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Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind

Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind

Titel: Die Bücher vom Heiligen Gral. Der Erzfeind
Autoren: Bernard Cornwell
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versehenen eisernen Schäfte auf die Gräben zuschossen. Dann traten die Armbrustschützen hinter die großen Schilde, um ihre mit Stahl verstärkten Bogen mit einer Zahnradwinde zu spannen. Ein paar englische Pfeile bohrten sich in die Pavesen, doch dann wandten sich die Bogenschützen dem von Geoffrey de Charny geführten Angriff zu. Sie legten Pfeile mit langer, nadelförmiger Spitze auf ihre Bogen, die Kettenpanzer durchdrangen, als wäre es Leinen. Sie spannten und schossen, spannten und schossen, und die Pfeile donnerten in Schilde und in die geschlossenen französischen Schlachtreihen. Ein Mann wurde am Oberschenkel getroffen und stürzte, doch die Masse der Soldaten schloss sich sofort wieder um die entstandene Lücke. Ein englischer Bogenschütze, der gerade in Schussposition stand, bekam einen Armbrustbolzen in die Schulter, und sein Pfeil flog in unkontrollierter Linie davon.
    «Montjoie Saint Denis!» , brüllten die Soldaten herausfordernd, als sie die flache Ebene am Fuß des Hügels erreichten. Die Pfeile hagelten mit furchteinflößender Wucht auf die Schilde ein, doch die Franzosen hielten ihre enge Formation, Schild an Schild, und die Armbrustschützen rückten im Schutz ihrer Pavesen vor, um auf die englischen Bogenschützen zu zielen, die ihre Pfeile nur aus dem aufrechten Stand abschießen konnten. Ein Bolzen fraß sich durch eine stählerne Beckenhaube in einen englischen Schädel. Der Mann fiel mit blutüberströmtem Gesicht zur Seite. Ein Pfeilhagel peitschte von der Turmspitze herunter, eine Gegensalve von Armbrustbolzen prallte gegen die Steine, und als die englischen Soldaten sahen, dass ihre Pfeile den feindlichen Angriff nicht zum Stillstand gebrachten hatten, zogen sie ihre Schwerter.
    «St. George!» , brüllten sie, dann hatten die französischen Angreifer den ersten Graben erreicht und hieben auf die tiefer stehenden Engländer ein. Einige von ihnen entdeckten schmale Verbindungsdämme zwischen den Gräben und strömten hinüber, um den Feind von hinten anzugreifen. Die Bogenschützen in den beiden hintersten Gräben hatten leichte Ziele, aber dasselbe galt für die Genueser Armbrustschützen, die hinter ihren Pavesen hervortraten, um die Feinde mit ihren Bolzen zu spicken. Einige von den Engländern, die die bevorstehende Metzelei ahnten, verließen die Gräben und rannten auf den Fluss zu. Edouard de Beaujeu, der die Armbrustschützen anführte, bemerkte die Flüchtenden und rief den Genuesern zu, sie sollten ihre Waffen fallen lassen und sich dem Angriff anschließen. Mit Schwertern und Äxten stürzten sie sich auf den Feind. «Tötet sie!», brüllte de Beaujeu, zog sein Schwert und gab seinem mächtigen Streithengst die Sporen. «Tötet sie!»
    Die Engländer im vordersten Graben waren dem Tod geweiht. Sie versuchten verzweifelt, sich vor dem Ansturm der französischen Soldaten zu schützen, doch die Schwerter, Äxte und Speere hackten auf sie nieder. Einige der Männer versuchten sich zu ergeben, doch die Oriflamme war gehisst, und das bedeutete keine Gefangenen, also tränkten die Franzosen den zähen Schlamm des Grabens mit englischem Blut. Die Verteidiger aus den hinteren Gräben liefen jetzt allesamt davon, doch die französischen Reiter, die zu stolz gewesen waren abzusteigen, galoppierten über die schmalen Verbindungsdämme, drängten ihre eigenen Soldaten beiseite und trieben ihre massigen Pferde unter wilden Schlachtrufen auf die Fliehenden am Flussufer zu. Die Hengste bäumten sich auf, während die Schwerter niederfuhren. Ein Bogenschütze wurde geköpft, und der Fluss färbte sich rot. Ein Soldat schrie auf, als er von einem Pferd niedergetrampelt und dann von einer Lanze durchbohrt wurde. Ein englischer Ritter hob die Hände und bot seinen Handschuh als Zeichen der Kapitulation, doch er wurde von hinten niedergeritten, der Reiter bohrte ihm sein Schwert in den Rücken, und ein anderer hieb ihm die Axt ins Gesicht. «Tötet sie!», brüllte der Herzog von Bourbon mit bluttriefendem Schwert. «Tötet sie alle!» Er erblickte eine Gruppe von Bogenschützen, die Richtung Brücke flohen, und rief seine Männer. «Zu mir! Zu mir! Montjoie Saint Denis! »
    Die Bogenschützen, es waren fast dreißig, liefen auf die Steinbrücke zu, doch als sie bei den strohgedeckten Häusern ankamen, die verstreut am Flussufer lagen, hörten sie das Hufgetrappel und drehten sich alarmiert um. Einen Moment sah es so aus, als würden sie in Panik ausbrechen, doch einer von ihnen hielt sie
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