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Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Titel: Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
Autoren: Joachim Mayer
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benetzen, wirken dadurch nicht kühlend und haben stattdessen die »ideale« Brennweite, um Blattverletzungen hervorzurufen.
     
    Wenn das versprühte Nass nicht gerade vorgewärmt aus einer riesigen Regentonne kommt, kann es zudem Kälteschocks verursachen: Zwischen den kräftig besonnten Pflanzen und dem kühlen Wasser aus der Leitung oder einer unterirdischen Zisterne liegen gewaltige Temperaturunterschiede. Die positiven Effekte des Beregnens in voller Sonne sind dagegen sehr bescheiden: Hierbei verdunstet schon ein beträchtlicher Teil des Wassers, bevor es auf den Pflanzen oder am Boden auftrifft.
    Anders beim Übersprühen am späten Abend: Danach bleiben Blätter, Blüten und Früchte sowie der Boden bis weit in die Nacht hinein feucht. Zur großen Freude von Pilzkrankheiten und Schnecken: Unter diesen Bedingungen können sie sich optimal ausbreiten.
    Unkräuter müssen radikal beseitigt werden
    Ob man sie nun Unkräuter, Wild- oder Beikräuter nennt: Die »Selbstansiedler« können äußerst unangenehm werden. Sie konkurrieren mit den Gartenpflanzen um Nährstoffe und Wasser und überwuchern diese teils komplett, wenn man nicht rechtzeitig eingreift. So ist es richtig und empfehlenswert, hartnäckige Wurzelunkräuter wie
Quecke, Giersch, Distel, Ackerwinde und Klette frühzeitig, konsequent und möglichst komplett zu entfernen, besonders, wenn sie in Beeten auftauchen. Das gilt ebenso für Unkräuter, die sich durch starke Samenbildung massiv verbreiten, z. B. Franzosenkraut, Hirtentäschelkraut und Melde.
    Aber ein blitzsauberer Garten, in dem jedes Kräutlein sofort eliminiert wird, erfordert einen gewaltigen Aufwand und ist auch gar nicht erstrebenswert. Wenn z. B. das Rasengrün durch ein paar Gänseblümchen und Wilde Stiefmütterchen aufgelockert wird, finden das heute viele Gartenbesitzer ganz erfreulich. Allerdings dürfen solche Blümchen nicht überhand nehmen. Das erreicht man aber auf Dauer viel besser durch eine gute Rasenpflege als durch Rupfaktionen und Herbizideinsätze. Wird der Boden zwischen gut angewachsenen Gemüsepflanzen, Obst- und Ziergehölzen von zarter Vogelmiere und Taubnessel überzogen, ist das ein meist erträglicher Konkurrenzbewuchs; er hat sogar Vorteile, weil er die Bodenverschlämmung und -erosion mindert. Manche Winzer dulden deshalb sogar – gut kontrollierten – Wildwuchs zwischen ihren Weinstöcken und sehen darin einen weiteren Vorzug: Eine Vielfalt blühender Kräuter lockt zahlreiche Nützlinge an, die sich durch munteres Vertilgen von Schädlingen revanchieren.
    Aus demselben Grund sind auch abgelegene Gartenecken, in denen alles wachsen darf, eine feine Sache. Brennnesseln z. B. bieten etlichen Insekten Nahrung, darunter rund 50 Schmetterlingsarten. Außerdem lassen sich aus dem Brennnesselkraut Brühen und Jauchen herstellen, die man hervorragend als natürliche Dünger und teils auch Schädlingsbekämpfungsmittel nutzen kann.
    Nicht zuletzt können Sie manche Unkräuter auf
ökologisch höchst korrekte Weise beseitigen, indem Sie sie mit Genuss essen. Junge Blätter z. B. von Brennnesseln, Giersch, Vogelmiere, Melde und Spitzwegerich ergeben gesunde und schmackhafte Salate, Gemüse und Quarkzutaten. Und von Gänseblümchen und Löwenzahn munden sogar die Blüten und Knospen.
    Herbstlaub – einfach nur lästig
    Wunderschön, wenn sich im Herbst die Blätter der Bäume und Sträucher prächtig verfärben, und furchtbar mühsam, das Falllaub immer wieder abzuharken und säckeweise zur Grüngutsammelstelle zu transportieren. Es ist sicher auch kein Irrtum, den Rasen von Blättern freizuhalten: Unter feuchten Laubansammlungen könnten die Gräser faulen. Auch auf Wegen und Treppen ist das Laubfegen oder – saugen wichtig, sonst droht bei Nässe Rutschgefahr. Darüber hinaus empfiehlt sich generell das Entfernen von Blättern mit deutlichem Krankheits- und Schädlingsbefall, besonders unter Obstgehölzen.

    Aber ansonsten ist die akkurate Laubbeseitigung oft unnötige Liebesmüh. Denn mit ihren abfallenden Blättern liefern die Gehölze ein hervorragendes Winterschutz-und Mulchmaterial. Wenn Sie es unter Bäumen und Sträuchern einfach liegen lassen, schützt es den Wurzelbereich vor Frösten und verwandelt sich beim Verrotten in wertvollen, nährstoffhaltigen Humus. Davon profitieren auch Frühjahrszwiebelblumen, die unter den Gehölzen wachsen.
    Weiteres Falllaub lässt sich leicht umverteilen: rund um empfindliche Stauden, Kräuter, Junggehölze und
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