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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)
Autoren: James Dashner
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klang anders als der Wind, der den ganzen Tag geweht hatte. Kraftvoll. Fast … künstlich.
    »Es sind nur noch dreißig Sekunden«, sagte Thomas und änderte in diesem Moment seine Meinung. »Vielleicht habt ihr Recht. Vielleicht verpassen wir was Wichtiges. Wir … Wir sollten nachsehen, was los ist.«
    »Spinnst du?«, entgegnete Jorge.
    »Wir müssen rausfinden, wo dieses Geräusch herkommt. Los, helft mir, das Ding aufzumachen.«
    »Und wenn ein Blitz einschlägt und mir den Arsch verkohlt?«
    Thomas drückte mit den Handflächen gegen die Decke. »Das müssen wir riskieren. Los – drückt!«
    Teresa stemmte ihre Hände gegen den Deckel. Brenda schloss sich an, und nach kurzer Zeit war auch Jorge dabei.
    »Auf halbe Höhe«, sagte Thomas. »Bereit?«
    Als alle zustimmend gebrummt hatten, zählte er: »Eins … zwei … drei!«
    Sie drückten mit aller Kraft nach oben, allerdings viel zu stark. Der Deckel klappte um und krachte auf den Boden, die Kapsel stand völlig entblößt da. Der gnadenlose Wind peitschte ihnen den Regen von allen Seiten um die Ohren.
    Thomas lehnte sich über den Rand und starrte das zehn Meter über dem Boden schwebende Ding an, das sich rasch zur Landung absenkte. Es war riesengroß und rund, überall blinkten Lichter, aus seinen Düsen schossen blaue Flammen. Es war dasselbe Gefährt, mit dem er nach seiner Schussverletzung gerettet worden war. Ein Berk.
    Thomas schaute auf seine Uhr und sah die letzte Sekunde ablaufen. Er schaute wieder hoch.
    Das Berk landete auf klauenförmigen Standfüßen, und in seinem stählernen Bauch öffnete sich langsam eine riesige Ladeluke.

Thomas war klar, dass sie keine Zeit verlieren durften. Keine Fragen, keine Angst, keine Nörgelei. Einfach handeln.
    »Los!«, rief er und zog Brenda hinter sich her. Er rutschte aus und fiel mit einem schmatzenden Pflatsch in den Schlamm. Aber er rappelte sich schnell wieder auf, spuckte das schleimige Zeug aus und wischte es sich aus den Augen. Der Regen prasselte, Donner dröhnte aus allen Richtungen, Blitze zuckten durch die Luft.
    Jorge und Teresa kletterten mit Brendas Hilfe aus der Kapsel. Thomas schaute zum Berk, das etwa fünfzehn Meter entfernt stand und dessen Laderampe jetzt wie ein weit geöffneter Schlund ins warm leuchtende Innere führte. Dort konnte man die Umrisse wartender, bewaffneter Menschen erkennen. Sie hatten anscheinend nicht vor, rauszukommen und jemandem in den sicheren Hafen zu helfen. Den wahren sicheren Hafen.
    »Schnell!«, schrie Thomas. Er rannte mit erhobenem Messer, falls noch irgendwelche Kreaturen am Leben waren und auf ihn losgehen würden.
    Teresa und die anderen liefen neben ihm.
    Der vom Regen aufgeweichte Boden bot wenig Halt. Thomas schlitterte und rutschte aus. Teresa zog ihn am T-Shirt hoch, und er rannte weiter. Vor und hinter ihnen sprinteten die anderen auf das Berk zu. Der Sturm war so finster, der Regen so stark, die Blitze so grell, dass man unmöglich erkennen konnte, wer wer war. Keine Zeit, sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen.
    Rechts hinter dem Gefährt tauchte plötzlich ein Dutzend der Monster auf und versuchte, Thomas und seinen Freunden den Weg zur Ladeluke abzuschneiden. Ihre Klingen glänzten im Regen und von manchen tropfte Blut. Ihre unheimlichen Leuchtkugeln waren mindestens zur Hälfte zerplatzt, was ihren abgehackten Bewegungen anzumerken war. Aber sie sahen so gefährlich aus wie eh und je. Die Leute im Berk schauten weiter tatenlos zu.
    »Los, mittendurch!«, brüllte Thomas. Minho tauchte auf und schloss sich mit Newt und ein paar anderen Lichtern der Attacke an. Harriet und ein paar Mädchen von Gruppe B waren auch dabei. Alle wussten, was zu tun war: diese letzten Monster abschlachten und dann den Abflug machen.
    Thomas hatte keine Angst, vielleicht zum ersten Mal, seit er vor etlichen Wochen auf die Lichtung gekommen war. Er wusste nicht, ob er jemals wieder Angst haben würde. Er war sich nicht im Klaren darüber, woran es lag, aber irgendetwas hatte sich verändert. Um ihn herum explodierten Blitze, jemand schrie, der Regen wurde heftiger. Der Wind schleuderte ihm Steine und Wassertropfen um die Ohren. Die Kreaturen durchschnitten mit ihren Klingen die Luft und signalisierten mit schauderhaftem Stöhnen ihre Kampfbereitschaft. Thomas rannte mit erhobenem Messer weiter.
    Keine Angst.
    Einen Meter vor der Kreatur in der Mitte sprang er in die Luft und kickte mit beiden Füßen in eine der orange pulsierenden Kugeln in der Brust des
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