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Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1

Titel: Die Abenteuer des Sherlock Holmes Bd.1
Autoren: Arthur Conan Doyle
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›Geburtsdatum‹ von Holmes, beging die BBC 1954 ein Zentenarium, bei dem der fiktive Rechercheur als reale historische Persönlichkeit behandelt wurde. Bedenkt man nur noch – da hier nicht alle Wirkungen aufgelistet werden können – die zwar nicht ganz ernst gemeinten, aber doch immerhin von ernst zu nehmenden Gelehrten aus Oxford und Cambridge seit der Zeit vor dem ersten Weltkrieg geführten Kontroversdebatten unter anderem darüber, ob Sherlock Holmes am Sidney Sussex College oder am Christ Church College geweilt habe, oder den Streit unter den Holmesologen um das Problem, wo das Haus 221B in der Baker Street eventuell seinen Platz gehabt haben könnte, so bekommt man einen Eindruck vom Umfang und von der Vielfalt des Lebens und Überlebens dieser Figur.
      Sowenig nun aber Arthur Conan Doyle eine solche Wirkung vorausgesehen oder gar angestrebt haben mochte und sosehr er bedauerte, daß er mit diesem Geschöpf die anderen Produkte seiner Muse in den Hintergrund gedrängt hatte: An uns ist es, den ›Mythos Sherlock Holmes‹, so weit und so gut es geht, zu erklären, aus der Vita des Autors, aus den gesellschaftlichen Umständen, in denen er lebte, aus der literarischen Tradition und dem geistigen Umfeld, die ihn prägten; man muß aber auch nachfragen, welche Merkmale und Eigenheiten der Gestalt des Detektivs selbst bewirkt haben, daß sie eine geradezu archetypische Erscheinung werden und ein Publikum aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten über nahezu einhundert Jahre ansprechen, begeistern, fesseln konnte.

    Der Schöpfer des Sherlock Holmes, Arthur Conan Doyle, geboren am 22. Mai 1859 – gestorben am 7. Juli 1930, entstammte einer Edinburgher Familie von schottisch-irischer Herkunft. Sein Großvater väterlicherseits und einer der Brüder des Vaters waren als Maler und Karikaturisten bekannt geworden; die Mutter, die für Arthur Conan Doyle eine weit wichtigere Bezugsperson blieb als der erfolglose, in einer mittleren Beamtenposition verharrende und früh invalide Vater, war entfernt mit Walter Scott verwandt und stolz darauf, ihre Familie bis auf das Königshaus der Plantagenets zurückverfolgen zu können. Trotz zeitweise erheblicher materieller Notlage wurde dem jungen Arthur eine gediegene Ausbildung zuteil; er besuchte eine Jesuitenschule und studierte, obwohl der Vater im selben Jahr in ein Pflegeheim gegeben werden mußte und die Lage der Familie sich dadurch noch prekärer gestaltete, seit Oktober 1876 mit Hilfe eines geringen Stipendiums und dem Erlös aus Hilfsarbeit in Arztpraxen Medizin an der Universität von Edinburgh. 1881 schloß er das Studium mit dem Baccalaureat ab und promovierte 1885 zum Doktor der Medizin, im selben Jahr, in dem er die früh verwitwete Mrs. Hawkins heiratete. Um diese Zeit betrieb er bereits eine – aller dings kaum den Lebensunterhalt abwerfende – Praxis, in die er seine Erfahrungen als Schiffsarzt auf einem Walfänger und später einem Handelsschiff einbrachte.
      Seit Kindertagen zeigte er ein außergewöhnliches Interesse an Büchern, und schon früh schrieb er Erzählungen und Gedichte. Als Neunzehnjähriger konnte er einen ersten Erfolg verbuchen: in ›Chambers Journal‹ erschien die Abenteuer-Geschichte ›Das Geheimnis des Tales von Sassassa‹ (›The Mystery of Sassassa Valley‹), und ein Jahr später druckte ›London Society‹ eine zweite Erzählung ab, ›Die Geschichte des Amerikaners‹ (›The American’s Tale‹), zwei heute vergessene Versuche, in der Manier des bewunderten Bret Harte zu schreiben, der neben Charles Lamb und Edgar Allan Poe und dem Historiker und Essayisten Thomas Babington Macauly zu seinen Lieblingsautoren zählte. Die frühe aktive Beschäftigung mit der Literatur scheint zu einem nicht geringen Teil der Notwendigkeit, Geld verdienen zu müssen, entsprungen zu sein; denn das magere Budget der Studentenjahre und der nicht viel üppigere Ertrag, den die Arztpraxis dann später abwarf (in den ersten drei Jahren verdiente er laut Ausweis seiner Tagebücher insgesamt nur 704 Pfund), bedurfte dringend der Aufbesserung. Allerdings trug ihm die Schriftstellerei in den Anfängen auch nicht allzuviel ein: ›Die Erzählung des Habakuk Josephson‹ (›Habakuk Josephson’s Statement‹, 1883) verkaufte er für 29 Pfund an das »Cornhill Magazine« und mußte überdies nach der Veröffentlichung das Urteil eines Londoner Kritikers über sich ergehen lassen, Thackeray, der Gründer der Zeitschrift, würde sich im
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