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Die Akte 2013

Die Akte 2013

Titel: Die Akte 2013
Autoren: Ursel Scheffler
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Recht“, stimmt Kugelblitz zu und lächelt.
    Er legt den Erpresserbrief in eine Klarsichthülle. „Wir werden uns den Brief mal etwas genauer ansehen.“
    „Vielleicht sind ja Fingerabdrücke drauf!“, sagt Hanni eifrig. „Ich hab ihn nur mit Handschuhen angefasst!“
    Kugelblitz nickt.
    „Unsere tüchtigen Experten finden oft die verblüffendsten Sachen heraus, Frau Harmlos!“
    Nachdem Hanni Harmlos in einer Wolke Parfüm wieder davongesegelt ist, übergibt KK das Beweisstück seinem Assistenten und sagt: „Bringen Sie das bitte mal ins Labor, Zwiebel! Die üblichen Untersuchungen.“
    Der kleine Fetzen Papier verrät den Fachleuten eine ganze Menge. Sie entdecken unzählige fettige Fingerabdrücke. Leider viel zu viele, als dass man auf einen Täter schließen könnte.
    Bei den Fettflecken handelt es sich um reichlich ausgebratenes Frittieröl. Die unappetitlichen braunen Flecken stammen von Kautabak und Bier. Der Zettel ist von einem Block abgerissen, wie er am Jahresanfang von einer bekannten Brauerei an Kunden verschenkt worden ist.
    Alles spricht dafür, dass der Brief in einer Kneipe verfasst worden ist.
    „Vielleicht schrieb ein neidischer Konkurrent diesen fiesen Brief?“, vermutet Zwiebel.
    „Könnte gut sein. Hannis Laden ist eine Goldgrube“, sagt Pommes.
    „Da kann leicht einer neidisch werden, der weniger erfolgreich ist.“
    „Da hat Zwiebel Recht!“, überlegt Sonja Sandmann. „Und ich hab auch schon einen Verdacht: Die Bar Zum Killerhai , die genau gegenüberliegt, gehört Hannis Ex-Mann, ihrem schärfsten Konkurrenten ...“
    „Na, dann seht mal, was ihr dort herausfinden könnt. Allerdings hab ich keine Lust, einen Ehestreit zu schlichten! Privatangelegenheiten sollen die Leute untereinander ausmachen. Die Polizei hat dringendere Probleme“, brummt Kugelblitz.
    „Ist das klar?“
    „Sonnenklar“, murmelt Zwiebel und schlüpft in seine schwarze Nappalederjacke.
    „Wir werden schon herausfinden, ob es sich um einen Streich des Ex-Mannes oder um einen echten Erpresser handelt“, versichert Sonja Sandmann und zieht sich die Lippen mit ihrem neuen brombeerfarbenen Lippenstift nach.
    „Ich werd mir den Wirt vom Killerhai mal gleich unter die Lupe nehmen.“
    Sonja Sandmann und Peter Zwiebel sind erfahrene Ermittler. So finden sie schnell heraus, dass es sich bei dem Erpresserbrief tatsächlich um einen Racheakt des neidischen Ehemannes Udo Harmlos handelt. Sie entdecken den Block, von dem der Zettel abgerissen wurde, auf dem Tresen.
    Sonja besorgt sich eine Portion Pommes und Zwiebel etwas Kautabak vom Wirt.
    Als sie sich anschließend den Wirt Udo Harmlos persönlich vorknöpfen, streitet der zunächst alles ab.
    Sonja wedelt mit einem Zettel.
    „Wir haben hier ein Blatt von Ihrem Block, Herr Harmlos! Dazu eine Schale Pommes und etwas von Ihrem Kautabak. Unser Labor wird feststellen, dass alles mit den Spuren auf dem Erpresserbrief übereinstimmt.“
    „Das ist nur eine Frage von Stunden!“, versichert Zwiebel. „Warum gestehen Sie nicht gleich? Das macht einen besseren Eindruck bei unserem Chef!“
    Zögernd gesteht Udo Harmlos schließlich, dass er den Brief aus Wut über seine tüchtige Frau geschrieben hat.
    „Sie hören noch von uns. Natürlich nur, wenn Ihre Ex-Frau Anzeige erstattet“, sagt Sonja Sandmann.
    „Sind Sie also besser nett zu ihr.“
    „Fehlanzeige, liebe Sonja“, seufzt Zwiebel, als sie das Lokal wieder verlassen.
    „Nicht ganz. Sieh mal dort!“, flüstert Sonja und deutet auf den Mann im mausgrauen Maßanzug, der jetzt aus einem Porsche steigt und auf die Meerspinne schräg gegenüber zusteuert.
    „Das ist doch der Manni Mäusel! Der war schon in manche krumme Sache verwickelt. Wir konnten es ihm bloß bisher nicht nachweisen.“
    „Mann, hat der sich gemausert. Ich hätt ihn fast nicht wieder erkannt.
Der muss im Lotto gewonnen haben.“
    „Lebt auf großem Fuß, wie mir scheint! Zwiebelchen, ich glaub, ich hätt Lust auf noch’n Bier!“, sagt Sonja und zwinkert ihrem Kollegen zu. Der kapiert sofort: Sonja wittert eine Spur! Leute aus der Hafenszene, die plötzlich mit schnellen Autos, dicken Goldketten oder teurer Garderobe protzen, haben meist vorher unerlaubt im Trüben gefischt.

     
    In der Meerspinne herrscht ziemliches Gedrängel.
    Mäusel steht an der Biertheke und gibt eine Runde nach der anderen aus. Er lümmelt sich auf einen der Barhocker und schlägt die Beine lässig übereinander.
    Lebt nicht nur auf großem Fuß, hat auch
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