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Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara

Titel: Die Artefakte der Macht 04 - Dhiammara
Autoren: Maggie Furey
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in der Nähe der Xandim-Feste sein Leben verloren, und selbst Schiannath, Chiamh und Iscalda, die beiden Pferdeleute, mit denen Yazour sich angefreundet hatte, gingen einem ungewissen Schicksal entgegen, seit die Phaerie ihre Pferde ihrer menschlichen Gestalt entkleiden konnten; Aurians Unvermögen, das Schwert zu beherrschen, hatte ihnen die Möglichkeit dazu gegeben. Mit einem einzigen, tödlichen Streich hatten die Xandim ihre Führer verloren. Schiannath, der Rudelfürst, und das Windauge Chiamh hatten sich zwar vor den Phaerie retten können, waren aber Aurian in ihrer Pferdegestalt gefolgt. Zusammen mit den anderen Xandim war Iscalda, Schiannaths Schwester, die sich mit Yazour angefreundet hatte, unwiderruflich in ihre Pferdegestalt gebannt worden. Sie war jetzt eine weiße Stute und gehörte Hellorin, dem Phaeriefürsten.
    Yazour hatte hilflos zusehen müssen, wie man seine Freunde ihrer Menschlichkeit beraubte. Aurian und Anvar waren verschwunden, und der junge Krieger mußte allein zurückbleiben, weil er nicht schnell genug gewesen war, um ihnen durch den Riß in der Zeit zu folgen. Und jetzt mußte er mit der Schuld seines Versagens leben.
    Obwohl seine Freunde, Parric und Sangra, ihr Bestes taten, um freundlich zu ihm zu sein und ihn in ihrer Mitte willkommen zu heißen, wußte der Khazalim-Soldat doch, daß er ein Fremder und ein Außenseiter war. Ohne Aurian hatte es keinen Sinn für ihn, noch länger hierzubleiben.
    »Yazour, du darfst uns nicht verlassen. Du bist unser Freund – wir brauchen dich hier.« Sangra attackierte ihn von neuem. »Es gibt so viel zu tun – so viele Dinge, die in Ordnung gebracht werden müssen.«
    Yazour seufzte müde und schüttelte nur den Kopf. »Ich möchte in den Süden zurückkehren, zu meinem eigenen Volk«, beharrte er. »Ich wäre für Eliizar und Nereni von großem Nutzen, und jetzt, da Aurian fort ist und ihre Pläne gescheitert sind …«
    »Gescheitert! Wag es nicht, so etwas zu sagen, du Mistkerl!« fuhr Parric auf. Yazour wich instinktiv zur Seite, als eine Faust an seinem Gesicht vorbeischnellte. Außer sich vor Zorn, versuchte es der Kavalleriehauptmann erneut, aber Sangra, die genauso schnell war wie er, fing sein Handgelenk auf, bevor er ein zweites Mal zuschlagen konnte. »Parric, nein!« rief sie. »Das wird uns auch nicht weiterhelfen.«
    Der Kavalleriehauptmann gab nach, bedachte Yazour aber mit einem seltsamen Blick, in dem sich Kälte und Unglück mischten. »Sage niemals wieder, sie sei gescheitert«, murmelte er. »Es ist noch nicht vorbei.« Dann sprang er auf und ging mit steifen Schritten davon.
    Zu spät wurde Yazour klar, daß seine achtlos dahingesagten Worte Parric tief verletzt hatten. Es tat ihm leider mochte und respektierte den kleinen Mann. Da er nicht wußte, wie er das Gesagte zurücknehmen konnte, ohne alles noch schlimmer zu machen, entschuldigte er sich nur kleinlaut und verlegen bei Sangra. Dann ließ er seinen Blick über das Lager gleiten, denn er suchte verzweifelt nach irgend etwas, womit er das Gespräch in weniger schmerzliche Bahnen lenken konnte. Plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit von dem Geräusch lauter Verwünschungen gefesselt, die quer über den See erklangen. »Wer ist die Frau, die Vannor drüben auf der Insel anschreit?« fragte er.
    »Nun, das ist doch Aurians Mutter, die Lady Eilin«, klärte Sangra ihn auf. »Sie lebt ganz allein im Tal. Die arme Seele – ich kann es ihr nicht verdenken, daß sie so wütend ist. Wie soll sie das alles auch ertragen? Ihre Tochter ist fort, ihr Tal niedergebrannt und ihr Turm nur noch eine Ruine. Sie wird jetzt sicher sehr einsam sein – außerdem ist sie – je nachdem, was Miathan zugestoßen ist – möglicherweise die letzte Überlebende ihrer Rasse.« Die Kriegerin schüttelte den Köpf. »Die Magusch sind im Aussterben begriffen – wer hätte gedacht, daß wir das noch erleben?«
    Die arme Frau! dachte Yazour. Die einzige ihrer Rasse hier – genau wie ich. Abermals betrachtete er die schlanke Gestalt, und sein Herz war voller Mitleid. Sie schien so allein zu sein; so verletzlich … Und sie war Aurians Mutter … Langsam nahm eine Idee in Yazours Gedanken Gestalt an, aber bevor er sich zu irgend etwas durchringen konnte, erklang wie ein Donnerschlag die Stimme des Waldfürsten vom Himmel: »Seht eure Beute, meine Krieger! Packt sie euch!«
    »In Deckung«, schrie Vannor. »Die Phaerie greifen an!«
     
    Wie können sie das wagen! Eilins Zorn, der sich noch vor kurzem
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