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Die Botschaft des Panergon

Die Botschaft des Panergon

Titel: Die Botschaft des Panergon
Autoren: Alan D. Smith
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unmöglich. Wie sollten wir uns der Gefangenen bemächtigen können?“ Auch das lag abseits jeder Wahrscheinlichkeit. Denn immer waren die Männer vom Panergon bewacht, nur die kurze Zeit, in der sie vom Palatium zu den Raumschiffen gebracht, in der sie rücktransportiert wurden, war Gefahrenzone. Aber was wäre erreicht worden, glückte wirklich ein Überfall auf diese Wagen; führte er wirklich zur Befreiung der Gefangenen? Sie mitten auf dem Herzen Sufetulas ins Gebiet der UN zu entführen, nie konnte Derartiges gewagt werden, weil der Versuch dazu von vornherein aussichtslos war. Und dennoch gab es einen Fehler in diesen so zwingend logisch erscheinenden Überlegungen. Zum Verhängnis vermag jede Gewohnheitsmäßigkeit zu werden. Die verhängnisvolle Gewohnheitsmäßigkeit nun lag darin, daß die Wagen mit den Gefangenen und ihren Begleitern jeden Tag zur gleichen Stunde den Palatium verließen, daß sie stets in der gleichen Reihenfolge fuhren, daß stets das führende Fahrzeug den Sicherungstruppen auf dem Flugfeld vor den Raumschiffen die Parole gab, daß dann die Fahrzeuge passieren durften. Mit einem Vermögen bestach UX A den Fahrer eines Regierungswagens der Union. Dieser Wagen, vom gleichen Typ wie die zum Transport der Gefangenen benutzten, wartete in einer Seitenstraße auf die Anfahrt der aus dem Palatium kommenden Wagen. Er wartete in dieser kurz vor einer Kurve gelegenen Seitenstraße, weil aus der Hauptstraße heraus die Regierungsfahrzeuge in die Kurve einschwenken mußten, um so die Zufahrt zum Flughafen zu erreichen. Die Wagen fuhren sehr schnell und in gewissen Abständen. War der erste um die Kurve verschwunden, konnte keiner seiner Insassen mehr wahrnehmen, was hinter ihm vorging. Nochmals hatte ein kleines Vermögen gearbeitet, es hatte UX A und seine Helfer in den Besitz eines schweren Lastwagens mit Anhänger gebracht. Dieser Lastzug wurde ebenfalls in jener Seitenstraße aufgestellt, keine Minute zu früh, keine Minute zu spät. Hier verließ ihn der ihn steuernde Agent, eine mit Zeitzündung arbeitende Apparatur trat in Tätigkeit. Als drei der Regierungswagen die Kreuzung passiert, die Kurve genommen hatten, schob sich zwischen sie und den nun nahenden letzten Wagen plötzlich der Lastzug. Es gab kein Ausweichen mehr, der Zusammenprall muß die Insassen des vierten Wagens auf der Stelle getötet haben.
    Turner bezeichnete mit einem Stab auf der aufgestellten Karte die Katastrophenstelle.
    „Hier kam der schwarze Unglückswagen, sich rechts haltend. Rechts aber war kein Durchkommen, da sperrte der Lastzug, nur noch vor diesem war Raum. Bremsen? Zu hoch die Geschwindigkeit! Also Steuer herum, links vorbei! Aber immer schneller wurde der Lastzug, immer schmaler der Durchschlupf! Es ging nicht mehr, der verzweifelte Versuch endete in einem mit enormer Gewalt erfolgenden Zusammenstoß.“
    Malcolm Turner strich sich flüchtig über die Stirn.
    „Vier Menschenleben vernichtet“, fuhr er fort, „ein schweres, aber dennoch ein kleines Opfer, wenn es um den Frieden für die Menschheit geht. Ein Opfer, das unvermeidlich war. Als sie starben, war bereits der hinter dem Lastwagen plaziert gewesene schwarze Regierungswagen um die Kurve verschwunden, hatte aufgeholt und hielt wenig später hinter den anderen. Paroleabgabe, Legitimation oder was sonst verabredet war, dann fuhren die Wagen auf das Feld. Sie erinnern sich, wie es in Rom war: Einen Sperrkreis in einer Ausdehnung von 30 Metern hatten die Raumfahrzeuge um sich gezogen, so auch bei ihrem Niedergehen auf dem Sufetulaer Flugfeld. Der Truppenkordon hatte es dabei nicht nur belassen, wie UX A in seinem Bericht hervorhebt, sondern den Zirkel auf 40 Meter vergrößert. Die vier Wagen, bis fast dahin vorfahrend, wo sich erfahrungsgemäß die Laufbahn auf den Boden schmiegte, befanden sich also in erheblichem Abstand von der militärischen Bewachung. UX A hatte den Augenblick zum Handeln bestimmt, in dem die Insassen die Wagen verlassen, die ersten Schritte getan hatten. Immer wieder waren die Zeiten gestoppt worden, die zur Fahrt vom Palatium bis zur Vorfahrt vor das Raumschiff benötigt wurden.
    Zehn Tage lang immer wiederholte Zeitnahmen ergaben Tag für Tag nur um ein bis zwei Minuten differierende Unterschiede. Darauf ließ sich bauen. Aber in diesen zwei, vielleicht sogar drei Minuten lag auch die von UX A am höchsten veranschlagte Gefahr. Er stieg aus, wie die anderen auch, sie setzten sich in Bewegung, gruppierten sich oder was sonst
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