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Die Braut fuer eine Nacht

Die Braut fuer eine Nacht

Titel: Die Braut fuer eine Nacht
Autoren: Elda Minger
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Abendessen geben, dann war Unterhaltung und Tanz angesagt.
    Eine Nacht, die sie nie wieder vergessen würde. In der sie endlich begreifen würde, dass sich manche Träume eben nie erfüllen. Die Nacht, in der ihr Vertrag endgültig abgelaufen war...
    Kelly wusste, es war nur noch eine Frage der Zeit, dass Steve sie bitten würde zu gehen, um dann die Scheidung einzureichen. Was konnte sie sagen, damit er ihrer Ehe noch eine Chance gab?
    Wieder warf sie einen Blick auf die Uhr. Die Zeit verrann.
    Steve entdeckte Kelly sofort, als sie den Raum betrat.
    Eine Zeitlang hatte er geglaubt, sie würde nicht kommen. Aber sie war eine Kämpferin: Sie hielt ihr Übereinkommen bis zum bitteren Ende.
    Wie klug von Luis, dass er ein weißes Kleid für sie ausgesucht hatte! Steve war sicher, dass sein Freund ihm damit etwas sagen wollte. Gewiss sollte es ein Symbol für Kellys Unschuld sein und für all das, was er ihr genommen hatte.
    Heute Abend hoffte er nur, dass sie endlich aufgeben würde.
    Aber das würde sie nicht tun. Er wusste das, und dieses Bewusstsein weckte ein eigenartiges Gefühl der Verzweiflung in ihm. Er beobachtete sie, wie sie schnell mit den Augen das riesige Studio absuchte, sah, wie ihre Augen aufleuchteten, als sie ihn entdeckt hatte. Sie lächelte, und als er ihr Lächeln nicht erwiderte, wandte sie sich ab und ging in die andere Richtung.
    Sofort wurde sie von einigen Menschen umringt. Steve zwang sich, nicht länger zu ihr hinzusehen.
    Um sich abzulenken, ließ er sich von dem Barkeeper einen Scotch geben. Mit dem Glas in der Hand ging er dann von der Bar weg. Hilflose Wut stieg in ihm auf, und er schüttelte den Kopf. Es ist unmöglich, dachte er. Was sie von mir will, kann ich ihr nicht geben. Es ist schon vor langer Zeit in mir gestorben.
    Er nippte an seinem Scotch und beobachtete Kelly, die sich einen Weg durch die Menschenmenge bahnte.
    Also: gehe ich das Risiko ein, sie zu verlieren, oder verlasse ich sie, ehe es so weit kommt? dachte er, und sein ganzer Körper war angespannt. Er nahm noch einen Schluck von seinem Drink.
    Auf jeden Fall muss ich mich heute entscheiden. Heute schlägt die Stunde der Wahrheit.
    Steve sah wundervoll aus in seinem Anzug. Kelly hatte sich mit den Leuten unterhalten, hatte alle angelächelt, aber keine Sekunde lang hatte sie ihn aus den Augen verloren.
    Wir haben beide bekommen, was wir wollten ... warum also bin ich dann so unglücklich?
    Weil ich nicht damit gerechnet habe, mich in ihn zu verlieben, gab sie sich selbst zur Antwort.
    Sie brauchte gar nicht die anderen Frauen zu beobachten, um zu sehen, wie sehr sie sich für Steve interessierten. Heute Abend spielte er eine andere Rolle - die Rolle, die das Publikum sehen wollte.
    Eigenartigerweise hatte sie sich in den wirklichen Steve Delany verliebt. In den Mann, der eine Brille trug, wenn er im Bett las. Der - nicht gerade melodisch - unter der Dusche sang. Der die Eiscreme gleich vor dem Kühlschrank aus der Dose aß.
    Er war der Mann, der ihr Herz erobert und sie zur Frau gemacht hatte - und der sie nun bald verlassen würde.
    Kelly dachte an das Bild, das sie vor beinahe einer Woche gefunden hatte, als sie etwas in einer Schublade suchte. Es war eine Schwarzweißaufnahme zweier kleiner Jungen. Den älteren der beiden hatte sie gleich als Steve erkannt, der jüngere - das musste Billy sein - hielt seine Hand fest.
    Etwas im Gesichtsausdruck dieser beiden Kinder hatte an ihr Herz gerührt. Vorsichtig hatte sie das Foto in die Schublade zurückgelegt. Steve gegenüber hatte sie nichts davon erwähnt, aber sie redeten ja sowieso kaum miteinander.
    „Bleib stehen, ma petite , du verlierst deine Rose."
    Luis war hinter sie getreten und steckte ihr die Rose mit einer geschickten Bewegung ins Haar zurück.
    Der Abend War beinahe vorüber. Genau wie ihre Ehe.
    Beim Essen hatte Dimitri Alexandros Toasts auf das Produktionsteam, die Schauspieler, den Drehbuchautor und den Regisseur ausgebracht. Kelly hatte bemerkt, dass Bette neben Dimitri saß. Als ihre Blicke sich trafen, lä chelte sie ihrer Tante aufmunternd zu.
    Sie hatte die beiden miteinander bekannt gemacht, und während Bette und Dimitri einander ansahen, fühlte Kelly sofort, dass es zwischen ihnen gefunkt hatte. Nun erlebte sie mit, wie die beiden liebsten Menschen in ihrem Leben zueinander fanden.
    Sie hatte zusammen mit Steve an Dimitris Tisch gesessen. Doch sobald es die Höflichkeit zuließ, war Steve aufgestanden und hatte sich wieder unter die Menge
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