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Die Braut des Normannen

Die Braut des Normannen

Titel: Die Braut des Normannen
Autoren: Julie Garwood
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meiner Entschuldigung anführen: Ich liebe euch beide.«
    »Hast du etwas gegessen, das dir nicht bekommen ist?« erkundigte sich Royce.
    »Es geht mir schon wieder viel besser«, wich Nichola ihm aus.
    Royce schien davon nicht überzeugt zu sein. Während des Essens grübelte er und sah nachdenklich vor sich hin, dann stand er wortlos auf und ging zu dem Bach. Nichola folgte ihm.
    Offensichtlich ängstigte er sich um seine Frau, und Nichola beschloß, ihm mit etwas, was er spontane Handlung genannt hatte, auf andere Gedanken zu bringen.
    Er kniete am Ufer, zog seine Jacke aus und wusch sich den Hals und den Oberkörper. Nichola schlich sich von hinten an und versetzte ihm einen Tritt ins Hinterteil, um ihn ins Wasser zu schubsen.
    Er schwankte nicht einmal, drehte sich aber um und sah sie erstaunt an. Sie lachte und versuchte noch einmal, ihn ins Wasser zu stoßen.
    Royce war sicher, daß sie den Verstand verloren hatte. »Ich handle nur spontan«, erklärte sie kichernd, während sie ihre Bemühungen fortsetzte. »Aber du bist ein Spaßverderber.«
    Er fiel nicht ins Wasser, stand auf, warf einen Blick auf das Wasser, dann auf Nichola und grinste breit.
    Natürlich wußte sie, was er vorhatte, und sie raffte ihre Röcke, um wegzulaufen. Royce bekam sie zu fassen. Sie schrie laut auf, als er sie hochhob und sie übers Wasser hielt.
    Aus allen Richtungen kamen die Soldaten mit ihren Schwertern angelaufen, um ihre Herrin zu verteidigen. Nichola war peinlich berührt und erschrocken zugleich.
    Royce lachte über ihr puterrotes Gesicht. Er schickte seine Männer weg, und als sie wieder allein waren, drückte er einen Kuß auf Nicholas Stirn. »Ich liebe dich, Nichola.«
    »Ich liebe dich auch.«
    Ein langer Kuß folgte, und Nichola vergaß vollkommen, wo sie sich befand. Wenn er sie in den Armen hielt, war sie so bezaubert, daß sie an nichts anderes mehr denken konnte als an ihn.
    Sie standen eng umschlungen da, als sie ihre Lippen voneinander lösten, und Nichola sah ihrem Mann lange in die Augen, bis sich ihr Verstand wieder klärte. Sie entdeckte das silberne Glitzern in seinen wundervollen Augen und merkte plötzlich, daß sie im Wasser stand und nicht er.
    Sie hatte sich vorgenommen, ihn von den Sorgen um sie abzulenken, und als er in lautes Gelächter ausbrach, wußte sie, daß ihr das gelungen war.
    Er setzte sich auf das grasbewachsene Ufer und zog sie auf seinen Schoß, um ihr die durchnäßten Schuhe auszuziehen.
    »Royce, wenn du etwas zu Hause vergessen hättest, würden wir dann noch Zeit genug haben, umzukehren, um es zu holen?«
    »Nein. Warum fragst du?«
    »Wenn du etwas zurückbringen wolltest, könntest du das auch nicht mehr tun, oder?«
    »Nein.«
    Sie strahlte ihn an. »Ich habe dir etwas Wichtiges zu sagen«, flüsterte sie.
    Plötzlich verstummte sie, faltete die Hände in ihrem Schoß und richtete den Blick auf seine Brust. Ihre plötzliche Schüchternheit zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. »Was hast du mir zu sagen, Nichola?«
    »Wir bekommen ein Baby.«
    Er war sprachlos.
    Nichola spähte unter den Lidern hervor und lachte, als sie sein verblüfftes Gesicht sah, und gleichzeitig strömten Freudentränen über ihre Wangen.
    Royces Hand zitterte, als er zärtlich ihr Gesicht berührte. »Bist du sicher?« fragte er heiser.
    Diese Frage war nur vernünftig, aber als Nichola sie bejahte und er noch zweimal dasselbe fragte, zweifelte sie an seinem Verstand.
    »Freust du dich nicht, Royce?«
    »O doch.« Mehr sagte er nicht, und das brauchte er auch nicht. In dieser Antwort schwang all seine Liebe mit, und er legte die Arme um die Frau, die er anbetete, und hielt sie ganz fest. Sie blieben lange so sitzen, küßten sich und flüsterten leise miteinander. Immer wieder fühlte Nichola, daß er am ganzen Körper bebte.
    O ja, er freute sich.
     
    18
     
    Die Umgebung des Turnierfelds hatte sich in ein Farbenmeer verwandelt. Die Hügel, von denen aus man einen guten Ausblick auf das Turnierfeld hatte, waren mit den bunten Zelten der Barone übersät. Auf der anderen Seite stand das riesige, komfortable Zelt des Königs.
    Nichola erschien es beinah so, als ob sich alle Bewohner von ganz England versammelt hätten. Frauen in ihren schönsten Gewändern schlenderten am Rand des Feldes entlang und achteten darauf, daß sie von den Männern gesehen wurden. Kinder rannten von einem Karren zum anderen und bettelten um Süßigkeiten. Minnesänger sangen romantische Balladen, und die Herolde beobachteten
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