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Die Braut des Scheichs

Die Braut des Scheichs

Titel: Die Braut des Scheichs
Autoren: Penny Jordan
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Andenken, indem er ihr diesen Wunsch erfüllte.“
    Ein Architekt! Xenia ermahnte sich, dass es wohl kaum sinnvoll war, Interesse an einem Mann zu zeigen, den sie längst abzulehnen entschlossen war. „Klingt, als wäre er ein viel beschäftigter Mann“, sagte sie deshalb beiläufig. „Dann sollte er seine knapp bemessene Zeit ganz bestimmt nicht damit vergeuden, mir die Hotelanlage zu zeigen. Ich kann sie genauso gut allein erkunden.“
    „Aber nein, auf keinen Fall!“ protestierte ihre Tante sofort.
    „Nicht? Na, dann könnte Saud mich vielleicht begleiten, oder?“ Xenia konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihre Tante ein wenig zu necken.
    „Nein …nein! Es ist wirklich das Beste, dass Rashid dich herumführt. Schließlich hat er die Anlage entworfen und kann dir alle Fragen beantworten.“
    „Aber was ist mit seiner Frau?“ erkundigte sich Xenia betont arglos. „Macht es ihr nichts aus, wenn er seine kostbare Zeit mit mir verbringt?“
    „Oh, er ist nicht verheiratet“, versicherte Soraya ihr rasch. „Er wird dir gefallen, Xenia. Ihr beide habt so viel gemeinsam, und …“ Das Läuten ihres Handys ließ sie verstummen. Sie langte unter ihre Gewänder und zog es hervor.
    Xenia lauschte dem ihr unverständlichen arabischen Wortschwall ihrer Tante, bemerkte jedoch, dass Sorayas Gesicht wachsende Besorgnis ausdrückte. „Was ist los?“ fragte sie, sobald ihre Tante das Gespräch beendet hatte. „Geht es um Großvater? Ist er …?“ Sie presste die Lippen zusammen, ärgerlich, ihre Sorge preisgegeben zu haben.
    „Das war dein Onkel“, sagte Soraya sanft. „Dein Großvater hat einen Rückfall erlitten. Der Arzt hatte ihm strenge Bettruhe verordnet, aber er hält sich einfach nicht daran! Ich fürchte, wir müssen unseren Einkaufsbummel abbrechen, Xenia. Ich muss sofort nach Hause.“
    Für einen Moment war Xenia versucht, ihre Tante zu bitten, sie mitzunehmen … damit sie ihren Großvater kennen lernen würde, den nächsten Verwandten, den sie noch besaß. Aber sie beeilte sich, diese ungebetenen Gefühle zu unterdrücken. Ihr Großvater bedeutete ihr gar nichts. Sie durfte nicht vergessen, was er ihrer Mutter angetan hatte und welche Pläne er jetzt für sie hegte. Nein, sie würde ganz bestimmt nicht darum betteln, ihn sehen zu dürfen!
    Ein Taxi setzte Xenia wieder vor dem Hotel ab, und sie machte sich ohne Eile auf den Weg ins Foyer. Wie es aussah, hatte sie nun den Rest des Tages für sich, aber sie fürchtete keineswegs, sich zu langweilen.
    Die Hotelanlage bot wirklich genügend Abwechslung für jedermann. Es war zum Beispiel immer wieder spannend und interessant, über den
souk
zu bummeln und dort den einheimischen Kunsthandwerkern bei ihrer Arbeit zuzusehen. Wenn man etwas Ruhe suchte, boten sich die zahlreichen Gärten zu einem Spaziergang an, oder man genoss eine romantische Gondelfahrt durch die künstlich angelegten Kanäle, die die weitläufige Hotelanlage durchzogen. Und nicht zuletzt luden verschiedene kunstvoll gestaltete Pools und mehrere idyllische Privatstrände ganz einfach zum Faulenzen ein.
    Die Pools und Strände erreichte man entweder zu Fuß oder mit einem der hoteleigenen Strandbuggis durch künstlich angelegte Höhlengänge unterhalb der Hotellobby. Sobald man dort ankam, wurde man von dienstbeflissenen Helfern umsorgt, die einem das Badetuch zur gewünschte Liege trugen, den Sonnenschirm ausrichteten oder einen Ober herbeiriefen. Nichts, was das Wohlbefinden der Gäste betraf, war hier dem Zufall überlassen. Xenia hatte zuerst mit ihren Eltern, dann mit ihrem Patenonkel und schließlich auch allein die ganze Welt bereist, aber sie musste zugeben, dass sie noch an keinen Ort gekommen war, wo die Urlauber derart in Luxus gebettet wurden wie hier.
    Nur dass sie, Xenia, hier leider nicht in Urlaub war – auch wenn ihre beiden besten Freundinnen in England sie in der Woche vor ihrer Abreise durch die exklusivsten Läden von London geschleift hatten, damit sie sich für die Reise mit einer angemessenen Garderobe ausstattete. Von Natur aus eher zurückhaltend und im Hinblick auf die Sitten des Landes, das ihr Ziel sein würde, hatte sie sich dabei erfolgreich gegen die freizügigeren Modelle gewehrt, zu denen ihre lebenslustigen Freundinnen sie hatten überreden wollen. Wenn Xenia sich allerdings jetzt unter den weiblichen Hotelgästen umblickte, hätte sie durchaus den spärlichsten Bikini wählen und sich immer noch vergleichsweise „zu angezogen“ fühlen
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