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Die Botschaft des Panergon

Die Botschaft des Panergon

Titel: Die Botschaft des Panergon
Autoren: Alan D. Smith
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Stelle. Wir sind unterlegen, nicht uns Ebenbürtigen, sondern uns Überragenden! Sie werden die neue Welt formen nach ihrem Bild. Nicht wir können die Menschen sein, derer sie sich dabei bedienen werden.“
    Sein Blick zuckte über die Männer hin, die lange, lange Jahre seine Mitarbeiter gewesen waren, entmachtet nun wie auch er. Was würde ihr künftiger Weg sein? Sie mußten ihn selber gehen, er hatte den seinen gewählt.
    Kam ein Einwand, ein Widerspruch?
    Nein, sie waren klug genug, einzusehen, daß es keine Widerlegung seiner Feststellungen gab. Oft waren ihre Meinungen auseinandergegangen, immer aber hatte er die Entscheidung getroffen, und sie hatten sich ihr gebeugt.
    Gebietend reckte er sich auf.
    „Mein letzter Befehl: Die Gefangenen werden freigegeben, sie zu opfern, wäre sinnlos! Ich hatte sie als ein Faustpfand gegen Panergon betrachtet. Das mögen sie in gewisser Weise noch sein! Aber sie sind kein Faustpfand gegen den Willen unserer Völker, der sich Panergon unterworfen hat. Gossarah, veranlassen Sie die Ausführung des Befehls, noch werden sich einige finden, die Ihnen gehorchen!“
    Der Kriegsminister folgte schweigend der Anweisung.
    „Funkspruch an ‚Panergon 37’, daß die Gefangenen freigesetzt und zu den Raumschiffen gebracht werden!“
    Er wartete ab, bis auch dieser Anordnung gefolgt war.
    Noch einmal erklang seine Stimme, kurz und schneidend.
    „Sie sind von nun an Ihrer Pflichten ledig. Ein jeder von Ihnen gehe seinen Weg, wie ich den meinen. Leben Sie wohl.“
    Er wandte sich und verließ mit ruhigen Schritten den Raum.
    Eine halbe Stunde später verkündete es der Funk in alle Welt: Abd el Malek, der ehemals fast allmächtige Präsident der Panafrikanischen Union, weilte nicht mehr unter den Lebenden. Er hatte sich erschossen.
    Sein Freitod besiegelte das Ende eines Regimes. Es bedurfte kaum noch des Auftauchens der Raumschiffe, die überall die Länder der Union überflogen, um die letzten Widerstände zu beseitigen. Nur selten erwies es sich noch als nötig, die eindrucksvollen Beweise der Macht zu geben, die Panergon einzusetzen in der Lage war.
    Nicht allerorten ging der Umsturz in den Ländern der Union ohne Blutvergießen vonstatten, aber nirgendwo wurde ein Mensch durch Einwirkung von einem der Raumschiffe aus getötet. Und noch nie in der Geschichte der Erde vollzog sich eine absolute und zukunftsentscheidende Umwälzung unter so wenig Opfern an Gut und Blut.
     
    *     *     *
     
    In der Hochflut der Ereignisse, die sich in diesen Tagen und Wochen jagten, fand ein kleines und in der Sphäre des Privaten liegendes nur bei ganz wenigen Beachtung. Aber der Kreis dieser wenigen war auserwählt, ihm gehörten Präsident Grant an und ein in der Öffentlichkeit so gut wie unbekannter Mann namens Malcolm Turner, der Journalist Sinclair Steel und dazu eine Anzahl von Personen, wie sie noch nie an einem Ereignis gleich diesem auf Erden teilgenommen hatten: Taoso, Atiro, Sira, Laia und die anderen Männer vom Panergon.
    Ein Bürger der UN, Stuart Granville, amerikanischer Abstammung und lange im Ausland gewesen, feierte in aller Stille Hochzeit mit einem dunkelhaarigen Mädchen namens Gulma Menussi.
    Die Presse brachte Bilder des jungen Paares, aber mehr veröffentlichte sie nicht. Noch war auch ihr, die so oft ihrer Zeit einen Schritt voraus ist, nicht aufgegangen, daß eine neue Epoche begonnen hatte, in der es keine Feindschaft, keine Kriege zwischen den Völkern mehr geben würde, in der Geheimdienste keine Existenzberechtigung mehr haben konnten.
    Stuart Granville hatte das Buch mit den auf den Seitenrändern verborgenen Aufzeichnungen Professor Menussis Malcolm Turner überliefert. Die Schrift war sichtbar gemacht und mit dem von Gulma gegebenen Schlüssel dechiffriert worden. Was sich ergab, war ein lückenlos scheinendes Verzeichnis der Uran-Fundstätten in den Ländern der Union und der Produktionsstätten für Atomwaffen. Genau war festgehalten, wo die Vorräte an Atombomben gelagert wurden, welche Sicherungen bestanden und wie sie zu überwinden waren. Dieses Material, im Kriegsfalle in den Besitz der UN gelangt, wäre für diese von unschätzbarem Vorteil gewesen und würde ermöglicht haben, die Kampfkraft der Union sehr bald zu lähmen. Professor Menussi hatte vorausgesehen, daß der Zusammenstoß der beiden riesigen Machtgebilde auf Erden in Kürze bevorstand, er hatte den Versuch unternommen, den furchtbarsten aller Kriege, der in einer Katastrophe
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