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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby
Autoren: Meg Gardiner
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sein Gesicht. Es hatte einen harten, fast gerissenen Ausdruck angenommen. »Sie hat gedroht, alles auszuplaudern, nicht wahr? Sie sind hingefahren, um rauszufinden, ob
sie die Wahrheit über ihren Schwangerschaftsabbruch enthüllen wollte. Sie wollten sie davon abbringen.«
    »Im Großen und Ganzen trifft das die Sache.«
    »Chennault wollte an Sie rankommen. Tasia hat einen zwingenden Grund gebraucht, um Sie zu einem heimlichen Treffen zu überreden. Das ist die logische Schlussfolgerung.«
    Er lehnte sich zurück, ohne sie aus den Augen zu lassen.
    »Auf dem Weg hierher habe ich mit Vienna geredet.«
    McFarland atmete geräuschvoll ein. Er schien den halben Sauerstoffvorrat in der Kabine zu verbrauchen. Diese Reaktion bestätigte alles, was ihr Vienna am Telefon berichtet hatte. Sie erklärte Dinge, die sie bei dem Überfall auf die Kanzlei bemerkt und die sie von Searle Lecroix, Ace Chennault, Howell Waymire und K.T. Lewicki gehört hatte.
    Ohne lang zu fackeln, sprang sie ins kalte Wasser. »Lewicki hat Tasia geliebt.«
    McFarland blieb reglos.
    »Er war Ihr Trauzeuge, aber Vienna hat mir erzählt, dass sie sich bei dem Hochzeitsempfang zusammen mit ihm einen angetrunken hat. Er hat seinen Kummer in Alkohol ertränkt.«
    McFarland hatte noch immer nicht ausgeatmet.
    »Vor dem Überfall hat Lewicki in Viennas Büro eine seltsame Bemerkung gemacht. Er hat gesagt, dass Tasia Spielchen spielt. ›Liebe, Leben, Krieg, egal was.‹ Er war wütend und voller Leidenschaft. Hat gesagt, dass sie die Leute gegeneinander ausmanövriert wie Puppen in ihrem manischen Theater.«
    McFarland schien kurz davor, sein Glas zu zermalmen.
    »Da habe ich die Bemerkung und vor allem ihre Heftigkeit
noch nicht verstanden. Und auch nicht, wie ihn Vienna mit einer Anspielung auf seinen Hochzeitstoast zum Schweigen gebracht hat. Aber vorhin hat sie mir erzählt, was Lewicki an diesem Tag zu Ihnen gesagt hat: ›Ich glaube, du hast gewonnen.‹«
    Nach einer Weile brach er das Schweigen. »Das war eben Kel.«
    Jo schüttelte den Kopf. »Ein ziemlich extremer Toast.«
    Sie zog ein Foto aus ihrer Handtasche. McFarland und Lewicki in Armeehosen, wie sie Tasia gemeinsam auf den Schultern trugen.
    »Er hat sie von Anfang an geliebt, und daran hat sich auch nach Ihrer Hochzeit nichts geändert. Sie ist ihm unter die Haut gegangen, und das konnte er nie mehr abschütteln.«
    McFarland starrte das Bild an. Obwohl er erst zwei Schlucke genommen hatte, stand er auf, um sich nachzuschenken.
    Jo fühlte sich in ihrem Verdacht bestätigt, und ihre Bedenken verflogen. Sie wappnete sich innerlich. »Und diese Liebe blieb nicht unerwidert, stimmt’s?«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Vienna hat mir erzählt, dass Tasia in manischen Phasen mit jedem Mann in Reichweite ins Bett gegangen ist. Und dass Lewicki eine Schwäche für Tasia hatte und noch vor Ihnen begriffen hat, welche psychischen Probleme sie hatte. Außerdem war Vienna alarmiert, als Chennault erwähnt hat, dass Tasias Autobiografie mit ›explosiven‹ Enthüllungen über ihre Ehe aufwarten würde.«
    McFarland goss sich etwas Whiskey ein und fing an, auf und ab zu laufen.
    »Von Searle Lecroix weiß ich, dass sich Tasia mit Jackie
Kennedys Fehlgeburten identifiziert hat. Mehr noch, allein schon das Wort Schwangerschaft hat Tasia wütend gemacht.«
    »Fehlgeburten und Abtreibung können solche Folgen nach sich ziehen.«
    »Lecroix hat auch davon gesprochen, dass sich Tasia nie mit einem Unterhaltungskünstler zufriedengegeben hätte, wo doch viel mächtigere Männer in sie verliebt waren. Männer , Plural.«
    Er zögerte. »Kel war mein Freund.«
    »Und Ihr Rivale. Erst hat er Tasia verloren, dann seine eigenen Hoffnungen auf das höchste politische Amt. Deswegen wollte er Sie ruinieren und letztlich sogar töten.«
    McFarland drehte sich um und starrte sie an.
    »Die Presse hat ihn den Wachhund genannt, aber er kam sich vor wie ein Schoßhündchen. Er war der Meinung, dass er selbst die Präsidentschaft verdient. So hat er beschlossen, Sie loszuwerden und Ihre Nachfolge anzutreten.«
    Sie hielt ihr Glas umklammert. »Um Sie zu beseitigen, hat Lewicki Chennault engagiert. Und er hat ihn angewiesen, mit Tasia als Sündenbock zu arbeiten. Wenn es nach einem Suizidmord der verrückten Tasia ausgesehen hätte, hätte nichts auf ein politisches Attentat gedeutet: keine Anhörungen im Kongress, kein Sonderermittler. Nur ein jämmerlicher Abgang.«
    Sein Blick warf sie fast um. Er forderte sie
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