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Die Chaosschwestern sind die Größten!

Die Chaosschwestern sind die Größten!

Titel: Die Chaosschwestern sind die Größten!
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Kakao kocht (na gut, der von Iris schmeckt vermutlich etwas zu angebrannt), für Tessa den Haushaltsdienst übernimmt (letzten Samstag, weil die eitle Henne UNBEDINGT noch mehr Schminkzeit brauchte, um sich für irgend so ’ne blöde Party aufzubrezeln – ungefähr sieben Stunden lang!) und für Malea irgendwelche Infos aus dem Internet fischt (und das anscheinend heute).
    »Danke, Livi! Du bist toll!«, schmeichelt mir meine gerissene Spioninnenschwester.
    Da kommt mir plötzlich eine Idee. Ich drehe mich zu meiner älteren Schwester um, die mit Dodo ein paar Schritte hinter uns geht. »Ach … duuu, Tessa? Übernimmst du dann heute meinen Staubsaugdienst?«
    »Iiiiiich?«, quietscht Tessa auf. »Wieso sollte ICH denn …«
    »Weil ich letzte Woche für dich die Wäsche aufgehängt habe, damit du auf diese beknackte …«, grunze ich ihr entgegen.
    »Aber doch nicht STAUBSAUGEN !«, unterbricht mich Tessa entsetzt. »Der Staubsauger staubt doch! Danach brauch ich ja Stunden, um wieder halbwegs normal auszusehen!«
    Normal?
    Ich denke darüber nach, was eigentlich normal ist. Meine Eltern ganz sicher nicht, aber Tessa bestimmt noch weniger. Ich meine, wer möchte schon neunzig Prozent seiner Lebenszeit mit dem Ausquetschen irgendwelcher Pickel oder Tuben verbringen (um deren Inhalt auf ebendiese Pickel zu kleistern)? Und ist es wirklich normal, an einem normalen Freitag in einer normalen Schule in knalllila Netzstrumpfhosen rumzuwackeln, mit rosa Wildlederröckchen und Stöckelschuhen, deren Absätze die Höhe einer ganzen Treppenstufe (mindestens!) haben?
    »Ihr seid echt besser als jede Sitcom, höhöhö!«, kichert Gregory jetzt.
    Blöder Hammel! Wieso ist der in letzter Zeit eigentlich so selten auf meiner Seite?
    »Heute nach dem Abendessen?« Malea lässt nicht locker.
    Ich auch nicht. »Du übernimmst also meinen Dienst?«, löchere ich Tessa.
    Immerhin – wenn ich das blöde Saugen von Wohnzimmer, Küche, Flur und der gesamten unteren Etage loswerde, dann kann ich mich auch gerne für Malea an den Computer setzen.
    »Nicht STAUB saugen!«, quiekt Tessa.
    Ha! Da kommt mir noch eine Idee! Warum sollte ich selbst auf geschminkten Granit beißen, wenn andere das viel besser können?
    Der Tag heute war schon anstrengend genug. Es ist nämlich nicht nur der letzte Freitag vor den Ferien, sondern auch der erste April. Und klar, dass alle meine dämlichen Mitschüler sämtliche dämlichen und uralten Aprilscherze ausgepackt haben. Manche Scherze sind ja wirklich witzig, aber manche sind einfach nur … na ja, eben dämlich. Da muss ich mich jetzt echt nicht noch mit Tessa rumstreiten.
    »Malea …«, wende ich mich deshalb wieder an meine zweitjüngste Schwester, »ich kann das heute für dich nur machen, wenn Tessa für mich saugt. Sonst hab ich nicht genug Zeit. Gregory und ich müssen noch für unsere Auroras-Freunde-Webseite zwei lange Artikel schreiben.«
    Es klappt! Malea fängt sofort mit ihrer gewohnten Hartnäckigkeit an, Tessa zu bearbeiten.
    Ich lächele zufrieden. Den blöden Haushaltsdienst wäre ich dann wohl für heute los. Gregory hat mein kleines Manöver durchschaut und schüttelt lachend den Kopf: »Ihr seid echt zu komisch!«
    Komisch? Es ist bitterernst, in dieser Familie zu überleben. Aber langsam kriege ich den Bogen raus, glaube ich. Nur das mit den Fröschen, das geht irgendwie gar nicht!
    Kenny, meine kleinste Schwester, hatte schon immer die verrückte Idee, dass jedes Mädchen einen Prinzen haben sollte. Bei der süßen Maus hat das ja auch prima geklappt: Sinan, der in ihre Klasse geht, sieht wirklich wie ein wunderhübscher Prinz aus dem Märchenbuch aus, mit seinen dunklen, samtig glänzenden Haaren und Augen. Außerdem ist er total nett. Vor allem zu Kenny. So wie Prinzen eben sein sollten.
    Was natürlich nicht heißt, dass jedes Mädchen nur glücklich werden kann, wenn ein dunkelhaariger Bilderbuchprinz an seiner Seite ist. Genauso wenig heißt es aber, dass es für jedes Mädchen dieser Welt überhaupt irgendwo einen Prinzen gibt. (Auch wenn Rema – unsere Renate-Oma – und Iris mir genau das seit dieser Daniel-Geschichte dauernd einreden wollen. Von wegen Jedes Töpfchen findet ein Deckelchen oder irgendwas ähnlich Bescheuertes. (Echt! Bin ich ein alter Topf? ) Am allerallerwenigsten aber heißt es, dass ICH einen Prinzen will oder suche oder noch irgendwann mal in meine Nähe lassen werde! Und nein, das hat nichts mit der Daniel-Geschichte zu tun!
    Obwohl, das war schon
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