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Die Braut fuer eine Nacht

Die Braut fuer eine Nacht

Titel: Die Braut fuer eine Nacht
Autoren: Elda Minger
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aufhören, so herumzuzappeln?"
    „Steve! Verdammt, bist du mit einer anderen Frau zusammen?"
    „Ja, das ist er - ich meine, nein, es ist nicht so, wie Sie glauben!" rief Kelly in dem verzweifelten Versuch, die Situation ins rechte Licht zu rücken.
    „Wer ist die Person?" fragte die Stimme aus dem Telefon, die nun nicht nur ärgerlich, sondern außerordentlich zornig klang.
    „Das weiß ich nicht", erklärte Steve. „Also, Pam, Liebling, es ist alles in Ordnung, reg dich bitte nicht auf", beruhigte er die Frau am anderen Ende der Leitung. „Werden Sie wohl stillhalten!"
    „Steve!" Die Stimme hatte jetzt einen drohenden Klang. Wenn Kelly noch ungeschoren davonkommen wollte, musste sie sofort handeln, das war ihr klar. Was sie vorhatte, war zwar nicht gerade nett, aber schließlich ging es für sie ums Überleben. Sie stieß Steve das Knie in den Unterleib.
    „Ohhh ..." Steve ließ sie los und krümmte sich vor Schmerzen. Er stöhnte laut auf.
    Unglücklicherweise war sein Mund dabei in der Nähe des Telefonhörers.
    „Steve? Steve? Was tut sie da mit dir?"
    „Ohhh..."
    Zu spät erkannte Kelly ihren Fehler. Steves schmerzliches Aufstöhnen war leicht als Lustschrei zu missdeuten, und die Frau am anderen Ende der Leitung schien es auch genau so zu verstehen.
    „Steve!" Unter den Beschimpfungen, die jetzt aus dem Hörer kamen, fuhr Kelly zusammen. Sie stand auf, doch dann zögerte sie. Sie war gefangen zwischen dem Mann, der sich auf dem Teppich wand, und der Glastür, die in die Freiheit führte.
    Ihr Anstand gebot ihr, ihm zu helfen.
    Dir Überlebenswille dagegen gebot ihr, so schnell wie möglich wegzulaufen.
    Sie kämpfte noch mit ihren Gefühlen, als sich Steves Hand um ihren Fuß schloss. Er zog sie zu Boden, gerade als die Stimme aus dem Telefonhörer erklärte: „Das war's, mein Lieber. Mit uns ist Schluss!"
    „Sie haben mich in größere Schwierigkeiten gebracht als je eine Frau zuvor."
    Kelly schloss die Augen und lehnte die Stirn gegen ihre Hand. Sie hatte ihr Tuch vom Kopf gezogen, Jacke und Handschuhe auf das Bett geworfen. Das Script lag zwischen ihnen auf dem Tisch, und Kellys Kopf dröhnte. Steve Delany - jetzt vollständig bekleidet - war verständlicherweise stocksauer.
    „Es tut mir leid", sagte sie leise.
    „Ach ja, es tut Ihnen leid? Na, großartig."
    Kelly rutschte auf dem Sessel hin und her, dann starrte sie auf ihre Hände, die sie jetzt im Schoß gefaltet hatte. „Es tut mir wirklich leid."
    „Und mir erst! Sie haben ja keine Ahnung, was mich Ihr Auftritt hier gekostet hat."
    Kelly schluckte. „Lieben Sie sie?"
    „Wen?"
    „Die Frau am Telefon."
    „Nein."
    „Oh."
    Sie schwiegen beide, dann nahm Steve das Script und blätterte darin. „Und deshalb haben Sie das alles getan? Nur, damit ich Ihr Script lese?"
    „Ja." Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. Wenn es möglich gewesen wäre, im Boden zu versinken, hätte sie es in diesem Augenblick getan. Wie hatte sie nur glauben können, dass ihr Plan gelang?
    „Es ist einfach nicht zu fassen, was Sie mir da vermasselt haben."
    Kelly verstand nicht, was er meinte. „Aber wieso? Ich meine, wenn Sie diese Pam nicht lieben, dann haben Sie doch nicht viel verloren, oder?"
    „Darum geht es überhaupt nicht."
    „Nun, wenn Sie es mir erzählen, dann ... dann kann ich Ihnen vielleicht helfen."
    Kelly fühlte, wie ihre Verzweiflung stieg. Sie war kein rachsüchtiger Mensch, und sie verabscheute Gewalt. Jetzt, wo sie wusste, dass sie diesem unschuldigen Mann etwas angetan hatte, wollte sie auch wissen, was es war.
    Als er nicht antwortete, sprach sie weiter. „Sagen Sie mir wenigstens, was ich Schreckliches getan habe!"
    „Sicher. Warum nicht?" Steve ließ sich in einen Sessel fallen, warf das Script auf den Tisch und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich werde es Ihnen sagen. Ich sollte heute Abend den Produzenten Dimitri Alexandros auf einen Drink treffen, und Pam sollte mit mir gehen. Dimi legt ziemlich viel Wert auf geordnete Familienverhältnisse, deshalb hatte ich vor, ihm weiszumachen, dass ich verlobt bin. Dann hätte ich eine weit größere Chance, die Rolle zu bekommen, die ich haben will. Verstehen Sie?"
    Kelly zog die Nase kraus, während sie Steve nachdenklich ansah. „Waren Sie denn wirklich mit dieser Pam verlobt?"
    „Beinahe." Steve seufzte, dann blickte er wieder auf das Script, das auf dem Tisch lag.
    „Wenigstens hatte ich gehofft, dass unsere Verlobung diesen einen Abend überdauern würde."
    „Aber Mr.
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