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Die Braut fuer eine Nacht

Die Braut fuer eine Nacht

Titel: Die Braut fuer eine Nacht
Autoren: Elda Minger
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brauche deine Hilfe. Ja, ich weiß, dass du schon geschlossen hast, aber kann ich jemanden vorbeischicken? Ja, heute Abend noch. Es ist ein Notfall." Er warf Kelly einen prüfenden Blick zu. „Ich denke, wir haben es hier mit einer größeren Umwandlung zu tun..."
    „Hey!" versuchte Kelly zu widersprechen, doch er hörte sie gar nicht.
    „Großartig. Sie wird in zwanzig Minuten da sein." Er legte den Hörer auf und wandte sich zu ihr. „Komm, ich werde dir Geld für das Taxi geben. Luis wird seinen Laden für dich noch einmal aufschließen und sich um dich kümmern. Aber sei um halb zwölf wieder da."
    Alles ging so schnell, Kelly hatte gar keine Zeit zu protestieren. Sie nahm ihre Tasche und folgte Steve. Während sie den Aufzug betraten, fragte sie: „Wie war das mit der größeren Umwandlung gemeint?"
    Die Tür des Aufzuges schloss sich hinter ihnen.
    „Meine Liebe, Ihr Haar! Wann haben Sie es zum letzten Mal schneiden lassen?"
    Luis war Ende Dreißig. Seih dichtes schwarzes Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Er trug einen grellroten Trainingsanzug. Kelly mochte ihn sofort.
    „Vielleicht vor sechs oder acht Monaten."
    „ Quelle horreur !" rief Luis, während er unruhig um sie herumhüpfte. „Und was hat Ihr Friseur benutzt? Eine Heckenschere?" Kelly schloss die Augen, als er die Schere in die Hand nahm.
    „Bitte nicht kurz. Ich hasse kurzes Haar."
    „Nicht kurz, meine Liebe, aber wir müssen ein bisschen Ordnung in diese Mähne bringen."
    Kelly dachte daran, dass sie nie viel Zeit gehabt hatte, sich um sich selbst zu kümmern.
    Es war beinahe so, als wäre sie immerzu gelaufen, vom Tod ihrer Mutter an bis zu dem Augenblick, wo sie sich auf diesem Stuhl niedergelassen hatte.
    „Sie haben eine wunderschöne Haarfarbe, cherie . Für diesen Kupferton würde manch eine meiner Kundinnen einen Mord begehen."
    „Danke", antwortete Kelly gepresst.
    „Öffnen Sie die Augen, mon angel Luis wird Sie nicht enttäuschen."
    Kelly wagte einen kurzen Blick. „Eine größere Umwandlung, wie?"
    Luis lachte. „Sie haben das gehört? Und es hat Sie wütend gemacht, non?"
    „Ja."
    „Es wird keine allzu große Umwandlung, denke ich. Sie haben Ihr Haar und Ihre Haut nur ein wenig - wie sagt man?"
    „Vernachlässigt?"
    „Vernachlässigt, ja. Aber das wird jetzt anders."
    Es kam Kelly so vor, als sähe sie eine Fremde.
    Luis hatte die natürliche Fülle ihres Haares hervorgehoben, jetzt hing es dicht und lockig bis über ihre Schultern. Die Gesic htsmaske hatte ihre etwas zu trockene Haut verbessert, und das sorgfältige Make-up hatte den Rest bewirkt. Maniküre und Pediküre hatten Spaß gemacht, genau wie die Schlammpackung für das Dekollete.
    Aber das Beste war das Kleid.
    Luis' Laden war ein wahres Paradies für Frauen. Auf der einen Seite war der Salon, auf der anderen die Boutique. Luis hatte ihr erklärt, Steve würde zahlen, und hatte dann für sie ein schillerndes Kleid ausgesucht.
    „Ist es nicht ein wenig zu gewagt?" hatte Kelly gefragt.
    „Nic ht für Dimi - er mag es so. Dimi liebt es, wenn die Frauen flirten und gefährlich sind. Er wird ... begeistert sein. Die Frage ist, mögen Sie es auch?"
    „Ich weiß nicht."
    „Sie müssen die Bar betreten, als gehöre sie Ihnen, verstehen Sie?"
    Kelly konnte nur nicken.
    Zu dem Kleid hatte Luis für sie hochhackige Abendschuhe und lange Handschuhe ausgesucht. Kelly nahm einen der Handschuhe in die Hand. „Muss ich die anlassen, wenn ich etwas trinke?" fragte sie.
    „Nein, sie sind nur... wie sagt man ...?"
    „Zur Zierde?"
    „Ah, ja. Sie gehen an den Tisch. Sie verziehen hübsch den Mund. Dann sehen Sie Steve voller Leidenschaft an. Und wenn dann die Drinks serviert werden, ziehen Sie ganz langsam einen Handschuh aus und legen ihn auf den Tisch. Das wird ihn dazu bringen, an gewisse Dinge zu denken - Sie wissen schon, was ich meine."
    Kelly wusste nicht recht, ob sie sich wünschte, Steve Delany würde bei ihrem Anblick an diese gewissen Dinge denken. Die kleine Eskapade heute Abend war rein geschäftlicher Natur, danach würde sie gleich nach Los Angeles zurückfliegen.
    „Sind Sie auch ganz sicher, Luis?"
    „ Absolement . Normalerweise sind wir hier auf der Insel eher lässig, aber Dimi wird Sie und Steve in seinen privaten Club mitnehmen, in die ,Weiße Orchidee'. Sie müssen dort auffallen. Sie müssen Dimis Aufmerksamkeit erregen und dadurch Steve helfen."
    „Sie wissen davon?"
    „Ich kenne seinen Plan." Luis schnippte mit den
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