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Die 7 Suenden

Die 7 Suenden

Titel: Die 7 Suenden
Autoren: James Patterson
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entsprach.
    War Michael Campion tatsächlich eines natürlichen Todes gestorben?
    Oder hatte dieser Irre Michael und Junie vielleicht überrascht... und ihn umgebracht?
    Malcolms Strafakte umfasste insgesamt drei Festnahmen und eine Verurteilung, immer wegen Drogenbesitz. Ich ließ die Akte laut und vernehmlich zuklappen.
    »Was können Sie uns über Michael Campion verraten?« sagte ich.
    »Das, was ich in der Zeitung gelesen hab«, antwortete er.
    Genau in dem Stil ging es noch ein paar Stunden lang weiter, und da Conklins Charme bei Ricky Malcolm keine Wirkung zeigte, übernahm ich die Führungsrolle. Ich versuchte, irgendetwas aus ihm herauszulocken, selbst wenn es Lügen waren, mit deren Hilfe wir ihn später in die Zange nehmen konnten, aber Ricky war entweder stur oder raffiniert oder beides zusammen. Jedenfalls stritt er jede Bekanntschaft mit Michael Campion, ob tot oder lebendig, ab.
    Ich gab zuerst nach.
    »Ich glaube, ich weiß genau, was passiert ist, Ricky«, sagte ich. »Ihre Freundin war ernsthaft in der Klemme, und da muss ten Sie ihr natürlich helfen. Ist ja absolut nachvollziehbar.«
    »Was reden Sie da eigentlich?«
    »Die Leiche, Ricky. Sie wissen doch. Nachdem Michael Campion in Junies Bett gestorben war.«
    Malcolm erwiderte schnaubend: »Das hat sie behauptet? Und dass ich was damit zu tun hab?«
    »Junie hat gestanden , kapiert«, meinte Conklin. »Wir wissen, was passiert ist. Der Junge war bereits tot , als du dazugekommen bist. Es war nicht deine Schuld, und wir wollen dich auch gar nicht damit belasten.«
    »Ihr wollt mich verarschen, stimmt’s?«, sagte Malcolm. »Weil ich nämlich keinen blassen Schimmer hab, was ihr da eigentlich quatscht.«
    »Wenn Sie unschuldig sind, dann helfen Sie uns«, sagte ich. »Wo waren Sie am 21. Januar von Mitternacht bis etwa acht Uhr morgens?«
    »Wo waren Sie denn?«, schoss er zurück. »Glauben Sie vielleicht, ich weiß noch, wo ich vor drei Monaten war? Aber so viel kann ich Ihnen verraten: Ich habe jedenfalls nicht Junie aus einer Klemme mit einem toten Freier geholfen. Ihr seid ja vielleicht Komiker.« Malcolm lächelte spöttisch. »Habt ihr denn nicht geschnallt, dass Junie euch was vormacht?«
    »Ach, tatsächlich?«, entgegnete ich.
    »Aber ja! Sie ist eine Romantikerin , ja? Wie die Mädchen in diesem Margarine-Werbespot... ›Ich kann gar nicht glauben , dass das keine Butter ist.‹ Junie möchte gerne glauben , dass sie es Michael Campion besorgt hat, bevor er abgekratzt ist …«
    Dann hörte ich das leise Klopfen auf Glas, auf das ich gewartet hatte.
    Malcolm sagte gerade zu Conklin: »Ist mir doch egal, was sie euch erzählt hat. Ich habe jedenfalls niemanden zerlegt. Ich habe keine gottverdammten Körperteile in irgendwelche Müllcontainer geschmissen. Junie will einfach bloß Aufmerksamkeit haben, Mann. Du solltest doch eigentlich wissen, wann du von einer Nutte angelogen wirst. Also entweder zeigst du mir jetzt einen Haftbefehl, Alter, oder ich verschwinde von hier.«
    Ich machte die Tür auf, und Yuki reichte mir die Papiere. Wir grinsten einander kurz an, dann machte ich die Tür wieder zu und sagte: »Mr. Malcolm, ich nehme Sie hiermit wegen Unterschlagung von Beweismitteln und Behinderung einer polizeilichen Ermittlung fest.«
    Den Haftbefehl breitete ich vor ihm auf dem Tisch aus. »Morgen um diese Zeit hast du keine Geheimnisse mehr vor uns, Alter .«

10
    Während Ricky Malcolm in der Bryant Street 850 in einer Arrestzelle im neunten Stock lag und schlief, stieß ich die Tür zu seinem direkt über dem China-Restaurant »Shanghai« gelegenen Ein-Zimmer-Apartment im Mission District auf. Dann betraten Conklin, McNeil, Chi und ich die Wohnung. Sobald ich die Schwelle überschritten hatte, nahm ich den entfernten Geruch nach faulendem Fleisch wahr.
    »Riechst du das?«, sagte ich zu Cappy McNeil. Cappy war seit vierundzwanzig Jahren bei der Truppe und hatte schon mehr als genug Tote zu Gesicht bekommen.
    Er nickte. »Vielleicht hat er ja einen Sack mit Körperteilen hier vergessen.«
    »Oder er hat sich ein Souvenir mitgenommen. Einen Finger. Oder ein Ohr.«
    McNeil und sein Partner, der hagere und findige Paul Chi, steuerten die Küche an, während Conklin und ich das Schlafzimmer übernahmen.
    Das einzige Fenster im Zimmer war durch ein Rollo verdeckt. Ich zog an der Schnur, und es rollte sich mit lautem Knall auf, sodass Ricky Malcolms Nachtlager in morgendliches Halbdunkel getaucht wurde. Das Zimmer war ein einziges
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