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Die Braut fuer eine Nacht

Die Braut fuer eine Nacht

Titel: Die Braut fuer eine Nacht
Autoren: Elda Minger
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kann."
    „Ich verstehe nicht."
    „Liebe ihn, mehr brauchst du nicht zu tun. Du musst ihm dein Herz öffnen und ihn lieben, bevor er es wagt, dich zu lieben. Mit Steve muss man es so machen, glaub mir."
    Kelly musste Luis wohl sehr zweifelnd angesehen haben, denn er beugte sich vo r und nahm auch noch ihre andere Hand in seine. „Liebe ihn, Kelly", wiederholte er dabei.
    „Liebe - das ist es doch, was jeder sich wünscht und was jeder braucht."
    Steve stand in der Küche vor dem Kühlschrank, als Kelly nach Hause kam.
    „Hi", begrüßte sie ihn.
    „Hi, wie geht es Luis?"
    Er hatte ihren Zettel also gefunden. „Gut. Wir waren in einem kleinen italienischen Restaurant."
    „Habt ihr euch amüsiert?"
    Bildete sie sich das ein, oder klang wirklich Eifersucht aus seiner Stimme?
    „Ja, das haben wir. Hast du schon gegessen?"
    Eine einfache Frage. Eine Frage, wie eine Frau sie ihrem Ehemann oft stellt.
    „Noch nicht." Steve lächelte sie an - es war ein müdes, etwas schiefes Läche ln -, und ihr Herz flog ihm zu.
    Er öffnete eine Flasche Wein, während Kelly das Essen aufwärmte und schnell einen Salat machte.
    „Das schmeckt lecker", lobte Steve nach den ersten Bissen. „Hast du auch etwas gegessen?"
    „Ich war nicht hungrig."
    „Dann iss doch jetzt etwas."
    Eigentlich wollte Kelly nicht mit ihm essen. Doch heute ließ sie alle Bedenken außer acht und schenkte sich auch noch ein Glas Wein ein.
    Nach dem Essen machte sie Kaffee und holte die Kekse, die sie am Vortag gebacken hatte. Ohne nachzudenken, trug sie alles auf einem Tablett ins Wohnzimmer.
    Vor dem riesigen Kamin stand eine gemütliche Couch. An vielen kühlen Abenden, wenn Kelly wusste, dass Steve lange arbeitete, hatte sie es sich auf dieser Couch vor dem Feuer mit einem Buch gemütlich gemacht.
    Jetzt sah sie Steve zu, wie er das Feuer im Kamin anzündete, dann setzte sie sich zu ihm auf die Couch. Er aß zwei Kekse, nippte an seinem Kaffee, während Kelly über das nachdachte, was Luis ihr erzählt hatte. War Steve wirklich genauso unruhig wie sie?
    Sie wollte ihn nach dem Film fragen, nach Genie oder Dimi, aber kein Thema erschien ihr unverfänglich genug. Plötzlich stellte sie ihre Tasse ab und entschloss sich, alles auf eine Karte zu setzen.
    „Ich habe dich vermisst", sagte sie.
    Steve sah ihr tief in die Augen. „Ich dich auch", gestand er ihr leise, ohne den Blick abzuwenden. „Und ich mache dir auch keinen Vorwurf, dass du dich vor mir versteckst."
    Die Spannung zwischen ihnen war mit Händen zu greifen. Ob es zwischen uns immer so sein wird? fragte sich Kelly im stillen.
    „Ich dachte, du seist vielleicht schwanger ..."
    „Das bin ich nicht."
    „Früher war ich immer viel vorsichtiger."
    „Dazu habe ich dir kaum Gelegenheit gegeben."
    Beide schwiegen wieder und dachten an die lange Nacht auf Dimitris Yacht.
    „Lass uns über dich reden, Kelly", fing Steve schließlich wieder an. „Ich kann dich vielleicht nicht lieben, aber ich fand es wunderbar, mit dir zu schlafen."
    Beinahe hätte er es geschafft: Einen Augenblick lang dachte Kelly daran, ihre Koffer zu packen und nie, nie zurückzukommen.
    Aber sie brachte es nicht fertig.
    Und in diesem Augenblick wurde ihr auch klar, dass die Liebe einem keine Wahl lässt.
    Sie sah Steve an und wusste, dass sie der Sache auf den Grund gehen musste. Und wenn Steve sie danach nicht wollte, dann würde es auch keinen anderen Mann mehr für sie geben.
    „Mir hat es auch gefallen." Sie schluckte. „Auch das vermisse ich."
    „Dann sind wir uns wenigstens in einer Sache einig. Willst du heute Abend in mein Zimmer kommen?"
    Kelly schob jeden Stolz beiseite. „Gern", erwiderte sie leise und stellte befriedigt fest, dass Steve über ihre prompte Zustimmung überrascht war.
    „Sag mal, wirst du es eigentlich nie müde, davonzulaufen und alles in dir zu verschließen?" fragte sie nach einer Pause unvermittelt.
    „Versuch nicht, mich zu analysieren, Kelly, das wird dir nämlich nicht gelingen", wehrte Steve ab, aber er wich ihrem Blick aus, und Kelly fühlte, wie angespannt er war.
    Jetzt fürchtete sie sich nicht mehr. Ihre Liebe war stärker als ihre Furcht. Luis hatte recht: Sie brauchte nur ihr Herz zu öffnen und Steve zu lieben.
    Sie stand auf und blickte auf ihn hinunter. Dann nahm sie die Kaffeetassen und trug sie in die Küche. An der Tür wandte sie sich noch einmal zu ihm um.
    „Wenn du willst, kannst du in mein Schlafzimmer kommen", sagte sie ruhig. „Ich schließe die Tür nicht
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