Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Botschaft des Feuers

Die Botschaft des Feuers

Titel: Die Botschaft des Feuers
Autoren: Katherine Neville Charlotte Breuer Norbert Moellemann
Vom Netzwerk:
hatte, lud schneller nach als Annie Oakley. Ich konnte nur hoffen, dass ihr die Kugeln eher ausgingen als Leda der Most. Aber ich machte mir keine großen Hoffnungen, denn die Gorillas draußen vor der Tür, denen das Getöse nicht entgangen sein konnte, würden jeden Augenblick hereinstürmen.
    Dann verstummte das Telefon. Ohrenbetäubende Stille trat ein. Kein Krachen. Keine Schüsse.
    Mein Gott, sollte alles vorbei sein?
    Wartan und ich lugten gerade rechtzeitig über die Tischkante, um zu sehen, wie die Tür zum Restaurant aufgerissen
wurde. Sage, mittlerweile wieder auf den Füßen, drehte sich mit einem selbstgefälligen Grinsen zur Tür, um ihre Kumpels zu begrüßen. Aber zu ihrem Entsetzen marschierten Männer in weißen Hosen, roten Schärpen und schwarzen Baskenmützen herein, allen voran Rodo mit fliegendem Pferdeschwanz, das Telefon in der Hand, gefolgt von Eremon.
    Sages Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie ihren Revolver auf die Männer anlegte.
    Plötzlich tauchte hinter dem Weinregal eine riesige kupferne Suppenterrine auf Rollen auf, die sich zwischen Sage und ihr Ziel schob, ein Schutzschild von einem Meter Durchmesser. Zwischen den Tischen raste der Suppentopf direkt auf Sage zu. Leda schleuderte den Topf in dem Moment, als Sage abdrückte. Die Terrine riss Sage von den Beinen wie einen Bowlingpin - aber ich sah, dass auch Leda zu Boden ging und sitzen blieb. Hatte sie eine Kugel abbekommen?
    Während Wartan und die anderen sich auf den Revolver stürzten und Sage außer Gefecht setzten, kroch ich zu Leda, um zu sehen, ob alles in Ordnung war, aber Eremon war schneller. Elegant half er ihr hoch und zeigte auf die auslaufende Cidreflasche im Regal, die tatsächlich von der Kugel erwischt worden war. Zwei Männer von der baskischen Brigade zogen Sage auf die Füße, rissen sich die Schärpe von der Taille und fesselten sie damit an Händen und Füßen. Dann schleiften sie ihre Gefangene, die wütend schrie und zeterte, nach draußen.
    Rodo lächelte erleichtert, als er sah, dass wir alle unverletzt waren. Ich klaubte das diamantene Tennisarmband aus der Sauerei aus Glasscherben und Weinpfützen und gab es Eremon. Er schüttelte den Kopf und warf es zur Tür hinaus in den Kanal.
    Rodo sagte zu mir: »Auf dem Weg hierher zur Arbeit sind
Le Cygne unter der Glyzinienpergola am Key Park einige Leute aufgefallen, die ihr bekannt vorkamen. Es waren La Livingston, die neulich hierherkam, damit ich dich und deinen Onkel suchen helfe, und die Sicherheitsleute, die während der privaten Dinnerparty vor dem Sutalde postiert waren. Es kam ihr irgendwie verdächtig vor, dass sie dort alle zusammen in der Nähe deiner Wohnung rumstanden. Also hat sie Eremon und mich angerufen. Wir fanden es auch reichlich verdächtig. Als ihr hier ankamt, war sie schon unten und mit der Vorbereitung der Feuer für heute Abend beschäftigt, und wir waren unterwegs hierher. Aber dann, nachdem sie gehört hatte, dass noch jemand reingekommen war, hat sie mich noch mal auf dem Handy angerufen, ist nach oben geschlichen und hat festgestellt, dass du ernsthaft in Gefahr warst. Sie teilte uns mit, dass deine Freundin dich mit einer Waffe bedrohte und die Männer draußen postiert waren. Wir haben dann einen Plan ausgeheckt - dass ich, sobald wir die Männer entwaffnet hätten, das Telefon im Restaurant anrufen würde. Das sollte das Signal für den Schwan sein, hier drinnen für Unruhe zu sorgen - sie sollte La Livingston ablenken, damit sie dich nicht erschießt, bevor wir zur Tür reinstürmen.«
    »Der Schwan hat sie ausgesprochen gut ›abgelenkt‹«, sagte ich und umarmte Leda dankbar. »Und keinen Moment zu früh. Sages Finger am Abzug wurde schon ziemlich nervös, und ich hatte Angst, wir könnten ihn versehentlich auslösen. Aber wie habt ihr diese Burschen da draußen entwaffnet?«
    »Mit ein paar Jota-Kicks«, erwiderte Eremon, »damit hatten sie gar nicht gerechnet. E.B. hat seine Ausfallschritte noch nicht vergessen. Wir haben diese Leute der Homeland Security übergeben, und jetzt sind sie dran wegen unerlaubten Waffenbesitzes und Amtsanmaßung, weil sie sich als Geheimdienstmitarbeiter ausgegeben haben.«

    »Was ist mit Sage Livingston?«, fragte Wartan Rodo. »Sie scheint wahnsinnig zu sein. Und das Ziel, das sie verfolgt, ist das genaue Gegenteil von dem, was Sie uns gestern Abend ans Herz gelegt haben. Was kann aus so jemandem wie ihr werden, die dazu erzogen wurde, alles zu zerstören, was sich ihr in den Weg
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher