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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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um den Berg herum. Und dann der Regen! Er kam in ganzen Strömen vom Himmel herunter und prasselte mit gewaltiger Wucht auf die Erde. Jeder, der sich da hin-auswagte, mußte unweigerlich zu Boden geschmettert werden!
    »Es ist ein Wolkenbruch«, sagte Bill. »Der Himmel hat sich geöffnet und läßt eine Sintflut herab. Nur in Indien habe ich einmal so etwas gesehen! Narbenmax und der andere Bursche werden es draußen nicht sehr angenehm finden.«
    »Die Mädels hatten wenigstens noch Zeit, nach Quellenhof zu kommen«, sagte Jack. »Ich hoffe, sie sind in Sicherheit. Gott im Himmel! Was war das?«

Der geheime Gang
    Es war der lauteste Donnerschlag, den Jack je gehört hatte. Erschreckt klammerte er sich an Bill fest. Was war das für ein furchtbares Getöse! Zur gleichen Zeit zuckte ein Blitz durch die Luft, der die umliegenden Berge in ein blendendes Licht tauchte. Eine Sekunde lang lagen sie unglaublich klar und wie zu einer anderen Welt gehörig vor den Augen der drei Beschauer. Dann versanken sie wieder in pechschwarze Finsternis.
    Die drei hatten das Gefühl, als wäre ihnen der furchtbare Blitz direkt durch den Körper gefahren. Bill zog die Knaben ein wenig zurück. »Ich glaube, der Blitz hat in die Burg eingeschlagen. Ja, tatsächlich — seht doch nur!«
    Bei dem Licht des folgenden Blitzes sahen die Knaben, wie der eine Turm langsam in sich zusammensank. Aber schon war alles wieder in Dunkelheit getaucht. Und dann vernahmen sie durch den unaufhörlich trommelnden Regen das Krachen der zusammenstürzenden Mauern.
    »Das Gewitter ist direkt über uns!« schrie Jack. »Lassen Sie uns zurückgehen, Bill! Ich habe Angst! Der Blitz fuhr durch mich hindurch, ich fühlte es! Bill, hören Sie doch nur! Der Donner ist jetzt auf dem Hof!«
    Auch Bill hatte den Eindruck, als ob der Donner auf dem Hof umherrollte. Da blitzte wieder ein unerträglich helles Licht auf, und noch einmal spürten die drei einen merkwürdigen Ruck, als führe der Blitz mitten durch sie hindurch.
    »Wenn wir nicht Schuhe mit Gummisohlen anhätten, hätte der Blitz uns jetzt wohl erschlagen«, dachte Bill.
    »Ach, du meine Güte! Die Burg ist schon wieder getroffen worden — diesmal war es das Hauptgebäude. Wenn das so weiter geht, wird nur noch eine Ruine übrigbleiben.«
    Er drängte die Knaben nach dem unterirdischen Zimmer zurück. Rasch liefen sie die Stufen hinunter. Doch plötzlich wurden sie von Entsetzen gepackt. Die ganze Burg schien zusammenzustürzen!
    Eilig zog Bill an dem Griff, durch den der Eingang verschlossen wurde. Sie mußten sich vor dem Unwetter schützen! Erleichtert beobachtete er, wie der Stein erst seitwärts und dann aufwärts vor die Öffnung schwang.
    Gleich darauf ertönte ein furchtbares Krachen von zusammenstürzenden Mauern, so daß das Zimmer in seinen Fugen erbebte.
    »Die ganze Burg kracht zusammen!« schrie Philipp er-blassend. Es klang auch tatsächlich so. Das Gebäude war anscheinend erneut getroffen worden und teilweise eingestürzt. Bill hatte den Eindruck, als wäre das obere Stockwerk direkt in die Halle hineingesaust.
    Noch eine ganze Weile hörte man das Fallen von Steinen und Mauerwerk. Dann wurde es allmählich stiller.
    Lange sprach niemand ein Wort.
    »Jetzt ist mir auch klar, wie damals der Erdrutsch entstanden ist«, sagte Bill endlich. »Ein ähnliches Unwetter wie dieses muß die Straße untergraben haben, und der Erfolg davon war der Erdrutsch. Ich würde mich nicht wundern, wenn es heute nacht wieder einen gäbe. Die Straße wird auf jeden Fall noch mehr zerstört sein als vorher.«
    »Der Regen war entsetzlich!« sagte Jack schaudernd.
    »Noch nie habe ich so etwas erlebt! Die armen Mädels werden furchtbare Angst ausgestanden haben!«
    »Ja. Ich wünschte, wir wären bei ihnen«, sagte Bill. Er warf einen Blick auf die Gefangenen. Sie machten einen kläglichen Eindruck. Das anhaltende Rollen des Donners und das Krachen der einstürzenden Bauern hatte sie mit Angst und Schrecken erfüllt. Wer weiß, was noch alles geschehen mochte!
    »Hört mal, ich bin furchtbar hungrig«, sagte Philipp plötzlich. »Das ist schließlich auch kein Wunder. Ich habe ja nichts gegessen, seitdem ich mich aufmachte, um den geheimen Gang zu erkunden.«
    »Dann mußt du ja vollkommen verschmachtet sein!« rief Bill. »Ich habe übrigens auch einen gehörigen Hunger.
    Aber da scheint doch ein ganz hübscher Vorrat an Kon-servendosen zu stehen! Wir könnten uns ein wenig die Zeit damit vertreiben und das
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