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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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furchtbare Unwetter dabei vergessen.«
    Die beiden Jungens machten sich sogleich über die Büchsen her. Sie wählten eine Dose mit gewürztem Fleisch, eine mit Zunge und zwei mit Pfirsichen und öffneten sie. Dann häuften sie mächtige Portionen auf die Teller, die auf einem kleinen Tisch aufgestapelt waren.
    Bill fand sogar etwas zu trinken. Durstig stürzten die Männer das Flaschenbier hinunter, während sich die Jungen an Limonade und Zitronensaft labten.
    Nach dem Essen fühlten sich alle wieder besser. Das Gewitter schien nachzulassen. Bill sah auf seine Uhr.
    »Halb sechs«, sagte er gähnend. »Ich dachte nicht, daß es schon so spät ist. Na, das Gewitter läßt nach, da könnten wir vielleicht mal auf den Hof gehen und frische Luft schöpfen. Es wird schon hell draußen sein. Meine Leute können mit den Gefangenen den Berg hinuntergehen.«
    »Ach ja, wir wollen an die frische Luft. Man erstickt ja hier drin!« sagte Philipp, dessen Gesicht ganz rot vor Hitze war. »Wie öffnen Sie denn den Eingang von hier aus, Bill?«
    »Hier oben.« Bill zeigte Philipp den Hebel, der an der Decke verborgen war. Er zog daran, aber der Hebel bewegte sich nicht. Da zog er noch einmal stärker, wieder ohne Erfolg.
    »Er rührt sich nicht«, sagte Bill überrascht. »Tom, versuch du es mal! Du bist doch stark wie ein Pferd!«
    Aber auch Tom gelang es nicht, den Hebel in Bewegung zu setzen. Der Stein vor dem Eingang rückte nicht einen Zentimeter von der Stelle.
    Nun versuchten Bill und Tom es gemeinsam. Der Stein hob sich ein kleines Stück in die Höhe und blieb dann wieder stehen. Jede weitere Anstrengung war vergeblich.
    Es rückte und rührte sich nichts.
    Bill ging die Treppe hinauf und versuchte, durch den Spalt zu spähen. Aber er konnte nichts sehen und kam wieder herunter.
    »Ich fürchte, ein Teil des oberen Stockwerks ist auf den Eingang herabgefallen«, sagte er. »Der Hebel ist schon stark genug, aber wir haben nicht genug Kraft, um das Gewicht zu heben, das auf dem Stein lastet. Wir können hier nicht heraus.«
    »Dann werden wir eben den Weg durch den geheimen Gang benutzen müssen«, sagte Philipp und deutete auf die Öffnung hinter dem Wandteppich.
    »Ja«, sagte Bill. »Hoffentlich ist da nicht auch etwas eingestürzt. Aber du sagtest ja, daß der Tunnel aus dem Felsen herausgehauen ist. Dann müßte er eigentlich ge-halten haben.«
    Es wurde immer heißer in dem Zimmer. Schnäuzchen, der sich während des Kampfes unter dem Bett verkro-chen hatte, kam jetzt hervor und streckte sich japsend neben Philipp auf den Boden. Seine kleine rosa Zunge hing heraus wie bei einem Hund.
    »Er ist durstig«, sagte Jack. »Gib ihm etwas zu trinken!«
    »Wir haben nur noch Limonade!« Philipp goß etwas davon auf einen Teller, und der kleine Fuchs war so durstig, daß er alles aufschleckte. Dann hockte er sich hin und beleckte nachdenklich seine zierliche Schnauze, als ob er sagen wollte: »Nun, das war angenehm feucht. Aber was für ein seltsamer Geschmack!«
    »Wir werden hier noch rösten, wenn wir nicht machen, daß wir fortkommen«, sagte Bill schließlich. »Kommt, wir wollen unser Glück auf diesem Weg versuchen! Ich werde vorangehen.«
    Er ging auf die Öffnung in der Mauer zu, stieß die Tür auf und trat in den Tunnel. Hinter ihm kamen die beiden Knaben und dann die Männer mit den Gefangenen. Diese waren ganz kleinlaut geworden und hatten schon lange Zeit kein Wort mehr hervorgebracht.
    Bill leuchtete mit der Lampe vor sich her. Der Gang war sehr schmal und ging zuerst ziemlich geradeaus. Es war deutlich zu erkennen, daß er durch die Fundamente der Burg hindurchführte.
    »Wahrscheinlich sind hier unten auch Verließe eingebaut«, sagte Bill. »Es ist ein merkwürdiger, alter Kasten.
    Wenn man den Geschichten über die Burg glauben darf, befinden sich hier noch mehr verborgene Zimmer.«
    Nach einer Weile verwandelten sich die glatten Stein wände des Tunnels in rauhe, unebene Felswände. Die Luft war überraschend frisch und köstlich kühl nach der Ofenhitze des Zimmers.
    Nun begann sich der Gang ein wenig zu winden, als ob er den Launen des Felsens folgte. Der Tunnel wurde teils durch eine natürliche Felsspalte gebildet, teils war er künstlich ausgehauen. Er ging dauernd abwärts und führte direkt durch den Gipfel des Berges. Manche Stellen waren ziemlich steil, und dort fiel das Gehen schwer.
    Da hörten sie plötzlich etwas rauschen. Bill blieb überrascht stehen und wandte sich zu Philipp um.
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