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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition)
Autoren: Swen Grossmann
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vor vier Jahren war auch in ihr der Entschluss gereift, endlich ein Baby bekommen zu wollen. Aber Peter hatte abgewiegelt. Erst einmal sollte seine Karriere soweit gediehen sein, dass auch die finanzielle Sicherheit für die Gründung einer Familie gewährleistet war. Immer wieder hatte Hannah in den letzten Jahren gestichelt und nun, da die Beziehung mit Peter beendet war, sollte sich ihr Wunsch unverhofft erfüllen. „Ironie des Schicksals“, dachte sie traurig. Sie hatte sich immer so sehr eine glückliche Familie gewünscht.
    Ob sie Peter bei ihrer Ankunft in Paris die Wahrheit sagen würde, hing ganz davon ab, wie er sich verhielt. Verheimlichen ließ sich die Schwangerschaft bei ihrem Anblick aber wohl kaum.
     
    Als der Thalys wieder anrollte und sich auf den Weg nach Lüttich machte, konzentrierte sich Hannah wieder auf die E-Mail. Wenn der Anhang schon nicht zu öffnen war, konnte sie im Internet vielleicht etwas über das ausgesprochen seltsame post scriptum in Erfahrung bringen. Doch auch hier scheiterte die Suchmaschine kläglich. Da die seltsame Buchstabenkonstellation für Hannah außerdem jeden Sinn vermissen ließ, konnte sie auch keine ergänzenden Begriffe verwenden, die eine Suche hätten ergänzen können.
    „ Sehr komisch, Herr Krueger“, grübelte Hannah und blickte aus dem Fenster. Allmählich erreichte der Zug seine Höchstgeschwindigkeit von rund 300 Stundenkilometern. Jedenfalls verkündete das der Infomonitor an der Abteildecke. Die förmlich am Fenster vorbeifliegende Landschaft schien die Anzeige zu bestätigen.    
    Sie blickte wieder auf die nicht entzifferbare Zeile auf ihrem Bildschirm.
     
    P.S.: `Lv matt wa ´logh wuS Hot
     
    Handelte es sich dabei vielleicht um einen Code? Peter war kein  Chiffrierungsexperte und er musste auch wissen, dass Hannah dies ebenso wenig  war. Also was sollte dieser sinnlose Buchstabenmix? Selbst wenn er einen super Code im Internet gefunden hätte – er konnte doch nicht ernsthaft davon ausgehen, dass Hannah ohne jeglichen ergänzenden Hinweis den entsprechenden Schlüssel fand, um die Nachricht zu entziffern.
    Nein - es musste definitiv etwas sein, dass auch sie entschlüsseln konnte, nur was?
     

8.    
    D er Firmensitz von Pharmaceutical Solutions Universal – kurz PSU – lag im Industriegebiet von La Plaine Saint-Denis , einer unscheinbaren Gemeinde im Departement Seine-Saint-Denis , im Norden von Paris.
    Das riesige Industriegebiet bildete einen eigenständigen kleinen Kosmos, der unabhängig und abgetrennt vom Rest der Stadt koexistierte. Restaurants, Bars, Hotels, Supermärkte, ein gut ausgebautes Straßennetz und sogar Arztpraxen standen den mehreren zehntausend Beschäftigten und Besuchern der hier ansässigen Firmen zur Verfügung.
    Der Grund für diese massive Abschottung lag in der ständig steigenden Kriminalität. Während in anderen Industriegebieten Diebstähle, Einbrüche und Überfälle an der Tagesordnung waren, bot La Plaine die beinahe hundertprozentige Gewähr, dass Ganoven hier keine Chance hatten. Die Unternehmen ließen sich diese Sicherheit einiges Kosten. Ein eigener privater Sicherheitsdienst bewachte das Areal, Sicherheitsschleusen und Videokameras erfassten jede Person, die das Gelände betrat oder verließ und ein Wachdienst fuhr Tag und Nacht Streife.  
    Das Verwaltungsgebäude von PSU, dem größten Unternehmen in La Plaine , befand sich relativ zentral auf dem riesigen Areal. Der mehrstöckige Bau lag durch einen kleinen begrünten englischen wirkenden Park von den eigentlichen Forschungs- und Produktionseinrichtungen getrennt. Die oberste Etage im sechsten Stock war die Vorstandsebene.
    Das neue Gebäude bot alle Annehmlichkeiten moderner Architektur. Auch wenn die Sonne um neun Uhr bereits hoch stand und die Glasfassade aufheizte, spendeten die selbst abdunkelnden Fenster und die Klimaanlage eine angenehme Kühle.
    Dr. Claire Hutton, renommierte Pharmazeutin und seit nunmehr beinahe acht Jahren Vorstand für den Bereich Forschung und Entwicklung von PSU, saß bereits zehn Minuten zu früh an ihrem gewohnten Platz am großen gläsernen Konferenztisch und wartete darauf, dass die wöchentliche Vorstandssitzung endlich begann. Die einzige weitere Person im Raum war Francine Boucher, Vorstand für Presse und Öffentlichkeitsarbeit und damit oberste Pressesprecherin der Firma. Eigentlich war das wöchentliche Meeting reine Routine, doch diesmal lag der Fall anders. Claire Hutton wusste, wie wichtig das
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