Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
Vom Netzwerk:
retten.
    Pyros blies einen tiefen, flammenden Atemstoß direkt in das Gesicht des uralten roten Drachen. Er sah befriedigt zu, wie dessen Kopf einfiel und die Augen schmolzen.
    Aber Matafleur ignorierte die Flammen, die ihre Augen verbrannten, und flog direkt auf Pyros zu.
    Der große, männliche Drache, sein Geist von Wut und
Schmerz umwölkt und im Glauben, er hätte seinen Feind besiegt, wurde völlig überrascht. Als er wieder seinen tödlichen Atem ausblies, wurde ihm mit Entsetzen seine Position klar – er hatte zugelassen, daß Matafleur ihn zwischen sich und das Gebirge manövriert hatte. Er konnte nicht mehr ausweichen.
    Matafleur stürzte sich auf ihn mit all der Kraft ihres einst mächtigen Körpers und prallte wie ein Speer gegen Pyros. Beide Drachen schlugen gegen den Berg. Der Gipfel erbebte und brach auseinander, als die Gebirgswand in Flammen explodierte.
    Jahre später, als der Tod von Flammenschlag schon eine Legende war, gab es welche, die behaupteten, die Stimme eines Drachen gehört zu haben, die, wie Rauch im Herbstwind verwehend, flüsterte:
    »Meine Kinder...«

Die Hochzeit

    D er letzte Tag im Herbst brach klar und hell an. Die Luft war warm von einem süßen Wind aus dem Süden, der wehte, seitdem die Flüchtlinge mit wenigen eilig zusammengerafften Vorräten aus Pax Tarkas entkommen konnten.
    Die Drakonierarmee hatte viele Tage gebraucht, um die Mauern von Pax Tarkas zu erklimmen: Die Tore waren von Steinblöcken versperrt, die Türme wurden von Gossenzwergen verteidigt. Geführt von Sestun standen die Gossenzwerge auf den Mauern und warfen Steine, tote Ratten und gelegentlich sich selbst auf frustrierte Drakonier. Dadurch gewannen
die Flüchtlinge Zeit, um in die Berge zu entkommen, wo sie zwar Gefechte mit kleinen Drakoniertrupps austragen mußten, aber nicht ernstlich bedroht waren.
    Flint bot sich freiwillig an, eine Gruppe der Männer durch das Gebirge zu führen, um einen Platz zu suchen, an dem die Leute den Winter verbringen konnten. Dieses Gebirge war Flint vertraut, da die Heimat der Hügelzwerge nicht weit entfernt im Süden lag. Flints Gruppe entdeckte ein Tal, umgeben von weiten schroffen Felsspitzen, dessen verräterische Pässe im Winter zugeschneit waren. Diese Pässe konnten leicht gegen die Macht der Drachenarmeen gehalten werden, und es gab Höhlen, in denen sie sich vor den Drachen verbergen konnten.
    Die Flüchtlinge folgten einem gefährlichen Weg und kamen in das Tal. Eine Schneelawine legte sich über den Weg hinter ihnen und bedeckte alle Spuren. Es würde Monate dauern, bis die Drakonier sie entdecken würden.
    Das Tal, tief unter den Bergesgipfeln, war vor den strengen Winterwinden und Schneefällen geschützt. In den Wäldern gab es ausreichend Wild. Klares Wasser floß aus den Bergen. Die Leute trauerten um ihre Toten, freuten sich über ihre Befreiung, bauten Schutzhütten und – feierten eine Hochzeit.
    Am letzten Tag im Herbst, als die Sonne hinter den Bergen verschwand, heirateten Flußwind und Goldmond.
    Als die beiden Elistan baten, die Zeremonie ihres Eidaustausches zu beaufsichtigen, hatte er sich tief geehrt gefühlt und sie über die Sitten ihres Volkes befragt. Beide hatten jedoch erwidert, daß ihr Volk nicht mehr existieren würde. Es gab keine Que-Shu mehr, es gab ihre Gebräuche nicht mehr.
    »Das wird unsere Zeremonie sein«, erklärte Flußwind. »Der Beginn von etwas Neuem, nicht die Weiterführung von etwas, was der Vergangenheit angehört.«
    »Obwohl wir unser Volk in unseren Herzen ehren werden«, fügte Goldmond leise hinzu, »aber wir müssen nach vorn und nicht nach hinten sehen. Wir werden die Vergangenheit ehren, die uns zu dem gemacht hat, was wir sind. Aber die Vergangenheit soll nicht mehr über uns herrschen.«

    Elistan studierte also die Scheiben von Mishakal, um herauszufinden, was die alten Götter über die Ehe lehrten. Er bat Goldmond und Flußwind, ihre eigenen Gelübde aufzuschreiben, ihre Herzen über die Stärke ihrer Liebe zu befragen – denn diese Gelübde würden vor den Göttern abgelegt werden und bis über den Tod hinaus währen.
    Einen Brauch der Que-Shu behielt das Paar bei: und zwar durften Braut- und Bräutigamsgeschenke nicht gekauft werden. Diese Symbole der Liebe mußten von der Hand der Liebenden selbst hergestellt und dann mit den Gelübden ausgetauscht werden.
    Elistan nahm einen Platz auf einem Hügel ein. Die Menschen versammelten sich schweigend am Fuße des Hügels. Von Osten kamen Tika und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher