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Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer

Titel: Die 99 haeufigsten Gartenirrtuemer
Autoren: Joachim Mayer
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pflanzliche Stoffwechsel durch Mangel an Licht, Wärme oder auch Wasser reduziert abläuft. Dann können die Pflanzen das Nitrat nur sehr langsam verarbeiten. Deshalb weisen besonders Herbst- und Wintergemüse aus dem Gewächshaus teils beträchtliche Nitratgehalte auf. Zu den Spitzenreitern zählen hier u. a. Feld- und Kopfsalat, Spinat, Radieschen, Rettiche und Rote Rüben. Gibt es noch mehr Nitratüberschuss im Boden, wird er leicht ins Grundwasser ausgewaschen.
    Doch selbst wenn wir Nitrat mit der Nahrung aufnehmen, ist es noch kein Giftstoff. Riskant wird es erst, wenn daraus unter Einwirkung von Bakterien in der Mundhöhle oder Darmflora Nitrit entsteht. Dieses kann zur Bildung krebserregender Nitrosamine führen. Vor allem aber
behindert Nitrit den Sauerstofftransport im Blut, was besonders für Säuglinge höchst gefährlich, ja sogar tödlich werden kann! Verwenden Sie deshalb stickstoffhaltige Dünger – egal ob mineralisch oder organisch – stets mit der nötigen Zurückhaltung. Und lagern Sie vor allem Blatt- und Wurzelgemüse ausreichend kühl; denn Nitrit bildet sich teils auch bei zu warmer Aufbewahrung.
    Je mehr Kompost, desto besser
    Die Vorteile des Komposts wurden bereits im Zusammenhang mit dem – nicht ratsamen – Untergraben erwähnt. Daran gibt es auch nichts zu rütteln: Kompost ist ein hervorragender Naturdünger, der zugleich den Boden nachhaltig verbessert. Da er bei eigener Herstellung nichts kostet und oft in größeren Mengen anfällt, verteilen ihn Gärtner gern schubkarrenweise auf Beeten und Pflanzflächen.
    Doch dabei wird oft unterschätzt, dass mit dem Kompost auch beachtliche Nährstoffmengen in den Boden kommen. Die Nährstoffgehalte von Komposten variieren, aber in der Regel enthalten sie recht viel Phosphat und Kali. Wird ständig zu viel Kompost gegeben, können sich diese beiden Nährstoffe übermäßig im Boden anreichern. Die Folge: Die Aufnahme anderer wichtiger Pflanzennährstoffe und Spurenelemente wird blockiert, und die vermeintlich optimalen versorgten Pflanzen zeigen Mangelerscheinungen wie gelbe Blätter. Überreichliche Kompostgaben können auch zu einem Überangebot von Magnesium und Calcium im Boden führen; manchmal sogar zu einer Stickstoffüberdüngung, wenn bei warmem Wetter die im Humus gebundenen Nährstoffe kräftig mobilisiert werden.

    Für Gemüse-, Erdbeer-, Blumen- und Staudenbeete sind jährlich 1–3 Liter Kompost je m 2 (je nach Nährstoffbedarf) völlig ausreichend; für Sträucher und Bäume genügen 2–5 Liter je m 2 . Wenn Sie dann noch 50–150 g Hornspäne und, falls nötig, 10–30 g Kali pro m 2 hinzugeben, sind selbst Starkzehrer wie Tomaten und Zucchini optimal versorgt. Deutlich mehr Kompost ist nur sinnvoll, wenn Böden, die noch nicht kultiviert waren, gründlich verbessert werden sollen. Dann kann man, je nach Bodenzustand, 25–50 Liter je m 2 ausbringen. Das genügt dann aber auch für mindestens vier Jahre.
    Bodenuntersuchung – in meinem Garten unnötig
    Häufig bieten Gartenzeitschriften, Gartencenter und Gartenbauvereine professionelle Bodenanalysen an. Auch die Landwirtschaftskammern und Gartenakademien der Bundesländer helfen gern weiter, wenn man seinen Boden in einem Fachlabor untersuchen lassen möchte. So eine Analyse, die je nach Umfang meist 10 bis 50 € kostet, gibt genaue Auskunft über Bodenart, pH-Wert und die Gehalte an wichtigen Nährstoffen. Zusätzlich
kann man eine Untersuchung des Humusgehalts beauftragen, des Weiteren auf eventuelle Bodenschadstoffe. Oft werden mit den Analyseergebnissen auch gleich konkrete Düngeempfehlungen geliefert. Doch viele Hobbygärtner denken sich: »Bei meinem bisschen Rasen und den paar Beeten und Sträuchern lohnt sich so was doch gar nicht.«
    Das erweist sich oft als Irrtum – spätestens dann, wenn die Pflanzen und Rasengräser trotz guter Pflege nicht so recht gedeihen. Das fängt schon bei der Bodenart und dem pH-Wert (Säuregrad) an. Wenn Sie darüber genau Bescheid wissen, können Sie Ihren Boden optimal vorbereiten und verbessern. Und wenn nötig, gezielt Kalk ausbringen (erhöht den pH-Wert) oder aber auf unnötige Kalkgaben verzichten. Ein zu hoher pH-Wert bzw. Kalkgehalt führt z. B. häufig dazu, dass Rosen und erst recht Rhododendren gelbe Blätter bekommen, weil sie dann nicht genügend Eisen aus dem Boden aufnehmen können.
    Ebenso wird die Aufnahme mancher Nährstoffe massiv behindert, wenn zu viel Phosphat, Kalium oder Magnesium im Boden ist. Und
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