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Die Braut fuer eine Nacht

Die Braut fuer eine Nacht

Titel: Die Braut fuer eine Nacht
Autoren: Elda Minger
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gemischt.
    Jetzt stimmten die Musiker ihre Instrumente. Diesen Augenblick nutzte Kelly, um sich zurückzuziehen, einige Augenblicke lang tief durchzuatmen, ihr Make-up aufzufrischen und zu überlegen, was sie jetzt tun sollte.
    Shelley Adams, Steves Publizistin, stellte sich ihr in den Weg. „Was zum Teufel ist mit dir und Steve los?" fragte sie leise. „Die Fotografen haben noch nicht ein einziges gutes Bild von euch beiden machen können. Entweder seid ihr am entgegengesetzten Ende des Raums, oder ihr seht aus, als wärt ihr auf einer Beerdigung! Geh zu ihm, und mach ein glückliches Gesicht, sonst kann ich nicht dafür garantieren, was die Zeitungen schreiben werden."
    „Lass sie in Ruhe, Shelley."
    Steve war unbemerkt hinter sie getreten.
    „Es ist schon in Ordnung", wehrte Kelly ab. „Wohin sollen wir uns stellen?" Sie versuchte zu lächeln. „Ich bin an all das nicht gewöhnt. Ich fürchte, ich werde meine Sache nicht sehr gut machen."
    „Du brauchst Steve nur anzuhimmeln, und alle nehmen das für bare Münze. Kommt mit, ihr beiden."
    Kelly wagte nicht, Steve anzusehen, aber er nahm sie am Arm und führte sie durch die Menschenmenge. Sie beantworteten den Fotografen einige Fragen und posierten für die Bilder.
    Es war eine wirkliche Qual. Der Mann, den sie liebte, umarmte sie, küsste sie, lächelte sie an - nur für die Kameras.
    Sie waren beinahe fertig, als einer der Männer rief: „Hey, Kelly! Sehen Sie hierher!"
    Sie schenkte dem Mann ihr bezauberndstes Lächeln, Blitzlichter leuchteten auf.
    „Lieben Sie Ihren Mann noch immer?" fragte der Fotograf.
    Kelly blickte zu Steve auf und entdeckte einen Anflug von Schmerz in seinem Blick, ehe er wieder ganz der Publikumsliebling Nick Derringer wurde.
    „Sehr", antwortete sie leise.
    Kurz darauf war die Party beendet. Luis bot sich an, Kelly nach Hause zu bringen, doch Steve lehnte ab.
    „Nein, sie fährt mit mir. Immerhin ist sie noch meine Frau."
    Er hatte so leise gesprochen, dass nur Luis ihn hören konnte. Er und Bette waren die einzigen Menschen, die die Wahrheit über ihre Ehe kannten und die von der Scheidung nicht überrascht sein würden.
    Bette wollte mit Dimitri noch in einen Nachtclub gehen. Kelly freute sich für ihre Tante über den Beginn dieser neuen Beziehung.
    Jetzt saß Kelly neben Steve in seinem Porsche und wartete darauf, dass er den Schluss-Strich unter ihre Ehe ziehen würde.
    Sie brauchte nicht lange zu warten. Als sie im Haus waren, nahm er ihre Hand und hinderte sie daran, in ihr Zimmer zu verschwinden.
    „Kelly, ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir unser Abkommen beenden. Wir sollten uns so schnell wie mö glich scheiden lassen."

14. KAPITEL
    „Ich weiß", erwiderte Kelly.
    Mit dieser Antwort hatte Steve nicht gerechnet.
    „Ich möchte nicht gehen", fuhr sie fort. „Aber wenn du es willst, werde ich deinen Wunsch respektieren."
    „Ich glaube, es wäre am besten so."
    „Das finde ich nicht - aber ich gehe. Unter einer Bedingung."
    „Und die wäre?" fragte Steve tonlos.
    „Ich möchte den Grund wissen."
    Steve ging zur Bar hinüber und goss sich ein Glas Scotch ein. „Ich habe dir einmal von meinem Bruder Billy erzählt, erinnerst du dich?" fragte er mit rauer Stimme.
    „Ja. Neulich habe ich übrigens zufällig in einer Schublade ein Bild von euch beiden gefunden. Die Sachen, die Billy darauf anhat, sind ihm viel zu klein. Und dein Hemd ist mit einer Sicherheitsnadel zusammengehalten. Aber es ist doch keine Sünde, arm zu sein, das bedeutet doch nicht..."
    Steve holte tief Luft. „Ich will dir erzählen, wie alles wirklich war", unterbrach er Kellys verlegenes Gestammel. „Meine Mutter war noch nicht neunzehn Jahre alt, als sie Billy und mich bekam. Weder ihre Familie noch die Männer, mit denen sie sich eingelassen hatte, haben ihr beigestanden. Meinen Vater habe ich nie kennengelernt. Ich weiß nicht einmal, ob Billy und ich denselben Vater hatten."
    Kelly konnte kaum glauben, was Steve ihr da erzählte. Sie hatte ihn sich immer in dem großen, sonnigen Haus in Oregon vorgestellt, mit seinen Eltern und seinen drei Geschwistern ... Das alles stimmte also gar nicht, und sein einziger Bruder war Billy gewesen?
    „Eines Tages, als wir nach Hause kamen, warteten schon die Leute vom Jugendamt auf uns. Sie hatten entschieden, dass unsere Mutter nicht für uns sorgen konnte, deshalb
    ... deshalb brachten sie uns in ein Heim."
    Kelly traten Tränen in die Augen, als sie sieh vorzustellen versuchte, was die beiden
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