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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets
Autoren: Meg Gardiner
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ins Gefängnis. Und Ihren Vater werden Sie nie wiedersehen.«
    Meyer starrte sie kurz an. Als sie zu schreien anfing, hatte Jo das Gefühl, sie würde nie wieder aufhören.

KAPITEL 41
    Den Rest der Woche ließ sich die Sonne nicht vertreiben. Als Jo am Freitagmorgen das Java Jones betrat, lief die Stadt schon wieder auf neunzig Prozent. Vereinzelt gab es noch immer Gegenden ohne Elektrizität und Gas sowie Dutzende hoffnungslos beschädigter oder unbewohnbarer Gebäude. Aber im Großen und Ganzen hatte sich die Stadt wieder gefangen. Am Sonntag bestritten die Forty-Niners ein Heimspiel. Zum Andenken an Scott Southern sollte die Mannschaft mit schwarzem Trauerflor auflaufen.
    Tina wirkte heute besonders neckisch hinter dem Tresen. Als Jo hereinschlenderte, lächelte sie. »Americano für meine liebe Schwester.« Die Musik war monumental und mitreißend, ein Klavierkonzert zum Dahinschmelzen offensichtlich, denn Tina musste sich beim Einschenken von Jos Kaffee unterbrechen und den Klängen lauschen, ehe sie die Beherrschung wiederfand.
    Sie setzte den Becher auf den Tresen. »Rachmaninow - warum heulst du nicht auch?«
    »Heute nicht, Schwesterchen.«
    Jo trug ihren Kaffee zu dem Tisch am Fenster, wo Amy
Tang gerade frühstückte. Sie setzte sich und reichte ihr eine Kopie ihres vorläufigen Berichts. »Das eine oder andere kann man sicher noch korrigieren, aber das Wesentliche müsste eigentlich drinstehen.«
    »Ihr Fazit?«
    »Callie Hardings Unfall mit dem BMW war Absicht.«
    Tang verschränkte die Arme. »Was bringt Sie zu dieser Auffassung?«
    »Während der rasenden Fahrt durch die Stadt hat es Callie geschafft, sich Pray aufs Handgelenk und Schmutzig auf den Schenkel zu schreiben - als Hinweise.«
    »Hinweise worauf?«
    »Auf die Gründe ihres Todes.«
    »Sie hat gewusst, dass sie stirbt? Sie hat sich also umgebracht?«
    »Sie war bereit, sich zu opfern«, antwortete Jo. »Callie hat diese Hinweise hinterlassen, um die Polizei zu alarmieren. Das bedeutet, sie hat nicht damit gerechnet, noch selbst mit der Polizei sprechen zu können. Sie hat zu diesem Mittel gegriffen, um sie wenigstens ansatzweise zu informieren. Möglicherweise hat sie auf ihr Überleben gehofft, aber sie war bereit zu sterben, um einen vermeintlichen Mord auf der Brücke zu verhindern.«
    Und vielleicht hatte sie es auch getan, um irgendwie das von ihr losgetretene Chaos wiedergutzumachen.
    »Aber dann hatte Callie auf der Fahrt zur Brücke Glück«, ergänzte Tang. »Sie kam an einem Cop vorbei.«
    »Sie ist absichtlich über die rote Ampel gefahren. Sie wollte, dass Officer Cruz die Verfolgung aufnimmt. Geli musste inzwischen klar sein, dass sie die Sache vermasselt hatte. Sie
hatte es so eingefädelt, dass Callie isoliert war und sie sie mit allem konfrontieren konnte. Doch sie hatte ihr auch die Kontrolle über etwas überlassen, was sich als tödliche Waffe entpuppte.«
    »Den BMW.«
    »Genau. Als Cruz die Verfolgung aufnahm, wollte Meyer die Sache nur noch beenden und raus. Deswegen hat sie mit Callie gekämpft und versucht, aus dem Wagen zu springen.« Jo lehnte sich zurück. »Daraufhin wurde das Ganze noch wahnwitziger. Im Rückspiegel sah Callie, dass Officer Cruz aufholte. Sie dachte, sie hätte Zeit, ihn um Unterstützung zu bitten. Sie hat gebremst, ist zurück und rief um Hilfe. Sie hat sogar die linke Hand ans Fenster gedrückt, auf der das Wort Pray stand.« Jo schüttelte den Kopf. »Doch genau in diesem Augenblick hat Meyer Skunk erreicht und ihm gesagt, er soll den Jungen umbringen. Natürlich war das nur eine leere Drohung, doch für Callie war sie wahr, und sie hatte keine Zeit für Erklärungen. Wenigstens wusste sie, dass ihr Cruz weiter folgen wird. Also ist sie wieder Richtung Brücke gerast.«
    Tang spielte mit ihrem Kaffeelöffel. »Auf der Brücke muss sie Skunk bemerkt haben, der davonlief. Warum ist Callie ihm nicht nach?«
    »Keine Zeit. Panik. Fehleinschätzung«, erwiderte Jo. »Sie ist mit einem Höllentempo die Stockton Street runtergebrettert. Dort hat sie Skunk gesehen. Aber ohne den Jungen.«
    »Hat sie denn da nicht mitgekriegt, dass das alles bloß ein Schwindel war?«
    »Sie dachte sicher, dass sie den Jungen schon runtergeworfen hatten. Und ist einfach weitergefahren, direkt in die Brüstung.«

    Eine Minute lang hockten sie schweigend da.
    Tang trank ihren Kaffee aus. »Sie?«
    »Die Sache ist noch nicht vorbei«, antwortete Jo.
    »Sagen Sie das nicht. Da esse ich lieber ein rohes Ei, bevor ich das
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