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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme
Autoren: Thomas Finn
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spannte sich die mächtige Steinkonstruktion zu ihnen ins Stadtgebiet. Die Brückenzölle, aber auch die günstige Lage der Stadt, die es den Stadtherren erlaubte, den Warenhandel der Flussschiffer zu kontrollieren, hatten seit jeher zum Wohlstand Colonas beigetragen.
    Fis Augen verengten sich. »Beim Traumlicht! Dann war deine Vorahnung also doch nicht unbegründet.«
    »Olitrax«, befahl Kai dem Drachen, »benachrichtige Amabilia und die Hexen und teile ihnen mit, was du uns berichtet hast. Wir dürfen keine Zeit verlieren.« Olitrax breitete seine Schwingen aus und stieg wieder zum Nachthimmel auf. Kai und Fi rannten durch verwinkelte Gassen und an stolzen Bürgerhäusern vorbei nach Osten. Wann immer ihnen Gardisten oder Mitglieder der Bürgerwehr begegneten, forderten sie die Männer auf, ihnen zu folgen. Doch als sie den alten Markt vor der mannshohen Rhynmauer erreichten, hatten sich ihnen erst wenige Kämpfer angeschlossen. Kai blieb schwer atmend stehen und sah auf die große Brücke. Das mächtige Bauwerk ruhte auf schweren steinernen Pfeilern und spannte sich wie eine dicke Schlange über den Fluss. Stromauf und stromab, dort wo die Ringmauern der Stadt einige Schritte weit in den Fluss ragten, war der Rhyn über die ganze Breite mit schweren Hafenketten gesichert. Sie verhinderten, dass fremde Schiffe das Stadtgebiet ansteuern konnten. Außerdem hatten die Hexen im Fluss Nereiden und andere Wassergeister beschworen, die ebenfalls einen Angriff abwehren sollten.
    Zwei der Brückenwächter mit Hellebarden und schweren Topfhelmen eilten auf sie zu und musterten das seltsame Aufgebot fragend.
    »Herr Magus, Frau Elfe? Ist irgendwas?«,wollte der eine von ihnen wissen. »Das kann ich noch nicht sagen«, keuchte Kai und sah sich zu den Gardisten um, die ihnen gefolgt waren. »Egal, was ihr gleich zu sehen bekommt, Männer, ich will, dass ihr ruhig bleibt, verstanden?«
    Ohne auf das Murren in den Reihen zu achten, legte Kai die Hände an den Mund und begann laut zu rufen. »Dystariel? Wo bist du?«
    Sein Ruf war kaum verhallt, als ein Schatten mit gewaltigen Fledermausschwingen auf den Platz hinabglitt. Panisch wichen die Männer zurück. Bögen wurden gespannt und Hellebarden in Position gerückt.
    »Lasst die Waffen sinken, diese Gargyle steht auf unserer Seite«, erklärte Fi den verängstigten Soldaten.
    Dystariel baute sich drohend vor der Gruppe auf und fletschte ihre Reißzähne. Sie wusste, dass sie gewöhnliche Waffen kaum fürchten musste.
    »Angst, Bürger?«, grollte sie genugtuend. »Ich schätze, ihr habt noch nicht genug Angst.« Sie trat näher an die Männer heran.
    »Lass das!«, herrschte Fi die Gargyle an. »Sag uns lieber, warum du uns herbestellt hast.«
    »Morgoyas Feldherren wollen die Brücke zerstören«, röhrte Dystariel und deutete mit einer ihrer Krallenhände in Richtung Fluss. »Sie wollen verhindern, dass das Zwergenheer nach Colona übersetzt.«
    »Aber natürlich, der Plan ergibt Sinn«, flüsterte Kai besorgt. »Bergkönig Thalgrim kommandiert mehrere Tausend bestens bewaffnete Streiter. Wenn die Zwerge erst in der Stadt sind, wird es Morgoyas Truppen nicht mehr so leichtfallen, Colona einzunehmen. Und unmöglich kann ein so starkes Heer einfach mittels einiger weniger Fähren übersetzen.«
    Kai schob sich an den ungläubig dreinschauenden Soldaten vorbei und versuchte wieder einen Blick auf den Fluss zu erhaschen. »Aber wie?«
    Nirgends war ein Angreifer zu erkennen.
    »So!«, antwortete Dystariel.
    Vom Himmel her war ein leises Pfeifen zu vernehmen. Bevor auch nur einer der Bewaffneten reagieren konnte, prasselten gewaltige Steinbrocken auf dem Platz nieder. Ein schwerer, hölzerner Ladekran, der an der Uferwehr stand, wurde von einem der Himmelsgeschosse in Stücke gerissen. Zur gleichen Zeit spritzten im Fluss an mehreren Stellen gewaltige Fontänen auf.
    »Katapultbeschuss!«, brüllte einer der Soldaten panisch.
    »Zusammenbleiben!«, schrie Fi und sorgtedafür, dass sich die Gardisten zu kleineren Gruppen zusammenschlossen.
    »Das ist noch nicht alles«, fauchte die Gargyle unbeeindruckt. »Der Angriff wird zu Luft und zu Wasser erfolgen. Magie! Nehmt euch also in Acht. Ich werde mir die Wurfmaschinen unserer Freunde vornehmen, bevor sich die Katapultmannschaften eingeschossen haben.«
    »Gut!« Kai packte seinen Zauberstab und nickte. Hastig rannte er zusammen mit Fi und dem Haufen Bewaffneter zum Brückentor, wo nun Alarm gegeben wurde. Kaum hatten sie das Tor
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