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Die bezaubernde Rivalin

Die bezaubernde Rivalin

Titel: Die bezaubernde Rivalin
Autoren: Liz Fielding
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um ihn loszuwerden. Aber das wollte sie jetzt überhaupt nicht mehr. Jetzt wollte sie ihn einfach nur haben.
    India strich sich eine Strähne hinters Ohr. „Möchtest du noch mit hereinkom…?“
    Jordan hatte ihr einen Finger auf die Lippen gelegt und umfasste jetzt ihr Gesicht. Dann küsste er sie auf die Stirn, bevor er sich unvermittelt abwandte und rasch zum Aufzug ging.
    „Ich meinte doch nur auf eine Tasse Kaffee“, vervollständigte India den Satz für sich, schloss die Tür und überlegte, wem sie hier eigentlich etwas vormachte. Jordan hatte bestimmt an ihrem Blick gesehen, was sie wirklich von ihm wollte, und ihr Einhalt geboten, bevor sie noch etwas tat, das sie dann für den Rest ihres Lebens bereute. Das Dumme war nur, dass sie sich jetzt nichts mehr wünschte, als es getan zu haben.
    Es klingelte an der Tür, und India dachte schon, ihre Wünsche seien erhört worden. Aber diesmal stand da draußen tatsächlich ihr Nachbar George und fragte: „Du hättest nicht vielleicht ein bisschen Tee für mich?“
    India ließ den Kopf sinken und zeigte zur Küchentür. „Bedien dich!“
    „He, Schätzchen, was ist denn los?“
    „Nichts“, sagte India, doch da liefen ihr bereits die ersten Tränen über die Wangen.
    „Willst du darüber reden?“
    Was gab es da schon zu erzählen? Sie hatte sich in den falschen Mann verliebt. „Ich darf ihn nicht begehren, George.“
    „Du meinst Jordan Farraday, hm?“
    „Woher weißt du das?“
    George zog ein Taschentuch heraus. „Ich lese Zeitung, Süße, und habe mich schon auf eine dritte C & F-Hochzeit gefreut.“
    „Ach George!“
    Während India ihrem Nachbarn ihr Leid klagte, lehnte Jordan an seinem Wagen und atmete erst einmal tief durch. Von ihrem Apartment wegzugehen, obwohl er viel lieber dort geblieben wäre, wurde langsam zur Gewohnheit.
    „Ist mit Ihnen alles in Ordnung, Mr Farraday?“ Der Chauffeur war besorgt ausgestiegen.
    „Ja, ja, alles okay, Brian. Man sollte das Geschäftliche einfach nicht mit dem Vergnügen verbinden.“ Jordan richtete sich auf, biss die Zähne zusammen und sagte: „Ich komme schon darüber hinweg.“
    „Ja, Sir.“ Der Chauffeur hielt ihm die Tür auf. „Eaton Square, Sir?“
    Noch einmal sah Jordan zu Indias Penthouse hinauf. Sein Apartment lag viel zu nah bei ihrer Wohnung. Womöglich hielte er dann der Versuchung nicht stand zurückzukommen. „Nein, Brian, heute Nacht muss ich aus London raus. Fahren Sie mich zu unserem Landsitz.“
    George war ein großartiger Zuhörer, und India erzählte ihm unter Tränen die ganze Geschichte. Dann schnäuzte sie sich noch einmal und fügte hinzu: „Aber Jordan will nur das Warenhaus.“
    „Dann gib es ihm doch.“
    „Claibourne & Farraday?“
    „Ja, er wird es dir sowieso wegnehmen. Es sei denn, du findest diesen ominösen Brief. Aber wenn du ihm das Warenhaus aus freien Stücken überlässt, war es zumindest deine Entscheidung. Und wenn er es erst einmal hat, dich aber nicht mehr jeden Tag sehen kann, begreift er vielleicht, dass manche Dinge wichtiger sind, als Geschäftsideen durchzudrücken.“
    „Und wenn nicht?“
    „Nun, Süße, im Leben bekommt man für nichts eine Garantie. Auch du musst entscheiden, was dir wichtiger ist: das Warenhaus oder Jordan. Vielleicht bin ich nur ein hoffnungsloser Romantiker, aber ich würde Menschen immer höher einstufen als Besitztümer. Einen Mann wie Jordan Farraday findest du kein zweites Mal, aber du kannst jederzeit einen neuen Laden aufmachen.“
    In dieser Nacht schlief Jordan nicht, sondern verbrachte die Zeit in der Bibliothek seines Familienlandsitzes, um noch einmal die Zeitungsartikel über India Claibourne durchzugehen. Irgendwie hoffte er, dabei die Lösung für sein Dilemma zu finden. Wonach er genau suchte, vermochte er nicht zu sagen. Aber er wollte sich erklären können, warum India ihn so beschäftigte.
    Draußen wurde es bereits hell, als Jordan einen Artikel las, in dem über Indias achtzehnten Geburtstag berichtet wurde. Ein beinah identisches Foto seiner Mutter stand vor ihm auf dem Schreibtisch. Bingo! Durch die Ähnlichkeit der beiden wurde er unterschwellig immer daran erinnert, was seine Mutter hatte durchmachen müssen. India Claibourne war wie ein Dorn in seinem Fleisch, den man nicht herausreißen konnte.
    Nachdem India am Morgen nicht im Büro erschienen war, sagte Sally, als sie nach der Mittagspause ins Büro kam und India an ihrem Schreibtisch sitzen sah: „Sie haben was mit JD
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