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Die Braut des Vagabunden

Die Braut des Vagabunden

Titel: Die Braut des Vagabunden
Autoren: CLAIRE THORNTON
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Gemahlin. Das kann niemand leugnen“, erklärte Jack nachdrücklich, der wohl ahnte, woran sie dachte. „Wir haben mehr als nur schriftliche Beweise, wir haben eine ganze Kapelle voller wichtiger Zeugen, zu denen ein Minister des Königs gehört, ein Marquis und zwei Friedensrichter.“
    „Oh ja. Falls …“ Sie hielt inne und schluckte, denn dies war das Schwerste, was sie jemals sagen musste. „Falls sich deine Heirat mit Vivien als rechtmäßig erweist …“
    „Das ist unmöglich!“, unterbrach Jack sie ungeduldig. „Sie behauptet das aus Gier und Ehrgeiz. Sie hat mich verlassen …“
    „Aber wenn es so wäre“, sagte Temperance, „dann wäre Toby dein rechtmäßiger Erbe. Er wäre der nächste Duke of Kilverdale.“
    „Was sagst du da?“, fragte er ungläubig.
    „Ich weiß, es bereitet dir großen Kummer, dass er nicht dein Erbe ist“, sagte Temperance. Inmitten ihrer wirren Gedanken klammerte sie sich an diese eine Tatsache. Vivien war Tobys Mutter. Eine nachweisliche Eheschließung würde Jack die Möglichkeit bieten, Toby zu seinem Erben zu machen. Mochte Jack seine frühere Mätresse auch hassen, wenn ihre Anerkennung es Toby ermöglichte …
    Jack unterbrach ihre Gedanken mit einem Fluch. „ Pour l’amour de Dieu! Du denkst nicht klar! Niemals werde ich diese Lügen durchgehen lassen. Vivien war niemals meine Frau …“
    „Nicht einmal für Toby?“ Tränen stiegen Temperance in die Augen.
    „Nein! Was stimmt nicht mit dir? Willst du, dass ich dich fortschicke?“
    „Natürlich nicht …“
    „Wie kannst du so etwas nur vorschlagen? Wie kannst du nur eine Sekunde darüber nachdenken? Glaubst du, ich hätte keine Ehre? Keine Loyalität?“ Jacks Stimme wurde lauter, bis er beinahe schrie.
    „Nein.“ Temperances Lippen begannen zu zittern, weil ihre verwirrten Gefühle nun völlig außer Kontrolle gerieten. Wieder bedeckte sie ihr Gesicht mit den Händen, aber sie konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken.
    Sie fühlte, wie Jack seine Arme um ihre Schultern legte und sie fest an sich zog. „Liebste, weine nicht. Ich werde niemals zulassen, dass jemand dir wehtut. Es war eine schreckliche Szene, doch nun ist es vorbei. Du warst großartig. Meine tapfere Tempest. Ich bin so stolz auf dich …“
    Beruhigend strich er über ihre Arme, küsste ihre Schläfe und hielt ihre Hand, während er ohne Unterlass beruhigende Bemerkungen flüsterte.
    Temperance lehnte sich an ihn. Es war so erleichternd, seine starken Arme um sich zu spüren, die Gewissheit in seiner Stimme, als er sie als seine Gemahlin bezeichnete. Zu wissen, dass er sie nicht fortschicken würde, nicht einmal um Tobys willen.
    „Es bereitet dir so viel Kummer, dass er nicht dein Erbe ist“, sagte sie, und sein Mantel erstickte ihre Stimme.
    Jack hörte auf, ihre Arme zu streicheln. „Warum sagst du das, Liebste?“
    „Nun, weil ich es in jener Nacht hörte, als Toby sich versteckt hatte und du ihn getröstet hast.“ Sie hob den Kopf und sah ihn an. „Du warst so traurig. Es bricht mir das Herz, wenn du so traurig bist. Aber ich wünschte …“ Sie wandte sich ab, denn wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. „Wirst du auch mein Baby lieben?“, flüsterte sie.
    Sie hatte nie vorgehabt, ihn das zu fragen, aber heute konnte sie weder die Frage noch ihre Furcht für sich behalten. Nicht, wenn die Welt um sie herum zusammenstürzte.
    „Tempest.“ Sonst sagte er nichts, er sprach nur mit bebender Stimme ihren Namen. Was bedeutete es, wenn er so mit ihr sprach? Ihr Herz schlug schneller als vorher.
    Er legte die Hand auf die sanfte Wölbung ihres Bauches und lehnte seine Stirn an ihre Schläfe.
    „Natürlich werde ich dein Baby lieben“, flüsterte er. „Das tue ich schon. Wie …?“ Er hielt inne und schien es sich anders zu überlegen. „Was ist mit dir? Ist es dir egal, ob es mir wichtig ist, ob du mich liebst oder nicht?“
    Jack drückte sie fester an sich, während er ihre Wange so zärtlich zu küssen begann, dass sie zitterte. Sie drehte sich zu ihm, und er küsste ihre Lippen. Es war der zärtlichste, innigste Kuss, den sie jemals getauscht hatten.
    „Ich liebe dich“, flüsterte Jack ganz nahe an ihren Lippen. „Nie werde ich zulassen, dass jemand uns voneinander trennt – nicht einmal du.“
    „Jack.“ Temperance schlang ihm ihre Arme um den Hals, bedeckte sein Gesicht mit Küssen und weinte und lachte zugleich.
    „Tempest, Geliebte. Ganz ruhig.“ Er zog sie an sich und unternahm einen vergeblichen
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