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Die Braut des Satyrs

Die Braut des Satyrs

Titel: Die Braut des Satyrs
Autoren: Elizabeth Amber
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rührte den Pudding ein wenig zu kräftig. »Eine Frau, von der du nie wissen kannst, ob du sie bei deiner Rückkehr vom Weinberg als Holzblock oder als Mensch vorfindest? Oder als ein Feuer, das dein Zuhause niederbrennt, oder ein …«
    »Schhh!«, beruhigte er sie, schob die Schüssel beiseite und drehte ihr Gesicht zu sich. »Du kannst lernen, deine Gabe zu beherrschen. Ich helfe dir. Genauso wie ich deine Hilfe brauchte, müsste ich Kochen lernen. Wenn du mir beispielsweise einen …« Er nahm ein Küchenutensil vom Tisch und starrte es verständnislos an.
    Sie schaute sich um. »Einen Spatel?«
    »Ja, also, wenn du mir so einen
Spatel
gäbst, müsste ich zuerst einmal lernen, wozu man so etwas benutzt, nicht wahr? Solange ich davon keine Ahnung habe, könnte ich es für ein Erkundungsinstrument halten.«
    Er ließ den Holzspatel zu ihrem Ausschnitt gleiten und bog den Stoff gerade weit genug nach vorn, dass er in ihr Dekolleté sehen konnte.
    Mit einem Klaps auf seine Hand nahm sie ihm den Spatel wieder ab und legte ihn zurück. Aber sie lächelte, und mehr hatte er nicht gewollt.
    »Ich langweile mich sehr schnell, wie ich gestehen muss. Daher empfinde ich es als Segen, dass du mich überraschen kannst.«
    »Aber ich bin nicht frei!«
    Er streichelte ihren Po mit beiden Händen. »In diesem Moment sind meine Anwälte in Paris dabei, Valmont um die Scheidung zu ersuchen. Du wirst bald frei sein.«
    Sie blieb stumm, sichtlich zweifelnd.
    »Juliette«, setzte er frustriert an, »ich wollte sie nicht!« Beide wussten, von wem er sprach.
    Zunächst entstand eine unangenehme Stille.
    »Und ich werde mich nie wieder mit ihr oder irgendeiner anderen paaren«, fuhr er fort. »Du bist es, die ich bei mir in der Klamm wollte, die ich immerzu begehre. Dich liebe ich!«
    Sie seufzte.
    »Ist das so furchtbar?«, fragte er und schüttelte sie sanft. »Glaub mir, ein Teil von mir ist entsetzt, dass ich es offen ausspreche, denn ich hätte nie erwartet, jemals solche Gefühle für eine Frau zu hegen.«
    »Ach, Lyon!«, hauchte sie und sank an seine Brust. »Bei dir hört sich alles so einfach an, aber …«
    »Verrate mir, wie ich es wiedergutmachen kann! Sag mir, was du brauchst, was dir gefällt … und küss mich!«
    »Bring mich dazu!«
    Mit einem stummen Schrei schlug sie sich eine Hand vor den Mund, als wollte sie die Worte zurückholen. Nur waren sie bereits gesagt und entfachten ein Knistern in der Luft.
    Lyons Miene erhellte sich. »Ah, jetzt fällt es mir wieder ein!«
    »Was?
Non
, erzähl es mir nicht!« Sie winkte energisch ab. »Ich will es nicht wissen.«
    »Die Erinnerungen, die du mir an dem Abend im Hotel gabst, sind immer noch da, nur wirr. Aber sie werden täglich klarer.« Fasziniert betrachtete er sie.
    Und dann nahm seine Stimme einen samtigen Klang an. »Du möchtest … genötigt werden.«
    Sie wandte das Gesicht ab.
»Non.«
    »Meine Erinnerung sagt etwas anderes.«
    Er hob sie auf den Tisch, wobei er diverse Dinge wegschob und eine Schale umkippte, aus der Pfirsiche kullerten.
    Lyon ergriff einen davon, dessen Festigkeit er versonnen prüfte. Eine Erinnerung, die sie ihm gegeben hatte, handelte von einem sonnenwarmen Pfirsich, halbiert und fast überreif, mit dem er ihr über ihre intimsten Stellen strich; von festen maskulinen Fingern, die ihre Schamlippen mit der Frucht spreizten, bis deren Nektar sich mit ihrem mischte und ihr über die Schenkel rann; und von einem heißen Mund, der sie dort küsste, leckte, mit der Zunge kitzelte und ihre klebrige Süße kostete.
    Warum hatte sie diese und andere Ideen nicht für sich behalten? Anderen Männern, die sie auf Valmonts Geheiß verzaubert hatte, hatte sie lediglich die nötigsten, harmlosen Erinnerungen in ihre Gedanken geschickt.
    Nun sah Lyon sie an, und sie stöhnte. O Gott, er kannte ihre Geheimnisse!
    »Nicht!«, sagte er, denn er wusste, was in ihr vorging. »Zwischen uns gibt es keine Scham. Was wir tun, muss niemandem außer uns beiden gefallen. Und es geht nur uns allein etwas an. Wir tun keinem weh, wenn wir unsere Wünsche ausleben, aber wir tun uns selbst weh, sollten wir sie uns versagen.«
    Sie benetzte ihre Lippen. »Solche Wünsche haben mich früher in nichts als Schwierigkeiten gebracht. Sie führten beinahe zum Tod meiner Schwester. Hätte ich Valmonts Aufmerksamkeiten gar nicht erst hingenommen …«
    »Valmont?«
    Sie nickte. »Ich schäme mich heute dafür, aber er war der Mann, der mich in jenem Sommer umwarb, als ich
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