlingshexe Amabilia, die auf dem Rücken von Olitrax saß. Ihre grauen Haare flatterten zerzaust im Wind, während der Drache einen Bogen um Kai beschrieb. Mit seinem Flammenhauch vertrieb er einen vorwitzigen Säuselgeist, der sich ihnen hinterrücks zu nähern versuchte.
    »Nein, nichts ist in Ordnung«, rief Kai zurück. »Da vorn auf dem Fluss naht ein Riesenkrebs!«
    »Lass den unsere Sorge sein«, antwortete Amabilia. »Kümmere du dich um den Brand da hinten.«
    Schon war die Däumlingshexe mit ihren Schwestern in der Finsternis verschwunden. Kai wandte sich wieder dem flackernden Schein auf der Brücke zu. Erst jetzt sah er, dass die schwarzroten Flammen immer greller über das Gestein flackerten. Unmöglich war das ein normales Feuer. Die Farbe und auch der eigentümlich wallende Rauch - das musste das unheimliche schwarze Feuer der Nebelkönigin sein, von dessen zerstörerischer Macht er schon gehört hatte.
    Entsetzt sah Kai mit an, wie das schwarz-rote Feuer auf magische Weise das Felsgestein verbrannte. Der Flammenteppich breitete sich immer weiter auf der Brücke aus. Schon jetzt hatten sich die Flammen einen Daumen breit in den steinigen Untergrund gefressen. Inzwischen züngelten sie auch an der Steinbalustrade empor. Hinter Kai donnerte es gegen einen der Brückenpfeiler und ein höllisches Fiepen ließ ihn herumwirbeln. Ein großes Loch prangte plötzlich im Gestein und knirschend und polternd stürzten weitere Steinquader in die Tiefe. Jenseits der Brüstung schob sich ein riesiger Scherenarm über die Wehr.
    Gleich drei Hexen gingen gegen das Flussmonster vor, doch ihre Zauber prallten nahezu wirkungslos an dem schweren Hornpanzer des Riesenkrebses ab. Weiter hinten ließ Fi die Bogenschützen einen Pfeilhagel auf das
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