Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Botschaft des Panergon

Die Botschaft des Panergon

Titel: Die Botschaft des Panergon
Autoren: Alan D. Smith
Vom Netzwerk:
langsam hin und her bewegend, sich tief einfressend, zerstörend, was er erfaßte.
    Ein neuer Krater war entstanden, verbreiterte sich, rückte immer näher der zinnengekrönten Mauer des Palatiums zu, an deren Fuß in’ dichten Reihen die Truppen standen. Unerträgliche Hitze wälzte sich ihnen entgegen, sie wurden unruhig, drängten zurück. Niemand konnte von ihnen verlangen, daß sie sich bei lebendigem Leibe verbrennen ließen!
    Jedem Gegner, den sie begriffen, der mit irdischen Waffen kämpfte, würden sie standgehalten haben, vor diesem vom Himmel herniederzischenden fressenden Feuer wichen sie. Noch geschah es in guter Ordnung.
    Die Offiziere wichen mit ihnen. Niemand hatte den Platz zu verlassen, an den ihn seine Pflicht wies, so lautete der Befehl. Nie aber konnte er als Gebot ausgelegt werden, sich ohne jegliche Möglichkeit des Widerstandes verbrennen, in ein Nichts auflösen zu lassen!
    Eine breite Lücke entstand zwischen den Formationen. Der Strahl verwandelte die so gebildete Gasse in einen Abgrund, unaufhaltsam rückte er vor, griff die Mauer des Palatiums an und zerschnitt sie so leicht, als sei sie aus Watte.
    Jetzt erlosch der Blitz.
    Bleich blickten die Tausende auf den klaffenden Durchbruch der Palatium-Mauer, auf die Krater und Schluchten, die der züngelnde flammende Strahl in die Erde gewühlt hatte.
    So wehrlos, so hilflos fühlten sie sich.
    Sie hatten erkannt: Fiel es denen dort oben ein, den weißflammenden Todesstrahl auf sie zu richten, so waren sie rettungslos verloren. Auf Gnade und Ungnade waren sie den Mächtigen über ihnen ausgeliefert.
    Jetzt, als habe man ihre Gedanken gelesen, erscholl eine Stimme:
    „Wir wollen euch nicht töten!
    So sorgt, daß Ihr euch nicht selber tötet!
    Verlaßt die Panzer!
    Verlaßt die Panzer!“
    Zehn, zwölf Strahlen, noch mehr flammten auf, glitten rasch auf die Tanks nieder. Da gab es kein Halten, die Besatzungen wandten sich zur Flucht, rannten auf ihre Kameraden zu, als könnten sie bei diesen Schutz und Sicherheit finden.
    Kein Befehl tat der Flucht Einhalt.
    Im Angriff Menschen opfern, in der Schlacht sie einsetzen, das war selbstverständlich, um gesteckte Ziele zu erreichen. Aber sie durch Befehle zu zwingen, sich wehr- und hilflos, sich sinn- und nutzlos zu opfern, das war unmöglich! Ein solcher Befehl wäre Mord gewesen, man konnte ihn nicht erteilen!
    Jetzt hatten die Strahlen die Panzer erfaßt, tauchten sie in Glut, lösten sie auf, bis nichts von ihnen blieb. Unheimlich schnell vollzog sich die Auflösung.
    Der widerwärtige penetrante Geruch verbrannten Metalls quoll erstickend über den weiten Platz.
    Wieder ein Befehl von oben:
    „Werft die Waffen fort!
    Werft die Waffen fort!
    Marschiert zurück in eure Kasernen!“
    Da ging mit einem Offizier die wilde Erregung durch.
    Den Säbel ziehend, sprang er vor die Front, drohend die blanke Waffe nach oben reckend.
    „Niemand legt die Waffen ab!“ schrie er mit schriller, sich fast überschlagender Stimme. „Niemand legt die Waffen ab! Wer es tut, ist ein Verräter! Ein Verräter! Ein Verräter!“
    Immer wieder schrie er das Wort hinaus, in rasender Auflehnung, in schäumender Hysterie!
    Ein Blitz zuckte nieder, schlug ein in die funkelnde Klinge und löschte sie aus.
    Wie zu Stein geworden stand der Offizier. Seine Augen starrten dort hin, wo eben noch die Waffe gewesen war. Sein Arm sank herab, die Finger der zitternden Hand öffneten sich, der Korb der Waffe fiel nieder, schlug leise klirrend auf.
    Mit einem Aufschluchzen brach der Offizier zusammen.
    Kameraden sprangen hinzu, hoben ihn auf. Er sträubte sich nicht, wie ein Trunkener ließ er sich von ihnen wegführen.
    Der Zusammenbruch dieses einzelnen war Ausdruck des Zusammenbruchs aller.
    Überall liefen sie aus den Reihen, warfen die Waffen zu Boden, regellos erst, dann aber in einer sich rasch herausbildenden Ordnung.
    Die Gebärden, mit denen sie sich der Waffen entledigten, hatten etwas Endgültiges. Die wenigsten von ihnen hätten es in Worten ausdrücken können, aber keiner war unter ihnen, der nicht empfand, daß soeben ein Altes für immer zusammengebrochen war, daß ein Feuer die Mauern verbrannt und den Weg in ein unbekanntes neues Land geöffnet hatte. Wie würde es sein? Keiner wußte es. Aber schöner mußte es sein als das bisher bewohnte, denn es war ein Land, in dem die Waffen, die Instrumente des Tötens, sinnlos waren!
    Sie formierten sich, noch der Gewohnheit der militärischen Disziplin untenan, aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher