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Die Barbaren von Ragnarok

Die Barbaren von Ragnarok

Titel: Die Barbaren von Ragnarok
Autoren: Tom Godwin
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nachdrängenden Kameraden in die Arme.
    »Bleibt hier, bis ich euch rufe, und laßt sie nicht ‘rauf!« keuchte er und rannte weiter. Er stieß die Tür zur Befehlszentrale auf und stürzte mit fast unverminderter Geschwindigkeit hinein.
    Dort fand er die Schomarer.
    Es war ein großer Raum mit mehreren Bildschirmen und einem Schreibtisch mit Dutzenden von Signalknöpfen. Hesnar stand weit links vom Eingang und bewachte mit gezogener Waffe den offenen Durchgang zu Sar-Fanes Gemächern. Novla war neben ihm und schnatterte erregt auf schomarisch, während er mit zitternden Händen eine Strahlpistole hielt.
    Sar-Fane stand hinter seinem Schreibtisch und riß die Augen ungläubig auf, als er John hereinstürmen sah. Dann griff er nach der Waffe auf seinem Schreibtisch.
    John kam ihm um einen Sekundenbruchteil zuvor. Ohne stehenzubleiben, feuerte er auf das Ding, und Sar-Fane zog seine ausgestreckte Hand mit einem erschrockenen Keuchen zurück. Hesnar wirbelte herum und feuerte, doch John setzte schon über den Schreibtisch, und der Energiestrahl bohrte sich in die Wand gegenüber.
    Das Ganze hatte nur wenige Sekunden gedauert, und nun, als er die neue Entwicklung erkannte, zeigte Hesnars Gesicht das gleiche finster-ungläubige Staunen, das eben noch in Sar-Fanes Zügen gewesen war. Aber Novla, als er sah, daß Sar-Fane schon ein Gefangener war, hatte den Gesichtsausdruck eines Mannes, der die unabwendbare Niederlage begriffen hat.
    »Sie feuern durch den Korridor«, kam Schelas Gedanke. »Wir können hier nicht bleiben.«
    Er schickte den Befehl zurück, daß sie hereinkommen sollten, dann sagte er zu Novla und Hesnar: »Lassen Sie die Waffen fallen!« und zu Sar-Fane: »Sie schicken alle Wachen auf ihre Stationen zurück – sofort!«
    Novlas Energiewaffe polterte auf den Boden, aber Hesnar stand unbeweglich, den haßerfüllten Blick auf John gerichtet.
    Lora und Schela rannten herein und warfen sich rechts und links in Deckung, als zwei zischende Energiestrahlen aus dem Korridor durch die Türöffnung fingerten. Sar-Fane reagierte nicht, als sei er von seiner Gefangennahme zu benommen, um irgend etwas zu tun oder zu sagen. Hesnar stierte zu Lora und wieder zurück zu John. Seine Lippen bewegten sich, ohne daß ein Geräusch herauskam.
    Schela kauerte sich sprungbereit nieder und dachte zu John: »Schnell, wir müssen handeln. Er ist verrückt vor Wut und weiß selbst nicht, was er tun wird!«
    »Weg mit der Waffe, oder ich schieße!« zischte John. Gleichzeitig stieß er Sar-Fane die Mündung in den Rücken. »Los, ich haben einen Befehl gegeben!«
    »Wilde – stinkende, haarige Wilde!« stieß Hesnar hervor. »Ich werde nicht euer Gefangener sein! Sieh her, wie ich mich selbst töte, du verdammter …«
    Er riß die Mündung seiner Energiewaffe hoch, wie um sie gegen seine Brust zu drücken, aber die Bewegung war so schnell, daß die Mündung an seiner Schulter vorbei auf Lora zielte, bevor John die Täuschung erkannte und wußte, daß Hesnar Lora niederschießen würde, bevor er Hesnar töten konnte.
    Dann war Schela, die Hesnars Absicht einen Sekundenbruchteil vorher erkannt haben mußte, mit einem blitzschnellen Satz zwischen Lora und der Waffe. Der Strahl zischte heraus, als Schelas Pranke Hesnars Hand traf, durchbohrte ihre Brust und ging zwei Meter neben Lora in die Wand.
    Die Franke schlug wieder zu, riß Hesnars Kehle auf und schleuderte den Sterbenden fünf Meter weit zum Korridorausgang, dann brach Schela zusammen, und Lora rannte zu ihr und fiel mit einem verzweifelten Schrei auf die Knie, um den mächtigen Kopf zu umarmen und auf ihren Schoß zu betten. Aber die grünen Augen brachen bereits.
    Zwei Wachen im Korridor, angetrieben von den gebrüllten Kommandos eines Offiziers im Hintergrund, versuchten durch die Tür zu kommen. John schoß sie nieder, und sie fielen über Hesnar.
    Er hörte andere vom Unterdeck heraufkommen und sagte zu Sar-Fane: »Geben Sie meinen Befehl an die Wachen weiter, oder ich mache, daß Sie ihn kreischen.«
    Sar-Fane rief den Wachen draußen etwas zu, und die Geräusche beim Treppenaufgang verstummten.
    »Geben Sie jetzt Befehl über die Sprechanlage, daß alle Wachen auf ihre Stationen zurückkehren. Tun Sie es, und es wird Ihnen nichts geschehen.«
    Sar-Fane drehte seinen Kopf und blickte ihn über die Schulter an, kalten Haß in den Augen. Es schien, als habe er sich gezwungen, das Unabwendbare hinzunehmen. »Ja«, sagte er ruhig. »Der Besiegte muß vor dem Sieger
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