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Die Braut des Scheichs

Die Braut des Scheichs

Titel: Die Braut des Scheichs
Autoren: Penny Jordan
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zwei so unterschiedlichen Kulturen hin- und hergerissen? Einerseits ein Teil beider, andererseits ihnen beiden fremd?“
    Seine Worte fassten ihre Gefühle so treffend zusammen, dass Xenia für einen Moment verblüfft schwieg. Wie konnte dieser Surflehrer wissen, was sie empfand? Unwillkürlich jagte ihr ein Schauer über den Rücken.
    „Ich bin, was ich bin“, sagte sie fest und versuchte energisch, sich von der Faszination dieses Mannes zu befreien.
    „Und was ist das?“
    Ihre grünen Augen blitzten auf. „Eine moderne, unabhängige Frau, die sich nicht dazu manipulieren oder benutzen lässt, den Zwecken eines alten Familienpatriarchen zu dienen.“
    Ihr Gegenüber zuckte die Schultern. „Wenn Sie den Mann, den Ihr Großvater für Sie ausgesucht hat, nicht heiraten wollen, warum sagen Sie es ihm nicht einfach?“
    „So einfach ist das leider nicht“, räumte Xenia ein. „Ich habe meinem Patenonkel natürlich gesagt, dass ich auf keinen Fall einwilligen werde, den Mann auch nur kennen zu lernen, geschweige denn, ihn zu heiraten. Aber das war, bevor mein Patenonkel in den Fernen Osten verschwunden ist und meinen Pass mitgenommen hat. Um mir Zeit zu geben, meinen Großvater kennen zu lernen und mein kulturelles Erbe wieder zu entdecken, wie John es ausdrückte, aber ich weiß genau, worauf er wirklich hofft. Indem er mich hier praktisch auf Gedeih und Verderb meinem Großvater ausliefert, hofft er, mich zum Einlenken zu bewegen. Mein Patenonkel geht nächstes Jahr in den Ruhestand und spekuliert zweifellos darauf, dass die Queen ihn dann als Belohnung für seine Dienste in den Adelsstand erhebt. Dazu wäre es sicher hilfreich, wenn er seine Beteiligung am Zustandekommen der auf diplomatischer Ebene so zuträglichen Heirat seiner Patentochter mit Sheikh Rashid vorweisen könnte. Und nach allem, was ich von meinem Cousin Saud erfahren habe, ist die Familie meiner Mutter sowieso einmütig der Ansicht, dass ich restlos begeistert sein sollte, dass dieser Sheikh mich überhaupt heiraten will!“
    „In diesen Kreisen ist es durchaus üblich, dass sich Gleiches mit Gleichem verbindet“, antwortete der Surflehrer. „Ich kann nachvollziehen, was Sie über die diesbezüglichen Motive Ihres Großvaters sagen. Aber was ist mit Ihrem möglichen Ehemann? Warum sollte dieser …“
    „Sheikh Rashid“, ergänzte Xenia wütend. „Es ist übrigens derselbe Sheikh Rashid, der, wie ich höre, nicht viel von Ihrem … Umgang mit den weiblichen Gästen seines Hotels hält.“ Sie bemerkte seinen fragenden Blick und fügte hinzu: „Ich habe zufällig ein Gespräch zwischen zwei jungen Frauen mitgehört, die über ihren tollen Surflehrer sprachen. Und was Ihre Frage betrifft, warum Sheikh Rashid mich zur Frau wählen sollte …“ Xenia atmete tief ein. „Die ist sicher berechtigt, aber wie es aussieht, haben wir beide durchaus etwas gemeinsam. Wir stammen beide aus Mischehen, nur dass in seinem Fall, soweit ich weiß, der Vater aus Zuran kommt. Darüber hinaus würde die königliche Familie von Zuran diese Heirat begrüßen. Wie mein Patenonkel sagt, wäre es ein großer Affront, wenn Sheikh Rashid die Heirat unter diesen Voraussetzungen ablehnen würde, so wie es auch ein großer Affront gegenüber der Familie meiner Mutter wäre, wenn er mich ablehnte. Aber ich habe genug über die zuranische Kultur gelernt, um zu wissen, dass Sheikh Rashid unter Wahrung seiner Ehre eine Heirat mit mir ablehnen könnte, wenn er Grund hätte, mich für moralisch unwürdig zu halten, seine Frau zu werden.“
    „Ich habe den Eindruck, dass hierbei ziemlich viele Mutmaßungen und Spekulationen im Raum stehen“, meinte ihr Gegenüber lakonisch.
    Xenia sah ihn herausfordernd an. „Soll das heißen, dass Sie das alles für Einbildung halten? Dann sollten wir hier nicht länger unsere Zeit verschwenden!“
    „Immer langsam“, sagte er beschwichtigend. „Ich verstehe jetzt also die Beweggründe. Aber warum haben Sie mich ausgewählt?“
    Sie zuckte spöttisch die Schultern. „Wie schon gesagt, ich habe mit angehört, wie zwei Frauen über Sie sprachen, und daraus den Eindruck gewonnen, dass …“
    „Dass was?“ hakte er nach, als sie ein wenig befangen verstummte.
    „Dass Sie den Ruf haben, hoch in der Gunst der weiblichen Hotelgäste zu stehen“, fuhr sie trotzig fort. „So sehr sogar, dass Sie dafür bereits eine Abmahnung von Sheikh Rashid erhalten haben und befürchten müssen, Ihren Job zu verlieren.“ Xenia rümpfte die Nase.
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