Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Botin des Koenigs reiter2

Die Botin des Koenigs reiter2

Titel: Die Botin des Koenigs reiter2
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
sich umsahen. Ihr Widerwille ließ keinen Augenblick nach, aber sie spürte keine unmittelbare Gefahr.

    »Glaubst du, es ist ein Grabmal? «, fragte sie Ty.
    Er starrte das Ding forschend an. »Ich weiß nicht, was es sonst sein sollte. Vor langer Zeit hat man wichtige Leute mit allen wertvollen Gegenständen aus ihrem Haushalt unter solchen Steinhaufen begraben.« Er ritt darum herum, offensichtlich ungerührt, oder zumindest schien ihn das Gefühl von drohendem Unheil, das von dem Steinhaufen ausging, nicht zu stören. »Diese Gräber hatten kunstvolle Siegel über den Eingängen. Aber dieses Ding hier hat überhaupt keinen Eingang, und es sieht aus, als wären die Steine einfach nur aufgeschichtet worden.«
    »Das lässt nicht gerade auf Respekt schließen«, sagte Karigan. Aber worau f es schließen ließ, konnte sie sich auch nicht so recht vorstellen. Vielleicht hatte man Grabräuber abschrecken wollen. Wieso sonst sollte man Schutzzauber um einen Grabhügel errichten? Und warum war Westrion, der Gott der Toten, nicht auf den Schutzsteinen abgebildet? Bis zum heutigen Tag war die Abbildung des Vogelmannes ein bei Beisetzungen verwendetes Emblem.
    Nein, nicht Westrion, aber … Sie fuhr mit den Fingern über die verwitterten Inschriften. Ein Pferd. Konnte das Salvistar sein, Westrions Bote? Salvistar war der Verkünder von Hader und Kampf. Es hieß, wo er auftauchte, folgten Kampf, Zerstörung und Tod. Sie schüttelte den Kopf. Sie wusste es nicht; immerhin hätte diese Gestalt für jene, die die Obelisken errichtet hatten, alles Mögliche bedeuten können. Das Abbild eines Pferdes stand vielleicht auch einfach nur für, na ja, eben für ein Pferd.
    Ty kam wieder zu ihr; Funkes Hufe klapperten auf dem Granitsims. Er warf einen Blick zur hoch stehenden Sonne. »Ich fürchte, wir werden dieses Geheimnis nie ergründen. Wir sollten zurückkehren.«

    Sehr zu Karigans Erleichterung ließen sie das Hügelgrab hinter sich. Die Magie kribbelte wieder auf ihrer Haut, als sie zwischen den Schutzsteinen hindurchkamen, und gab Karigan eine Idee ein.
    »Ty«, begann sie, »woher wollen wir überhaupt wissen, dass die Schutzzauber dazu dienten, etwas von der Lichtung fernzuhalten?«
    »Wie meinst du das? Wozu sonst sollten sie gut sein?«
    »Was, wenn sie dafür sorgen sollten, dass etwas drinnen blieb?«
    Darauf wusste Ty keine Antwort.
     
    Die Soldaten, die als Späher der Delegation fungierten, hatten unterwegs das Motto »Es gibt keine Straße nach Eletia« aufgebracht. Und das entsprach vollkommen der Wahrheit. Die Nordstraße, die den nördlichsten Weg durch den dichten Grünen Mantel darstellte, reichte nicht weit, und nördlich eines bestimmten Punkts gab es nicht einmal mehr Pfade von Förstern und Fallenstellern.
    Die Delegation hatte die Wagen und die Kutsche in der Siedlung Norden zurücklassen und alle wichtigen Dinge auf eine Reihe von Maultieren laden müssen. Adlige, Diener, Soldaten und Grüne Reiter waren nun allesamt zu Pferd unterwegs, eine Freude für einige, eine Plage für jene, die nicht an lange Tage im Sattel gewöhnt waren.
    Die Späher hatten schließlich die Aufgabe erhalten, der Delegation den Weg zu bahnen, obwohl sie sich dank der Erfahrung der Waldläufer, die sie führten, meist einigermaßen ungehindert durch den Wald bewegen konnten. Dann und wann jedoch mussten umgestürzte Bäume und Unterholz aus dem Weg geschafft werden.
    Im Lauf der Wochen, die sie unterwegs waren, hatten die
Soldaten ihr Motto ein wenig abgeändert: »Es gibt keine Straße nach Eletia, aber es wird eine geben, wenn wir hier fertig sind.«
    Als sie zum Haupttrupp zurückkehrten, begegneten Karigan und Ty als Erstes Soldaten, die jene bewachten, die einen großen Haufen Bruchholz aus dem Weg schafften. Ty kündigte sie mit einem Ruf an, damit sie nicht für Feinde gehalten wurden.
    Der erste Wachtposten gab ihren Gruß zurück. Sein schwarzsilberner Waffenrock hing schief über dem Kettenhemd, was zeigte, dass er seine Runde mit der Axt schon hinter sich hatte.
    »Irgendwas Neues seit heute früh?«, fragte Ty.
    »Anzeichen von Erdriesen«, sagte der Soldat. »Lady Penburn hat uns anhalten lassen, um zu entscheiden, wie wir weiter vorgehen werden, aber mehr habe ich bisher nicht gehört.«
    Bei diesen Nachrichten wurde Karigan wieder nervös. Dabei hatte sie gerade angefangen, sich ein wenig zu entspannen, als sie die relative Sicherheit der Delegation erreichten. Als Späher zu arbeiten konnte ziemlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher