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Die Akte 2013

Die Akte 2013

Titel: Die Akte 2013
Autoren: Ursel Scheffler
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Der falsche Waschbär
    Ein halbes Jahr nach dem ärgerlichen Einbruch in seinem Büro hat Kugelblitz immer noch keinen Hinweis auf den Täter. Und Vladimir Osz ist entweder untergetaucht oder nicht mehr am Leben. Der Verdacht gegen Achim Fleez und Carmen Diaz reicht leider nicht aus, um die beiden festzunehmen.
    Die Akte 2013 hat sich längst wieder gefüllt, denn die Drogenkriminalität in der Hafenstadt steigt weiter an.
    Die Dealer und Fixer am Bahnhof, in St. Georg, St. Pauli und im Schanzenviertel werden immer mehr. Sie haben ihre geheimen Verbindungswege und ihre Schlupflöcher überall. Nirgends kommt man so leicht an Drogen wie hier.
    Der Verkauf ist über tausend Dealer bestens organisiert. Der Nachschub rollt.
    Das Schwarze Syndikat hat den Handel fest im Griff.
    Kugelblitz weiß von seinen Kollegen, dass die Großstädte in aller Welt unter diesem massiven Rauschgiftangebot leiden. Immer mehr Süchtige schädigen sich und andere. Immer mehr Drogentote sind zu beklagen. Und die Bosse der internationalen Drogenbanden verdienen Milliarden daran.
    An einem Mittwoch im Juli klingelt das Telefon auf KK’s Schreibtisch.
    „Wir müssen uns unbedingt sehen, Herr Kommissar“, sagt eine raue Stimme. Kugelblitz erkennt den Anrufer sofort. Auch wenn er seinen Namen nicht nennt. Es ist Krischan Reibach, ein Penner aus der Bahnhofszene.
    „Wo treffen wir uns?“, fragt KK.
    „Wie das letzte Mal. Um elf. Und unauffällig. Keiner darf merken, dass ich mit einem Bullen rede. Sonst erfahre ich nichts mehr!“
    „Aber klar doch“, verspricht Kugelblitz und legt den Hörer auf.
    Dann geht er zur Verkleidungskammer. Er hat nur eine halbe Stunde Zeit, um sein Äußeres etwas zu verändern.
    „Ach, du liebes Lieschen!“, kichert Sonja Sandmann, als KK ins Büro zurückkommt. „Fast hätt ich Sie nicht erkannt, Chef!“
    Mit Lockenperücke, Sonnenbrille, Pfeife, Rollkragenpulli und Windjacke sieht er wie ein unternehmungslustiger Reeperbahn-Tourist aus.
    „Ich treffe mich um elf mit Reibach bei McDonald’s auf der Reeperbahn. Er hat einen Tipp in der Sache 2013.“

     
    „Passen Sie gut auf sich auf, Chef!“, ruft ihm seine Assistentin lachend nach. „Sie sehen zum Anbeißen aus!“
    Aber da ist Kugelblitz schon verschwunden.
    Mit dem Taxi fährt er zur Reeperbahn. McDonald’s ist direkt neben der Davidswache.
    Reibach ist schon da.
    KK holt sich einen Milkshake, setzt sich wie zufällig neben den Mann an den Tisch und beginnt ein unverfängliches Gespräch.
    „Zum ersten Mal in Hamburg?“, erkundigt sich Reibach.
    „Hm, ja. Sozusagen. Können Sie mir einen Tipp geben, was man sich anschauen sollte?“, fragt der Tourist mit den schwarzen Locken.
    „Aber gern!“, sagt Reibach.
    In diesem Augenblick wird die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf eine Gruppe von Punkern gelenkt, deren Köpfe mit grünen und gelben Haaren wie Ostereier aussehen.
    Reibach rückt näher an Kugelblitz heran und flüstert: „Über eine Million Drogengeld wird am Freitag gewaschen, Herr Kommissar.“
    „Und wo?“
    „In Walli Windbeutels Waschsalon in der Pulverstraße.“
    „Danke“, sagt Kugelblitz. „Veralbern kann ich mich selber. Geldwäsche im Waschsalon? Pah!“ Verärgert steht er auf und will gehen.
    „Aber immer mit der Ruhe, Herr Kommissar“, kichert Reibach. „Walli gehört nicht nur der Waschsalon, sondern auch die alte Wechselstube nebendran. Ehe der Euro kam, hat er dort für ausländische Touristen Geld umgetauscht. Sieht so aus, als tätigt er jetzt dort andere Geschäfte. Sie sollten ihm mal auf die Finger sehen.“
    „Werden wir“, verspricht Kugelblitz.
    „Und was ich noch fragen wollte: Hast du eine Ahnung, wer hinter dem Einbruch in unserem Büro stecken könnte?“
    Reibach schüttelt den Kopf.
    „Wenn ich was erfahre, lass ich’s euch wissen!“

     
    Jetzt setzen sich zwei junge Männer zu ihnen an den Tisch.
    Mit Big Macs, Cola und Pommes.
    Reibach mimt wieder den Touristenberater. „... und dann sollten Sie unbedingt die Multimedia-Schau auf dem Turm des Michel anschauen. Da erfährt man viel über die Geschichte der Stadt“, rät Reibach dem schwarz gelockten Touristen.
    „Vielen Dank für den Tipp“, sagt Kugelblitz. „Sie kennen sich ja gut aus!“
    „Man kommt eben rum als Penner!“, grinst Reibach und schiebt
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