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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)
Autoren: Chris P. Rolls
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erschrocken ein. „Was, wenn die Anderen ihn finden werden? Wenn sie hierher kommen?“
    Thomas schüttelte resignierend den Kopf. „Es ist ohnehin zu spät. Was auch immer Finn getan hat, er hat es bereits getan und wir können wirklich nur hoffen, dass kein Anderer den Weg gefunden hat oder ihm folgen wird.“ Er seufzte und sah Roger direkt an. In seinen Augen schwang eine Spur Mitleid mit. „Wenn er den Weg zurück tatsächlich finden sollte.“
    „Aber das müssen wir doch irgendwie verhindern“, warf Roger heftig ein. „Wenn noch weitere von ihnen hierher kommen, ist unsere ganze Arbeit umsonst gewesen. Die Menschen sind in Gefahr. Wir müssen den Weg schließen, egal wie!“
    Thomas schaute ihn mit kalten Augen an. Roger fühlte einen Schauer über seinen Rücken laufen.
    Es wirkte immer gruselig, wenn er Thomas' Augen in Max' Gesicht erkannte.
    Thomas machte ein merkwürdig gequält klingendes Geräusch. Ob er lachte, vermochte Roger nicht recht zu sagen, Angelika sah ihn jedoch erschrocken an.
    „Der Weg wird erst dauerhaft verschlossen sein, wenn Finn stirbt“, erklärte Thomas beinahe abfällig. „Solange er den Weg öffnen kann, ist Finn eine Gefahr für alle Menschen.“ Roger horchte auf, starrte ihn alarmiert an. Kälte breitete sich in ihm aus, doch diesmal war es wirklich Furcht.
    „Du willst damit nicht sagen, dass wir ihn töten sollen, oder? Thomas, sag mir, dass du nicht das damit sagen wolltest?“, flüsterte Roger tonlos. Der Schwarze Jäger hob den Kopf, betrachtete den Schmied lange nachdenklich und mitleidig.
    „Es wäre wohl das Beste für die Menschen“, antwortete er ernst.
    „Thomas!“ Angelikas Stimme klang schrill und panisch. „Wir reden hier über Finn. Über den Finn. Unseren Freund. Du kannst nicht im Ernst daran denken, ihn zu töten?“
    Er wandte ihr sein Gesicht zu und lächelte mitfühlend.
    „Was ist das Leben eines Einzelnen gegen das Leben von tausend anderen Menschen?“, fragte er und klang sarkastisch, jedoch auch erschöpft und resigniert. Ihm fehlte die rechte Überzeugung in der Stimme.
    „Alles“, schnaubte Roger empört. „Ich werde kein Leben opfern, um andere zu retten. Ich werde sein Leben nicht opfern.“ Seufzend lehnte sich Thomas zurück, schüttelte den Kopf und schloss müde die Augen.
    „Ich auch nicht Roger. Ich doch auch nicht. Ich kann es nicht mehr, auch wenn es wohl wirklich das Beste, das Sicherste wäre.“ Er stieß die Luft heftig aus. „Finn ist eine Gefahr und er ist selbst in Gefahr. Wenn die Anderen ihn finden, werden sie versuchen, ihn zu zwingen, den Weg zu öffnen. Wenn sie erahnen, was er vermag ...“ Thomas lehnte sich vor, legte seine Hände flach auf den Tisch vor sich ab.
    „Thubal wusste, wer er ist. Ich bin mir leider auch zunehmend sicher, dass dieser alte Dämon noch immer lebt. Ich habe eine Ahnung seiner Präsenz gespürt, damals, nach unserem Kampf und ich habe weiter Indizien gefunden. Nur ihn nicht.“
    Angelika sah in ängstlich an. „Er hat überlebt? Bist du dir sicher?“
    Ein leichtes Kopfnicken war die Antwort. „Er lebt und viel schlimmer: Er weiß, oder ahnt zumindest mittlerweile, was Finn tun kann. Es wird unsere Aufgabe sein, Finn vor ihm zu schützen. Die Anderen dürfen ihn niemals in ihre Hände bekommen. Das wäre das Ende der Menschheit. Die Herrschaft der Dämonen.“
    „Nicht, wenn wir es verhindern können“, sagte Angelika entschlossen.
    „Können wir es denn verhindern?“, fragte Thomas leise nach, wirkte abermals müde und hoffnungslos. „Ich kämpfe schon so lange Jahre, doch noch immer sind sie hier. Sie sind unglaublich mächtig gegen die schwachen Menschen. Werden sie uns nicht irgendwann besiegen?“
    Roger lächelte und legte seine Hände plötzlich auf die von Thomas.
    „Das werden sie nicht. Sie werden uns nicht aufhalten können, wenn wir sie ausrotten. Einen nach dem anderen“, erklärte er entschlossen. Thomas hob den Blick, musterte Roger und lächelte zu Angelika hinüber. Das folgende Augenzwinkern gehörte eindeutig zu Max.
    „Nein, werden sie nicht. Nicht solange es uns gibt. Die Sieben“, schwor er zuversichtlich.
    ***
    Der Morgen in Lüneburg erwachte träge und rollte sich müde noch einmal in seinem Bett herum. Langsam wurde es vor den Fenstern grau und die Sonne erhob sich, sandte warme Strahlen über taufeuchtes Gras.
    Finn lag eingehüllt in starke Arme. Sein ruhiger Atem strich über Daves Gesicht, der seinen Kopf ganz dicht an ihn gerückt hatte
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