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Die Botschaft des Panergon

Die Botschaft des Panergon

Titel: Die Botschaft des Panergon
Autoren: Alan D. Smith
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die sich nicht einmal in unsere kühnsten Träume verirrten, muß auch über das verfügen, was selbst bei uns zu den Alltäglichkeiten gehört, Anlagen, mit denen man auf gewisse Entfernungen abhören, mit denen man Vorgänge beobachten kann, wie in einem Spiegel.“
    „Gewiß!“
    „Dann also konnte man in den anderen Raumschiffen hören und sehen, was sich hier, in diesem Raum, abspielte, als Sie die erste Unterredung mit Abd el Malek und seinem Gefolge hatten?“
    „Man hätte es sehen und hören können, aber wir benutzten die Anlage nicht.“
    „Wie unvorsichtig! Wie konnten Sie es unterlassen? Nie hätten Sie in die Gewalt …“
    „Wir wissen es“, unterbrach ihn Taoso, „aber wir hätten es als unwürdig empfunden, die Worte unserer Gäste mithören, sie beobachten zu lassen, ohne daß sie es wußten.“
    Stuart Granville wußte einen Augenblick nichts zu erwidern, solche Vornehmheit des Denkens und Handelns konnte nur Wesen eigen sein, die auf höherer Stufe standen als die überwältigende Mehrheit der Irdischen.
    „Es ehrt Sie und Ihre Gefährten, so zu denken“, sagte er, sich leicht verneigend. „Sie haben inzwischen erfahren, daß auf Erden eine hohe Sinnesart mitunter üble Folgen zeitigen kann. Sie werden mit den verirrten Kindern, von denen Sie sprachen, noch einen schweren Stand haben. Ich fürchte, es sind sehr ungebärdige Kinder, wir erlebten es vorhin.“
    Stuart Granville-Kilwa spielte an auf Maleks Befehl vor Verlassen des Flugfeldes.
    Die Truppen waren weit zurückgezogen worden, ein Geschütz rückte in Stellung. Man hatte kein schweres Kaliber gewählt, nach den bisher gemachten Erfahrungen fühlte man sich unsicher, befürchtete unvoraussehbare Folgen. Was dann, wenn die geisterhafte Wand auch der Granate standhielt? Würde sie abprallen, wie ein mit aller Gewalt gegen eine Mauer geschleuderter Stein, zurückprellen und explodierend vielleicht jene treffen, die ihre Kraft entfesselt hatten?
    Noch weiter beorderte man die Verbände nach rückwärts, bis jedes Risiko ausgeschlossen schien. War aber auch alles bedacht? Vielleicht schnellte die Granate hoch, an der unsichtbaren gläsernen Glocke aufgleitend, im Bogenflug zurückjagend?
    Der Feuerbefehl wurde gegeben, das Projektil flammte aus dem Rohr.
    Das Resultat war gleich null. Acht Meter über dem Erdboden etwa schien das Geschoß in der Luft stillzustehen, von der Spitze aus fast in der Waagerechten schwebend. Wie ein Pfeil, der sein Ziel erreicht hat und dessen Vibration zum Stillstand gekommen ist, schien die Granate an etwas zu haften, das vorhanden und dennoch nicht sichtbar war.
    Angst überkam die, die es sahen, eine beklemmende Angst vor den unbekannten und übermächtigen Kräften, die man herausgefordert hatte. Nur mühsam widerstand die Disziplin, in Fleisch und Blut übergegangen, das jäh und hetzend aufgesprungene Verlangen, davonzulaufen, fort, weit fort, um sich in Sicherheit zu bringen, Gleichgewicht und Ruhe wiederzugewinnen.
    Kein neues Kommando wurde den Artilleristen gegeben, sie hatten es auch nicht mehr erwartet. Nutzlos war diese Waffe da, nutzlos alles, was man an Waffen besaß. Gegen die dort in dem seltsamen Fahrzeug, das aus unvorstellbarer Ferne hergekommen war, versagte alles* Tiefe Depression und Mutlosigkeit senkte sich auf die Soldaten, ob Mannschaften oder Offiziere, keiner sprach es aus, aber alle empfanden es und wußten, daß der Nebenmann, der Kamerad, der Vorgesetzte, das gleiche dachten und fühlten.
    Noch glaubte Abd el Malek, das Spiel remis halten zu können, noch wiegte er sich in verwegenen Hoffnungen, die nächste Partie zu gewinnen, da kroch schon die Zersetzung durch die Reihen seiner Truppen, da griff sie schon über in das Volk, da schlich sie sich schon ein in den Kreis seiner engsten Mitarbeiter.
    Noch waren es Schwingungen, aber bald sollte sich zeigen, daß sie sich rascher ausbreiteten, als über die Dämme getretene reißende Ströme das Land überfluten.
     
    *     *     *
     
    Sira, Laia, die anderen Panergeten, saßen vor Abd el Malek und seinen Ratgebern.
    Ihre Antworten auf die ihnen gestellten Fragen waren unbefriedigend gewesen. Nein, sie hatten keine Macht, den Sperrkreis aufzuheben, auch sie vermochten nicht, ihn zu durchbrechen. Nur von einem der Schiffe aus konnte er gezogen werden; es mochte zwar eines Tages auch auf Erden gelingen, magische Wände gleich dieser zu errichten und wieder aufzulösen, aber was jetzt den Irdischen an Kräften zur
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