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Die Auserwahlte

Die Auserwahlte

Titel: Die Auserwahlte
Autoren: Vampira VA
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ihnen geschah, was sie mit sich und miteinander geschehen ließen.
    An dem dunklen Rohr, das sich im Winkel zwischen Wand und Decke entlangzog, saßen fünf rostige Brausetassen, die durch den Dampf wie seltsame Geschwüre aussahen. Der Wasserdruck war kaum als solcher zu bezeichnen, das Naß rieselte nur aus den kleinen Löchern und legte sich wie feiner Nieselregen über die beiden Klosterschwestern.
    »Oh, Rebecca .«
    Geisterhaft wehte Mariahs Stöhnen durch den Dunst, brach sich dumpf an den Wänden und erlangte dadurch erst das Kehlige, Rauchige, Sündhafte, das die junge Nonne sich nie erlaubt hätte. Obwohl es sie so sehr danach verlangte, einfach allem in sich freien Lauf zu lassen, die Ketten zu lösen, mit denen sie natürliche Begierden und Lüste gefesselt hatte, nachdem >der Ruf< sie ereilt hatte und sie ihm gefolgt war.
    Rebecca nahm Mariahs Stöhnen als Aufforderung, die Intensität ihrer Liebkosungen noch zu verstärken. Ihre Zungenspitze lieferte sich reizvolle Wettläufe mit den Wasserperlen, die über Mariahs nackte Haut rannen, über die kleinen Hügel ihrer Brüste, vorbei an den keck aufragenden Nippeln und tiefer hinab.
    Ihrer aller Ziel war das dunkle Dreieck, das eine gute Handbreit unter ihrem Nabel begann. Die Tropfen verfingen sich in den kleinen Locken und rannen über Rebeccas Lippen, die dort verweilten.
    Mariahs Knie gaben ein klein wenig nach, zugleich öffnete sie die Schenkel etwas, bat Rebecca stumm, nicht aufzuhören, während ihre Hände über ihre Hüften, über den Bauch strichen und schließlich die kleinen Brüste massierten und kneteten.
    Aus Mariahs leisem Flehen wurde etwas Unverständliches, das doch von einem kündete: von unendlichem Wohlgefallen. Ihre Beine begannen zu zittern, die Kraft floß aus ihren Muskeln wie aus einem geöffneten Ventil. Sie sackte mit neuerlichem Stöhnen nieder, stützte sich mit den Händen ab und bot Rebecca ihre Scham weit geöffnet dar.
    Rebecca drängte die andere, deren nasses blondes Haar an dunkles Gold erinnerte, vollends zu Boden und schob sich über sie. Sie sahen einander in die Augen, lange und schweigend, verloren sich in Blicken. Rebecca erwartete nichts als Wärme und Zufriedenheit in Mariahs blauen Augen zu entdecken, aber sie fand dahinter etwas, das sie überraschte.
    »Wovor hast du Angst?« fragte sie.
    Mariah senkte die Lider, verschämt, wie Rebecca fand.
    »Was ist mit dir?« wollte sie wissen, als die Jüngere nichts erwiderte.
    »Es ist ...«, begann Mariah zögernd.
    »Was?«
    ». Sünde, was wir tun«, vollendete Mariah ihren Satz endlich.
    Rebecca lächelte spitzbübisch und warm in einem.
    »Kann ein Wunder, das durch bloße Berührung geschieht, Sünde sein? Etwas so wirklich und wahrhaft Wunderschönes?«
    »Nicht für uns vielleicht. Aber ... für Ihn.«
    Ihr Blick wies deckenwärts, und Rebecca wußte, daß er noch viel, sehr viel höher ging.
    »Manchmal frage ich mich, weshalb Er uns dieses Gelübde abverlangen sollte«, sagte sie.
    »Weil unsere ganze Liebe einzig und allein Ihm gelten soll«, erinnerte Mariah die Freundin und Glaubensschwester.
    »Sie wird dadurch nicht geringer«, entgegnete Rebecca und wischte sich eine Strähne ihres rabenschwarzen Haars aus dem Gesicht.
    Mariah erwiderte Rebeccas Lächeln, aber es war kaum mehr als ein bloßes Verziehen der Lippen. Die Zweifel nagten in ihr, wie sie es immer taten, wenn sie auf diese Weise zusammen gewesen waren. Und die junge Nonne wußte, daß das Gefühl schlimmer werden würde, wenn sie erst allein in ihrer Kammer lag. Dann würde sie sich mit Vorwürfen schier geißeln. Und doch wußte sie auch, daß kein Schmerz so schlimm sein konnte, um es nicht wieder zu tun. Dazu war es einfach zu schön.
    Und es begann schon wieder, schön zu werden ...
    Rebeccas Gesicht verschwand aus ihrem Blickfeld, als die Freundin liegend tiefer glitt. Warme Küsse, sanft wie die Berührung einer Feder, zeichneten den Weg ihrer Lippen nach. Prickelnd, wie unter schwachem Strom stehend, fuhren sie über Mariahs Haut und legten sich saugend wie die eines Babys um ihre Brustwarzen, mal links, dann wieder rechts.
    »Friert dich noch?« raunte Rebecca ihr zu.
    Im allerersten Moment war Mariah versucht, die Frage spontan zu verneinen. Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, wußte sie, daß das seltsame Gefühl von vorhin und alles, was damit einhergegangen war, noch in ihr war. Es hatte sich nicht einmal wirklich gelegt gehabt, und sie hatte es eigentlich auch nicht
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