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Die 4 b auf dem Ponyhof

Die 4 b auf dem Ponyhof

Titel: Die 4 b auf dem Ponyhof
Autoren: Maja von Vogel
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ein, bis es sich wieder beruhigt hat.
    Dann sieht sie Tarek streng an. »Das solltest du lie-ber nicht tun, wenn du auf einem Pony sitzt. Es könnte einen Schreck bekommen und mit dir durchgehen. Also heb dir dein Indianergeheul für später auf, klar?«
    »Klar, Chef«, sagt Tarek und nimmt den Führ-strick.
    »Willst du zuerst reiten?«, fragt Britt Anne. Sie hält Lili immer noch am Halfter fest.
    Anne zuckt mit den Schultern. Sie hat plötzlich ein ganz mulmiges Gefühl im Bauch. Dabei konnte sie es vorhin doch kaum erwarten, endlich auf einem Pony zu sitzen. Aber jetzt würde sie ihren ersten Ritt lieber noch ein bisschen hinauszögern. Am Halfter führen will sie Lili allerdings auch nicht so gerne. Was, wenn Lili dann wieder nach ihr schnappt? Also nickt sie schließlich.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, sagt Frau Traber, als sie Anne beim Aufsteigen hilft. »Britt hält Lili fest, es kann gar nichts passieren. Versuch, dich zu entspannen. Die Ponys spüren es, wenn man Angst hat. Dann werden sie unruhig.«
    Aber das ist gar nicht so leicht. Lili scheint plötzlich noch ein Stück größer geworden zu sein. Als Anne auf Lilis Rücken sitzt, kommt ihr der Boden
    jedenfalls wahnsinnig weit weg vor. Sie hält sich krampfhaft an der Mähne fest und umklammert mit den Beinen Lilis Bauch.
    Als Britt anfängt, Lili um den Reitplatz zu führen, verkrampft sich Anne noch mehr. Huch, wie das schaukelt! Anne hat das Gefühl, jeden Moment von Lilis Rücken zu rutschen. Schon nach der ersten Runde tun Anne die Beine weh, weil sie sie die ganze Zeit so fest gegen Lilis Körper drückt.

    »Gerade sitzen!«, ruft Frau Traber. »Und ganz entspannt! Beine locker hängen lassen! Versucht, ein Gefühl für die Bewegungen eures Ponys zu bekommen. Bewegt euch mit dem Pony. Und wenn ihr euch sicher genug fühlt, lasst eure Arme einfach hängen.«
    Anne setzt sich aufrecht hin und versucht, die Beine locker zu lassen. Aber die Mähne loszulassen traut sie sich nicht. Und richtig entspannen kann sie sich auch nicht. Dafür ist es viel zu wackelig auf dem Pferderücken. Anne kommt es so vor, als würde Lili absichtlich besonders ruckartige Bewegungen machen, nur um sie zu ärgern. Oder spürt Lili vielleicht wirklich, dass Anne Angst hat und ist deshalb nervös?
    »Mann, Florentine kann echt super reiten«, sagt
    Britt. »Guck mal, wie sicher sie auf ihrem Pony sitzt.
    Sieht richtig elegant aus, oder?«
    Anne schaut kurz zu Florentine und Tarek hinüber.
    Florentine macht wirklich eine gute Figur. Sie sitzt in
    ihren schicken Reitsachen ganz entspannt auf Jennys i
    Rücken. Ihre roten Locken kringeln sich unter der Reitkappe hervor und wippen im Takt von Jennys Schritten auf und ab.
    Die anderen scheinen auch ganz gut klarzukom-men. Maria hält sich zwar noch an der Mähne fest, sie sitzt aber trotzdem ganz locker auf ihrem Pony. Nata-scha auf Pummel lässt die Arme hängen und macht ein gelangweiltes Gesicht. Tim sitzt auf Amigo und winkt Tarek zu, der missmutig neben Jenny hergeht. Tarek zeigt auf Florentine und tut so, als müsste er sich übergeben. Tim fällt fast vom Pferd vor Lachen.
    »Mann, Tarek ist echt bescheuert«, stellt Britt kopfschüttelnd fest. »Arme Florentine. Jetzt muss sie es drei Tage mit diesem Blödmann aushalten.«
    Anne verdreht genervt die Augen. »Was hast du heute eigentlich immer mit Florentine? Kannst du nicht mal von was anderem reden? Schlimm genug, dass du ihr vorhin einfach so angeboten hast, bei uns mitzumachen. Mit dieser eingebildeten Ziege will ich mir nämlich bestimmt kein Pony teilen.«
    »Florentine ist überhaupt nicht eingebildet. Ich finde sie eigentlich ganz nett. Und heute Morgen im Bus war es echt lustig mit ihr. Außerdem kennst du sie doch gar nicht richtig.«
    »Ach, aber du, oder was?«, ruft Anne so laut, dass Lili vor Schreck einen kleinen Hüpfer macht und Anne beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Sie kann sich gerade noch rechtzeitig festhalten. »Außerdem will ich Florentine auch gar nicht richtig kennen lernen«, sagt sie noch schnell.
    »Ich schon«, sagt Britt schnippisch. »Sie ist jedenfalls nicht so zickig wie du.«
    »Ich bin überhaupt nicht zickig!«, entgegnet Anne.
    »Reiterwechsel!«, ruft Frau Traber in diesem Moment.
    Vorsichtig rutscht Anne von Lilis Rücken. Sie ist froh, als sie wieder festen Boden unter den Füßen spürt. Ihr Hintern fühlt sich ganz taub an und ihre Beine zittern ein bisschen. Anne weiß nicht so genau, ob das vom Reiten kommt
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