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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Himmeln, die sie geboren haben,
dem Atem, der zwischen uns geht,
hier an diesem Altar:
All jene Dinge werden wichtiger durch
das Versprechen der Frau zum Mann.«
    Dann sprach Flußwind:
    »Jetzt inmitten des Winters,
wenn Erde und Himmel grau sind,

hier im Herzen des schlafenden Schnees,
ist es an der Zeit, ja zu sagen
zum sprießenden Vallenholz
im grünen Land,
denn diese Dinge sind viel wichtiger als
das Wort eines Mannes zu seiner Braut.
     
    Durch diese Versprechen, die wir halten,
geschmiedet in der anbrechenden Nacht,
bezeugt durch die Anwesenheit von Helden
und die Aussicht auf Frühlingslicht,
werden die Kinder Monde und Sterne sehen,
wo jetzt die Drachen ritten,
und einfache Dinge werden wichtiger durch
das Wort eines Mannes zu seiner Frau.«
    Nach diesen Gelübden wurden die Geschenke ausgetauscht. Goldmond überreichte Flußwind schüchtern ihr Geschenk. Er packte es mit zitternden Händen aus. Es war ein Ring, aus ihrem eigenen Haar geflochten und mit feinen Silber- und Goldbändern verwoben. Goldmond hatte Flint die Juwelen ihrer Mutter gegeben: Die alten Hände des Zwerges hatten ihre Geschicklichkeit nicht verloren.
    Im zerstörten Solace hatte Flußwind einen vom Drachenfeuer unversehrten Vallenholzzweig gefunden und ihn mitgenommen. Aus diesem Zweig hatte Flußwind sein Geschenk für Goldmond gemacht – einen Ring, völlig weich und glatt. Das polierte Holz des Baumes hatte eine goldene Farbe, von Streifen und Windungen in sanftem Braun markiert. Goldmond hielt den Ring und erinnerte sich an den ersten Abend, als sie die riesigen Vallenholzbäume gesehen hatte, die Nacht, in der sie müde und verängstigt mit dem blauen Kristallstab in Solace gestolpert waren. Sie begann leise zu weinen und trocknete die Augen mit Tolpans Taschentuch.
    »Segne die Geschenke, Paladin«, sprach Elistan, »diese Symbole der Liebe und des Opfers. Gewähre in Zeiten der tiefsten
Dunkelheit diesen beiden, auf diese Geschenke zu schauen und ihren Weg von Liebe beleuchtet zu sehen. Großer und glänzender Gott, Gott der Menschen und der Elfen, Gott der Kender und der Zwerge, gib diesen beiden Kindern deinen Segen. Soll die Liebe, die sie heute in ihre Herzen einpflanzen, von ihren Seelen genährt werden und zu einen Lebensbaum wachsen, der Schutz für alle bietet, die Zuflucht unter seinen Ästen suchen. Mit dem Zusammenlegen der Hände, den Gelübden und den Geschenken werdet ihr, Flußwind, Enkel von Wanderer, und Goldmond, Tochter des Stammeshäuptlings, in euren Herzen eins werden im Angesicht der Menschen und in den Augen der Götter.«
    Flußwind streifte sein Geschenk Goldmond über ihren schlanken Finger. Goldmond nahm ihren Ring von Flußwind. Er kniete vor ihr – so wie es die Sitte der Que-Shu verlangte. Aber Goldmond schüttelte den Kopf.
    »Erhebe dich, Krieger«, sagte sie, durch ihre Tränen lächelnd.
    »Ist das ein Befehl?« fragte er leise.
    »Das ist der letzte Befehl der Tochter des Stammeshäuptlings«, flüsterte sie.
    Flußwind stand auf. Goldmond streifte den goldenen Ring über seinen Finger. Dann nahm Flußwind sie in seine Arme. Sie legte ihre Arme um ihn. Ihre Lippen trafen sich, ihre Körper verschmolzen ineinander, ihre Seelen vereinigten sich. Die Leute riefen ihnen zu, und die Fackeln flackerten. Die Sonne versank hinter dem Gebirge und ließ den Himmel in sanften Rot- und Violettönen zurück.
    Die Braut und der Bräutigam wurden von der jubelnden Menge den Hügel hinuntergetragen, und das Fest begann. Riesige Tische, aus den Bäumen des Waldes geschnitzt, wurden aufgestellt. Die Kinder tollten und spielten, endlich von der Zeremonie befreit. Sorgen und Kummer waren weit entfernt. Männer stachen die Fässer mit Ale und Wein an, die sie aus Pax Tarkas mitgebracht hatten, und begannen, auf die Braut und den Bräutigam anzustoßen. Frauen stellten Platten mit Wild und Früchten auf den Tisch.

    »Geht mir aus dem Weg«, knurrte Caramon, als er sich an den Tisch setzte. Die Gefährten lachten und machten dem Krieger Platz. Maritta und zwei andere Frauen stellten eine riesige Platte mit Wildfleisch vor ihn.
    »Richtiges Essen«, seufzte der Krieger.
    »He«, brüllte Flint und schnitt ein Stück Fleisch von Caramons Braten ab, »willst du das alles allein essen?«
    Caramon kippte, ohne ein Wort zu verlieren, einen Krug Bier über den Kopf des Zwerges.
    Tanis und Sturm saßen nebeneinander und unterhielten sich leise. Tanis’ Augen wanderten gelegentlich zu Laurana. Sie saß an einem
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