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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)
Autoren: Chris P. Rolls
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Teil des Muskels wurde verletzt. Ich fürchte, das wird eine ganz schöne Narbe zurücklassen, mein Junge“, stellte er mitleidig seine Diagnose.
    Finn verspürte erneut einen kleinen Anflug von Ärger. Nicht wegen der Aussicht, in Zukunft ein sichtbares Mal seines Erlebnisses mit sich zu tragen, sondern weil ihn der Arzt ebenfalls als Junge bezeichnet hatte. Der hatte immerhin gerade seine Personalien mitbekommen. Irgendwie passierte ihm das ständig und trug nicht gerade zu seinem ohnehin nicht sonderlich stark ausgeprägten Selbstbewusstsein bei. Finn bekam mit, wie der Arzt weitere Anweisungen gab und ihn darüber informierte, dass sie ihn örtlich betäuben müssten.
    „Wir werden auch gleich Blut für den Schnelltest abnehmen und eine Probe zum Labor schicken. Nur für alle Fälle“, ergänzte er fürsorglich.
    „Blut? Weswegen?“, fragte Finn erstaunt und misstrauisch nach. Sein aufmüpfiger Verstand bemerkte leise, dass er heute immerhin schon genug Blut an diesen Freak verloren hatte. Übertrug sich Vampirismus nicht durch Blut? Finn konnte nicht verhindern, dass ihm bei dem Gedanken ein kalter Schauer den Rücken hinab lief. Quatsch , versicherte ihm sein Verstand sofort. Die innere Stimme hingegen bemerkte das besorgte Gesicht des Arztes und erinnerte daran, was üblicherweise mit überlebenden Opfern von Vampirbissen geschah. Bilder von Gruften, Särgen, Kruzifixen und Knoblauch geisterten urplötzlich durch seinen Kopf. „Nur um sicher zu sein. Gegen mögliche Infektionen können wir Ihnen gleich Penicillin geben, nur ist bei solchen Taten oft zu vermuten, dass der Täter infiziert war. Wir wollen ja sichergehen, dass er das Virus nicht auf Sie übertragen hat“, meinte der Arzt noch erklärend. Finns erschrockener Ausdruck konnte ihm kaum entgangen sein. Bei Vollmond, oder nachts , ergänzte seine innere Stimme unheilschwanger, dann verwandeln sich die von Vampiren gebissenen Menschen üblicherweise . Oder war das bei Werwölfen so? Finns Herz setzte kurz aus, schlug dann geradezu schmerzhaft schnell weiter.
    „Sie meinen ...?“, brachte er bestürzt stammelnd hervor. Was wusste dieser Arzt davon? Das war jetzt echt wie im Film! Wo war er da nur hineingeraten? Der Arzt lächelte ihn nachsichtig oder auch mitleidig an.
    „Viele Täter solcher Gewalttaten sind positiv. Sie nehmen das oft als Anlass, auch andere zu infizieren“, erklärte er langsam und es schwang ein gewisses Bedauern in seiner Stimme mit. Da endlich rastete Finns Verstand wieder ein und schubste die innere Stimme rüde zurück in die zweite Reihe.
    „Sie meinen, er hat mich womöglich mit HIV infiziert?“, hakte er ungläubig nach, kam sich mit einem mal unglaublich dumm vor, dass er an ganz was anderes gedacht hatte, und fühlte erstmal Erleichterung. Wenngleich die kaum angebracht war. Der Arzt nickte, griff sogleich nach seinem Arm und drückte ihn kurz beruhigend.
    „Wir werden es wissen sobald das erste Testergebnis da ist. Diese Schnelltest sind gut. Ganz sicher können wir jedoch erst später sein, wenn das Resultat des Labors vorliegt. Immerhin können wir bei einem positiven ersten Test bereits behandeln“, erklärte er routiniert. „Machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden jetzt erstmal diese Wunde nähen.“ „Vielleicht sollten Sie dabei auch auf Tollwut testen“, warf Finn halb ernst, halb im Scherz ein und verzog seinen Mund zu einem schiefen Grinsen, bemüht, seine Anspannung loszuwerden. Der Arzt warf ihm einen kurzen, fragenden Blick zu und grinste dann ebenfalls. „Sowieso“, meinte er nickend und ging hinaus.
    Gleich darauf kam eine Krankenschwester herein.
    „Die Polizei hat jemanden vorbeigeschickt. Sie können mit ihm sprechen, sobald Ihre Wunde versorgt ist“, informierte sie Finn und lächelte ihn dabei freundlich an. Dieser zuckte bei der Erwähnung der Polizei unwillkürlich zusammen. Klar, die würden sehr an seiner Vampirstory interessiert sein.
    „Sollen wir Ihre Angehörigen jetzt informieren?“, erkundigte sich die Schwester dann ebenso freundlich, doch Finn schüttelte den Kopf. „Bitte nur meinen Mitbewohner. Bestimmt macht er sich Sorgen, wo ich bleibe. Sein Name ist Robert Hintze“, antwortete er. Als ob es sonst jemanden interessieren würde , bemerkte seine innere Stimme resigniert. Er nannte der Schwester Roberts Handynummer.
    „Nur Ihren Mitbewohner? Nicht Ihre Eltern?“, hakte sie sicherheitshalber nochmal nach, aber Finn verzog nur kurz das Gesicht.
    „Mein Vater ist
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