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Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6

Titel: Die Brandstifter von Rom - Die Zeitdetektive ; 6
Autoren: Ravensburger
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seine Ausführungen. Nun war er es, der auf die Uhr schaute. „Tja, und jetzt wird gleich der Gong ertönen. Raus mit euch in die Pause!“
    Leon, Kim und Julian stürmten mit den anderen Schülern auf den Hof.
    „Endlich mal wieder Sonne, was für ein Traum!“, sagte Kim.
    „Das wurde auch Zeit“, bemerkte Leon gut gelaunt. Dann senkte er die Stimme. „Apropos Zeit: Was haltet ihr von einer kleinen Reise?“
    Julian sah ihn scharf an. „Du meinst eine Zeit reise mit Tempus?“, flüsterte er.
    „Logo.“
    „Du willst wissen, wer Rom angezündet hat, oder?“
    Leon nickte. „Exakt. Ich dachte immer, dass es Nero war. Aber das ist offenbar überhaupt nicht bewiesen. Und jetzt will ich herausfinden, wer hinter der Brandstiftung steckt. Seid ihr dabei?“
    Julian nickte begeistert und Kim sagte: „Ich bin sozusagen Feuer und Flamme!“
    Nun war es Leon, der die Augen verdrehte. „Sehr witzig, Kim!“
    Endlich war es fünf Uhr am Nachmittag. Um diese Uhrzeit schloss die Bibliothek des Bartholomäusklosters für die anderen Bücherfreunde. Doch für vier besonders eifrige Nutzer würde sie sich jetzt gleich wieder öffnen – dank des Schlüssels, den Julian besaß. Nicht nur das! Das Reich der Bücher würde ihnen Zugang zu seinem geheimsten Ort gewähren: zu Tempus, dem Zeit-Raum.
    Kim schickte sich an, ihr Zimmer zu verlassen, um zur Bibliothek zu laufen.
    „Komm, Kija“, sagte sie. „Es geht los.“
    Die Katze hatte sich auf Kims Bett zusammengerollt und spitzte die Ohren, machte aber keine Anstalten, ihren weichen Platz zu verlassen.
    Kim setzte sich zu ihr und streichelte sie. „Los, du Faulpelz, wir wollen eine kleine Zeitreise unternehmen“, sagte sie mit gedämpfter Stimme. Ihre Mutter hatte die unangenehme Angewohnheit, hin und wieder etwas zu hören, was sie nicht hören sollte.
    Leise maunzend erhob sich Kija und begann, sich ausführlich zu strecken.
    Einmal mehr fragte sich Kim, ob die Katze wirklich verstand, was sie sagte. Schließlich war Kija keine gewöhnliche Katze. Sie war einfach – magisch.
    Kim lächelte. „Wir reisen diesmal allerdings nicht nach Ägypten“, wisperte sie, „sondern nach Rom.“
    Prompt fiel die Katze wieder aufs Bett, als habe man ihr die Beine weggezogen.
    „Ach Kija.“ Kim musste lachen. „Nur weil’s nicht wieder in deine alte Heimat geht, brauchst du doch nicht gleich zusammenzubrechen.“ Sie stand auf und ging zur Tür. Die Augen der Katze verfolgten jeden ihrer Schritte aufmerksam.
    „Na gut, dann bleibst du eben hier.“ Kim öffnete die Tür. Nun kam doch Bewegung in die Katze. Widerwillig maunzend lief Kija hinter Kim her.
    Kurz darauf wälzte Kim zusammen mit Leon und Julian in der Bibliothek verschiedene Geschichtsbücher, um sich auf die Zeitreise vorzubereiten. Im Kloster gab es zahlreiche Bände, die sich mit der Geschichte Roms beschäftigten, und es war gar nicht so leicht gewesen, genau die Literatur zu finden, die sie interessierte.
    Kim hatte eine Biografie über Nero entdeckt und las gerade ein Kapitel über Neros Jugend. Diese war von Neros dominanter und ausgesprochen ehrgeiziger Mutter Agrippina geprägt worden, die mit allen Mitteln versuchte hatte, ihren Sohn auf den Kaiserthron zu bekommen.
    „Hört mal, was hier steht“, sagte Kim und las nun laut vor: „Agrippina ließ Neros Vorgänger Claudius, der zugleich ihr Mann war, vergiften! Dann sorgte sie dafür, dass ihr Sohn auf den Thron kam. Nero ließ seinen Rivalen, den jungen Britannicus, kaltblütig ermorden. Als Nero an der Macht war, lebte er in ständigem Streit mit dem Senat .“
    „Der Senat?“, fragte Leon. „Welche Aufgabe hatte der noch mal?“
    Als Kim nicht gleich antwortete, sprang Julian ein: „Der Senat war damals das höchste Staatsorgan, soviel ich weiß. Die Senatoren waren sehr reich und mächtig. Sie erließen Gesetze, kontrollierten die Finanzen des Staates und bestimmten hohe Beamte. Außerdem konnten die …“
    „Okay“, lachte Kim, „ist schon gut, Julian. Hier steht noch etwas anderes Interessantes. Nero hat anscheinend ein regelrechtes Netz von Spitzeln und Zuträgern errichtet, weil er Angst hatte, ebenfalls ermordet zu werden. Aber er war wohl nicht nur brutal, sondern auch sehr künstlerisch veranlagt. Unter anderem war er ein begeisterter Musiker.“
    Leon schüttelte sich: „Ein musikalischer Mörder …“ Er vertiefte sich wieder in seine Lektüre.
    Nachdenklich runzelte Julian die Stirn. Nero schien ein Mann mit vielen Gesichtern
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