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Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2
Autoren: britain
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nervenaufreibend sein: Man war stets auf alles gefasst, besonders, da ununterbrochen die Gefahr bestand, dass Erdriesen angriffen, und niemand wusste, wie die Eleter sie empfangen würden, falls sie ihnen zufällig begegneten. Sie und Ty hatten seit der Lichtung wenig miteinander gesprochen. Sie hatten sich bemüht, sich so leise und unauffällig wie möglich durch diesen dichten Wald zu bewegen und äußerst wachsam zu sein.
    Nun ritten sie weiter, vorbei an müden Soldaten, die eine Pause einlegten, und führten die Pferde durch die schmale Schneise hinter dem Gebüsch, das die Soldaten weghackten.
    Andere Bewaffnete standen hier und in einiger Entfernung
Wache. Einer kniete in einem Farngebüsch, ein anderer lehnte sich gegen einen Felsblock. Alle spähten in den Wald hinein, die Armbrüste bereit.
    Karigan und Ty kamen an den Pferdeknechten vorbei, die sich um die Maultiere und Pferde kümmerten. Diener standen schwatzend in kleinen Gruppen beisammen, und weitere Soldaten warteten ganz in der Nähe auf den nächsten Befehl. Standartenträger in bunter Livree standen herum, die Fahnen aufgerollt und verpackt, damit sie sich nicht ununterbrochen in tief hängenden Ästen verfingen.
    Wir sind eine schöne Delegation, dachte Karigan. Selbst die Adligen hatten sich ihrer kostbaren Kleidung entledigt und gaben schlichten, praktischen Reithosen und Hemden den Vorzug. Die Eleter werden sich fragen, was für ein abgerissener Haufen da zu Besuch kommt.
    Sie zupfte ihre eigene schmutzige Jacke zurecht und versuchte sich zu erinnern, wann sie sich zum letzten Mal in etwas anderem als einem eisigen Bach gewaschen hatte. Ty, bemerkte sie voller Neid, sah so frisch und gepflegt aus wie an dem Tag, als sie Sacor verlassen hatten.
    Reiter Barde Martin hatte sich gerade mit einem Pferdeknecht unterhalten, aber nun kam er zu ihnen. Niemand kannte seinen wirklichen Vornamen, aber »Barde« passte zu ihm, da er eine Vorliebe dafür hatte, Geschichten zu erzählen und Lieder zu singen, die die Reiter sehr genossen.
    Karigan sah, dass sich die Goldstickerei des geflügelten Pferdes auf seiner Jacke langsam auflöste, und dann entdeckte sie einen langen Riss in seinem Ärmel.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie.
    »Wie?« Barde blickte überrascht zu ihr auf. Dann folgte er ihrem Blick zu seinem Ärmel. »Oh. Ein Soldat hätte mir beinahe den Arm abgerissen, weil er mich für einen Erdriesen
hielt. Alle sind nervös, und ich hätte mich besser ankündigen sollen. Mir ist nichts passiert – ich habe gute Reflexe.« Er lächelte erfreut über Karigans Fürsorglichkeit.
    »Ich werde euch Kondor und Funke abnehmen«, sagte er. »Lady Penburn will sicher sofort euren Bericht hören. Ereal war mitten im schlimmsten Durcheinander.«
    Nachdem Karigan und Ty abgestiegen waren, winkte Reiterleutnant Ereal M’Farthon sie zu der Gruppe, die sich um Lady Penburn versammelt hatte und in eine angeregte Diskussion verstrickt war. Es waren die Adligen der Delegation, und außerdem Hauptmann Ansible, der für den militärischen Teil der Delegation zuständig war, Meister Banff, der Sekretär von Lady Penburn, sowie der Waldläufer Brogan, der in seinem fleckigen Leder am abgerissensten aussah. Karigan rümpfte die Nase und achtete darauf, in seinem Windschatten zu stehen.
    »Was habt Ihr zu berichten, Reiter?«, fragte Lady Penburn.
    Ty trat vor und verbeugte sich. Während er von ihrer überwiegend ereignislosen Spähtour erzählte, lauschte Lordstatthalterin Penburn angespannt.
    Karigan stellte fest, dass sie Lady Penburn recht gern mochte. Die adlige Dame war zweifellos an allen Luxus ihrer hohen Stellung gewöhnt, aber sie hatte es kommentarlos hingenommen, dass davon bei dieser Expedition keine Rede sein konnte. Stattdessen hatte sie sich mit mädchenhafter Begeisterung in das Unternehmen gestürzt, als befände sie sich auf einer Vergnügungsreise. Vielleicht war es tatsächlich wie Urlaub für sie, verglichen mit ihrer üblichen Aufgabe der Verwaltung einer Provinz. Mit einer solchen Einstellung hätte die Dame sicher einen guten Grünen Reiter abgegeben, dachte Karigan.
    Statthalterin Penburns Begeisterung war ansteckend genug, dass auch die anderen Mitglieder der Delegation ohne
viel Murren weiterzogen. Sie sorgte dafür, dass sie sich auf Vogelgesang und Wildblumen oder auf den letzten Hofklatsch konzentrierten statt auf die drückende Hitze oder die plötzlichen Regengüsse. Dennoch, es blieb stets klar, wer das Sagen hatte, denn als
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