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Die Burg der flammenden Herzen

Die Burg der flammenden Herzen

Titel: Die Burg der flammenden Herzen
Autoren: Katy Cooper
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verlangst, werden sie mich im Auge behalten, damit du sicher sein kannst, dass ich dir keine Schande mache.”
    “Ich habe das nicht nötig, denn ich weiß, dass du das nicht tun wirst, Bea”, sagte er schroff.
    Sie hob den Kopf. “Aber nachdem Sir George …”
    “Conyers zeigte mir den Brief, den du geschrieben hast.” Er räusperte sich. “John sagte, du habest ihn auf Bitten deiner Mutter hin verfasst.”
    Sie errötete ein wenig. “So war es.”
    “Hast du ihn nicht schreiben wollen?” fragte er leise. Wie schon einmal, hörte sie den Schmerz in seiner Stimme.
    Hitze stieg ihr ins Gesicht, als sie einen weiteren Schritt näher kam. “Ich wollte, dass er mich in Ruhe lässt. Er hatte zuvor geschrieben, und ich schickte seine Briefe ungeöffnet zurück. Ich dachte, er würde auf diese Weise begreifen, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Aber meine Mutter sagte, er würde nur das begreifen, was ich ihm sage.” Glaube mir, Sebastian.
Glaube mir, da ich die Wahrheit spreche.
    “Ich war wütend, als ich dich mit ihm im Garten sah.”
    Je offener sie sprach, desto leichter wurde es. “Es war falsch, ihn zu treffen, aber ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte. Alles, was ich dachte, war, dass du es nicht herausfinden durftest, da du niemals glauben würdest, dass ich nicht nach ihm geschickt hatte.”
    “Ich glaubte es nicht, bis ich den Brief sah”, sagte er in demselben leisen Ton, den er einst angeschlagen hatte, um sie daran zu erinnern, dass sie bei George gelegen hatte. Er hielt inne und zog die Stirn in Falten, sein Blick war nach innen gewandt.
    “Dann muss ich ihm dankbar sein, dass er den Brief bei sich trug. Hätte er ihn nicht bei sich gehabt, würdest du immer noch denken, ich hätte nach ihm geschickt.”
    Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich. “Das ist nicht wahr”, entgegnete er langsam. “Doch es ist mir erst jetzt bewusst geworden.” Sein Blick gewann an Schärfe, als er sie ansah. Sie hatte das Gefühl, als könne er in ihre Seele sehen. “Ich habe immer gewusst, dass er nicht auf deine Bitte hin gekommen ist.”
    Dann hast du mir vertraut.
Sie wagte nicht, die Gedanken auszusprechen, damit er ihr nicht widersprechen würde. In ihrem Herzen aber verspürte sie den Drang zu sprechen. “Oh, Sebastian.”
    “Du sagtest, du wolltest mit mir reden. War es deswegen?” fragte er.
    “Nein”, antwortete sie. Sie war noch nicht bereit, ihm ihre Liebe zu gestehen. “Ich kam aus einem anderen Grund.” Sie merkte, dass er sie eindringlich betrachtete. “Dein Onkel gab mir etwas aus der Schatulle. Ich würde es gerne behalten, aber wenn du es investieren möchtest …”
    Eine Spannung fiel von ihm ab, als habe er mit etwas anderem gerechnet. “Um welche Stücke geht es, Bea?”
    Sie kam näher und zeigte ihm das Halsband und den Reiher. “Um diese.”
    Sprachlos starrte er auf ihre Hände und schluckte. “Woher stammen sie?” fragte er leise.
    “Ich bat Thomas, sie für mich anfertigen zu lassen.”
    Er streckte einen Finger aus und berührte den Reiher. “Für Benbury?”
    “Ja.”
    “Warum, Bea?”
    Und jetzt fiel es ihr leicht zu sprechen, leicht, die Bitte zu beantworten, die in seiner Frage mitschwang. “Weil sie mir das Gefühl gaben, du wärst in meinem ganzen Kummer bei mir gewesen. Es war töricht, ich weiß, aber … Aber ich habe es dennoch getan.” Jedes ihrer Worte erleichterte ihr Herz, als habe sie nach und nach eine Last abgeworfen.
    “Ich liebe dich”, sagte er plötzlich und sah immer noch auf die funkelnden Juwelen in ihrer Hand. “Ich glaube, ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.”
    Einen Moment lang dachte sie, sie hätte sich verhört, doch dann sah sie ihn an. Sein Herz offenbarte sich unverhüllt in den Tiefen seiner Augen. Sie wollte etwas sagen, doch ihr fehlten die Worte.
    “Glaubst du, du kannst mich lieben?” fragte er vorsichtig.
    Sie seufzte, und die Enge in ihrer Brust löste sich. “Das tue ich schon”, wisperte sie. “Deshalb wollte ich diese Schmuckstücke behalten. Um etwas von dir bei mir zu tragen.”
    Er nahm die beiden wertvollen Talismane, legte sie auf den Tisch, ergriff ihre Hände und küsste sie dort, wo die Juwelen gelegen hatten. “Du hast mich ganz für dich”, sagte er und schloss sie in seine Arme.
    Ein wenig benommen und unsicher schmiegte sie sich an ihn. “Meinst du es wirklich so?”
    “Ich kann es dir beweisen.”
    Er beugte sich zu ihr hinab und küsste sie. Sein Mund erkundete ihre
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