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Die Braut des Vagabunden

Die Braut des Vagabunden

Titel: Die Braut des Vagabunden
Autoren: CLAIRE THORNTON
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Versuch, sie zu trösten.
    Sie bog sich ein Stück zurück und stellte fest, dass seine Perücke verrutscht war. Dann bemerkte sie den zärtlichen Ausdruck in seinen Augen. Die Liebe, die sie schon seit so langer Zeit für ihn empfand, sprengte die letzten Grenzen. Es war ihr, als würde diese Liebe größer und größer, um schließlich die ganze Kabine anzufüllen und bis nach draußen zu dringen, wo sie den kalten Nebel erwärmte.
    „Ich bin so froh“, sagte sie, und ihr Lächeln war genauso glücklich wie das seine. „Ich liebe dich so sehr. Ich glaube, das habe ich immer getan. Woher sollte ich sonst die Kühnheit genommen haben, mich als deine Gemahlin auszugeben?“
    „Ich wusste es auch“, sagte er. „Ich gab dir in Southwark meinen Siegelring, ohne auch nur einmal darüber nachzudenken – nie zuvor habe ich ihn weggegeben. Es dauerte ein wenig länger, ehe mein Verstand das erfasste, aber tief in meinem Herzen habe ich dich immer geliebt. Als du mich in der Hochzeitsnacht abgewiesen hast …“
    „Es tut mir leid. Es lag nicht an dir. All diese Blicke …“
    „Wie Läuse.“ Er lächelte sie an. „So hast du es genannt.“
    „Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß nur, dass ich dich liebe.“ Sie umfasste sein Gesicht mit all der Liebe, die sie in ihrer Seele und ihrem Herzen trug.
    „Tempest, wie konntest du dir jemals vorstellen, selbst für einen Moment, dass ich Vivien als meine Frau anerkennen würde?“, fragte Jack. Er hatte sich auf einen Ellenbogen gestützt und blickte auf sie hinab, während sie gemeinsam im Bett lagen. Sobald sie zu Hause waren, hatte er sich vergewissert, dass sie nicht hungrig war, danach hatte er darauf bestanden, dass sie sich ausruhte. Temperance hatte sich geweigert, ohne ihn schlafen zu gehen.
    „Hast du auch nur einen Moment lang geglaubt, dass sie die Wahrheit sagt?“, fragte er.
    „Nein, es ging nicht um sie, es ging um Toby“, sagte Temperance. „Aber ich konnte nicht klar denken. Wenn es nachweislich gestimmt hätte, hätte man dich in den Tower geworfen – oder Schlimmeres. Was Toby noch mehr aufregen würde als die Tatsache, dass er nicht dein Erbe ist. Nur dachte ich plötzlich daran, wie er immer wieder rief, du sollst ihn nicht fortschicken …“
    Jack beugte sich vor und küsste sie behutsam auf den Mund. „Ich werde auch dich nicht fortschicken“, sagte er. „Für nichts und niemanden.“
    Temperance schob eine Hand unter seinen Kopf und hielt ihn fest, um ihn erneut zu küssen. „Genug“, sagte er endlich. Er atmete schwer. „Du musst dich ausruhen.“ Er lächelte und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. „Mach dir keine Sorgen um Toby. Sollten wir beide mehr als einen Sohn bekommen, wird nach mir nur der älteste Duke werden. Die jüngeren werden ihren eigenen Weg in der Welt finden müssen, genau wie Toby. Seine Situation unterscheidet sich nicht so sehr von ihrer. Und ich werde immer für meine Kinder sorgen. Vielleicht werden sie Kaufleute, so wie Halross. Wir werden Zeit genug haben, uns in Zukunft darüber Gedanken zu machen.“
    „Ich habe nicht vernünftig gedacht“, sagte Temperance verlegen. Warum war ihr das nicht früher eingefallen? Natürlich konnte nur einer von Jacks Söhnen seinen Titel erben.
    „Du bist immer vernünftig“, sagte Jack und küsste ihre Nasenspitze.
    Temperance glaubte beinahe zu schweben, weil er sie liebte. Da Jack völlig entspannt war und sie bei jeder Gelegenheit küsste und liebkoste, war sie davon überzeugt, dass er dasselbe Glück empfand. Morgen mussten sie sich der Katastrophe stellen, die sie bedrohte, aber heute wollten sie ihre Liebe füreinander feiern.
    Sie schob eine Hand unter sein Nachtgewand und ließ sie auf seiner Hüfte ruhen.
    Jack stockte der Atem. „Was tust du da?“
    „Nichts.“ Sie lächelte. „Du sollst heute Nacht nicht mehr an Windle und Vivien denken.“
    „Du bist müde“, sagte Jack, aber sie fühlte, dass er auf ihre Berührung reagierte.
    „Ein wenig“, gab sie zu und tastete sich weiter hinauf. „Hast du etwas dagegen?“, fragte sie und hielt inne, weil sie nicht sicher war, ob sie mit ihren Liebesbeweisen nicht vielleicht zu kühn war.
    „Nein“, gestand er heiser.
    „Gut. Ich berühre dich gern.“ Sie fuhr fort, seinen Oberschenkel zu erkunden und dann seine Hüfte. Als sie damit begonnen hatte, waren seine Muskeln angespannt gewesen. Das waren sie immer noch, aber sie spürte, dass die Gründe dafür jetzt andere waren.
    „Ich liebe es, wenn du
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